Dass die Natur in diesen Tagen intensiv wächst und gedeiht, hat nicht nur angenehme Seiten: Etliche Autobesitzer bemerken jetzt klebrige Flecken auf ihren Fahrzeugen, wenn sie unter Bäumen geparkt waren. Die Ursache dafür sind Blattläuse, die neben Garten- und Balkongewächsen auch die Bäume am Straßenrand befallen können. Besonders Ahorn und Linde zählen zu den beliebten Wirtspflanzen, aber auch andere Arten werden befallen. Die Blattläuse saugen Saft aus den Blättern, als Ausscheidungsprodukt sondern sie Honigtau ab, eine zuckrig-klebrige Flüssigkeit, die von den Bäumen herabtropft.



Schädlich oder chemisch aggressiv ist der Honigtau nicht. Er besteht zu wesentlichen Teilen aus verschiedenen Zuckerarten wie Fruchtzucker, Traubenzucker oder Saccharose, dem normalen Haushaltszucker – deshalb ist das Blattlausprodukt auch bei Ameisen oder Bienen so beliebt. Die klebrigen Flecken können dem Autolack also nicht schaden und greifen ihn auch bei längerer Einwirkung nicht an.

Trotzdem sollte man sie möglichst bald entfernen und deshalb in Zeiten des Blattlausbefalls etwas häufiger in die Waschanlage fahren. Der Grund dafür: Auf dem klebrigen Untergrund haften sehr bald Staub, Blütenpollen und Rußpartikel. Wenn die Sonne kräftig scheint, kann sich dieses Schmutzgemisch zu einer hartnäckigen dunklen Schmierschicht verfestigen, die dann nur schwer zu entfernen ist und optisch erheblich stört.

Außer der Reinigung kann man wenig gegen die Honigtau-Verschmutzung ausrichten. Niemand wird im Ernst daran denken, auf das Grün in der Stadt zu verzichten, und großangelegte Spritzaktionen bringen meist nur Kosten und wenig Nutzen. Sie sind auch nicht nötig, denn der Blattlausbefall verschwindet in der Regel so schnell, wie er gekommen ist. Dafür sorgen entweder die natürlichen Feinde der Läuse wie beispielsweise Marienkäfer und Florfliegen, oder beim nächsten kräftigen Regen und bei sinkenden Temperaturen ist der Spuk wieder vorbei. [ha]


Fotos: DGS

Tags: Auto, Reinigen