News für Heimwerker

Heimwerken | Bauen | Garten | Do it yourself

Kalklöser „Por Çöz“ verboten

Gefahrenzeichen ätzend
Wie das Umweltbundesamt eben mitteilt, wird mit Wirkung vom 29. Oktober 2010 der Handel und Verkauf des salpetersäurehaltigen Kalk- und Rostlösers Por Çöz verboten. Das Verbot gilt vorläufig und muss noch durch die Europäische Kommission bestätigt werden. Das Reinigungsmittel ist hauptsächlich in Supermärkten erhältlich, in denen türkische Produkte angeboten werden. Grund für das Verbot ist vor allem der hohe Anteil an Salpetersäure.

Nach Aussage des UBA-Präsidenten Jochen Flasbarth wird mit dieser Maßnahme zum ersten Mal Gebrauch von der Möglichkeit gemacht, Wasch- und Reinigungsmittel zu verbieten, wenn sie Umwelt oder Gesundheit nachweislich gefährden.

Por Çöz enthält nach UBA-Angaben mindestens 20% Salpetersäure. Nach Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung besteht bei der Anwendung eine Verätzungsgefahr der Haut und ein hohes Gefährdungspotenzial beim Verschlucken. Außerdem können bei der Anwendung in Innenräumen sowohl Salpetersäuredämpfe als auch nitrose Gase wie NO2 eingeatmet werden, die die Säure freisetzt. Die deutschen Giftinformationszentren haben bereits 134 Fälle gemeldet, in denen Manschen durch Kalk- und Rostlöser mit Salpetersäure teils schwerwiegende Gesundheitsschäden erlitten haben. Dies können in leichten Fällen Schleimhautirritationen sein, aber auch Bronchialbeschwerden, Lungenentzündungen oder gar ein sogenanntes toxisches Lungenödem. Die nitrosen Gase können giftig oder auch krebserregend wirken.



Die für die Überwachung zuständigen Landesbehörden wurden informiert und gebeten, die Einhaltung des Verbots im Handel und beim Import zu kontrollieren. Die EU-Kommission und andere EU-Staaten wurden ebenfalls informiert.

Unser Rat: Befindet sich in Ihrem Haushalt noch ein Restbestand des verbotenen Mittels, dann verwenden Sie es nicht weiter, sondern geben Sie es bei der entsprechenden Sammelstelle Ihrer Gemeinde ab. [ha]


Abbildungen: UBA, BfR
Social Icons