News für Heimwerker

Heimwerken | Bauen | Garten | Do it yourself

Wichtige Begriffe rund ums Dach

Dachkonstruktion mit Erklärung wichtiger Begrioffe wie Ortgang, Traufe, Grat, Kehle, First etc.

Arbeiten am Dach sind nicht unbedingt eine Heimwerker-Domäne. Trotzdem schadet es nicht, wenn man die wichtigsten Begriffe rund um diesen Teil des Hauses kennt – im Gespräch mit dem Fachhandwerker wissen Hausbesitzer dann genau, wovon gerade die Rede ist, gegenüber dem Vermieter kann man als Mieter einen Mangel exakt bezeichnen. Und wenn sich doch einmal eine Arbeit ergibt, die man in Eigenleistung erledigen kann, fällt es wesentlich leichter, das benötigte Material zu kaufen. Unsere kleine Übersicht macht Sie mit den wesentlichen Begriffen vertraut.



Dachflächen-Begrenzung: First, Traufe, Ortgang


Beginnen wir ganz oben: Der First bildet den oberen Abschluss eines Steildachs. Hier treffen die schrägen Dachflächen aufeinander. Besonders ausgebildete Firststeine oder Firstziegel schützten vor eindringender Feuchtigkeit und stellen die Entlüftung des Dachs sicher. Besteht die Dachdeckung aus Metall, werden für den First genau zu den örtlichen Gegebenheiten passende Profile hergestellt.

Ganz unten an den geneigten Dachflächen findet sich die Traufe. Sie schließt diese Flächen ab und dient auch als Tropfkante für abfließenden Regen oder Schmelzwasser – genau der richtige Platz, um Dachrinnen anzubringen.

Seitlich enden die schrägen Dachflächen am Ortgang. Auch er muss wetterfest ausgeführt sein, zugleich soll er einen optisch attraktiven Abschluss bilden. Als Teil der Eindeckung werden dort häufig spezielle Ortgangziegel oder Ortgangsteine angebracht. Außerdem finden sich am Ortgang – vor allem bei älteren Häusern – zuweilen aufwendige Verzierungen.

Vom Ortgang eingeschlossen wird meist der Giebel. Das ist im Grunde kein Teil des Daches, sondern die dreieckige (bei sogenannten Krüppelwalmdächern trapezförmige) Wandfläche seitlich des Dachs. Der Giebel bietet meist Platz, Fenster einzubauen und damit den Raum unter dem Dach mit Licht zu versorgen.

Bei Dächern, die aus mehr als zwei Flächen konstruiert sind, finden sich außer dem First weitere Linien, an denen Dachflächen aufeinander treffen. Bilden diese Flächen einen nach innen weisenden Winkel, dann spricht man von einer Kehle, bei Winkeln, die nach außen weisen, ist von einem Grat die Rede. Da solche Stellen stärker durch die Witterung gefährdet sind, werden sie besonders gesichert. Auf Graten verlegt man beispielsweise Gratziegel, Kehlen werden oft durch angepasste Bleche geschützt.


Bestandteile des Dachstuhls: Pfetten & Co


Neben der äußeren Gestaltung ist auch die innere Konstruktion wesentlich für die Funktion des Dachs. Meist ist sie als Dachstuhl aus Holz gefertigt und trägt die Eindeckung. Es gibt aber auch Massivdächer, beispielsweise aus Porenbeton-Elementen.

Die größten und massivsten Bestandteile des Dachstuhls sind in der Regel die Pfetten. Das sind parallel zu First und Traufe längs verlaufende, meist großzügig dimensionierte Holzbalken, die als Auflager für die übrige Konstruktion dienen. Der Balken, der unterhalb des Firstes verläuft, wird folgerichtig Firstpfette genannt, ein Balken in Traufnähe heißt Fußpfette. Pfetten dazwischen bezeichnet man als Mittelpfetten.

Auf den Pfetten liegen die Sparren auf – sie führen von der Traufe bis zum First und verlaufen parallel zum Ortgang. Die Sparren tragen die Dachhaut.

Je nach Konstruktion des Dachs können auch Balken quer durch den Dachraum von den Sparren einer Dachfläche zu den gegenüberliegenden Sparren führen (Foto links). Diese Balken werden Kehlbalken genannt.

Die eigentliche Dachdeckung, also etwa Ziegel oder Dachsteine, wird nicht direkt auf den Sparren befestigt, sondern in der Regel auf einem System von Latten. Dabei sind zwei Ebenen zu unterscheiden: Vom First bis zur Traufe verläuft die Konterlattung, meist oberhalb einer diffusionsoffenen Folie, der Unterdeckung. Quer zur Konterlattung verläuft die Traglattung, die die Deckung trägt. Durch die gekreuzte Anordnung von Konter- und Traglattung entsteht ein Hohlraum, durch den die Deckung von unten belüftet werden kann, um beispielsweise eingedrungene Feuchtigkeit abzuführen.

Besteht die Dachdeckung aus Schindeln, Schiefer- oder Metallplatten, kommt statt der Lattung eine Dachschalung zum Einsatz. Sie besteht aus Brettern (Foto rechts), die auch bei einer kleinteiligen Deckung die nötigen Befestigungsmöglichkeiten bieten und eine nicht selbstragende Deckung ausreichend stabilisiert.

Soweit die wichtigsten Begriff rund ums Dach und die Dachkonstruktion. Wer neugierig geworden ist und sich tiefer ins Thema einlesen möchte, findet zahlreiche weitere Informationen dazu im Branchenportal Dach.de. [ha]


Aufmacher: tdx/Dach.de
Social Icons

Google Facebook Twitter