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Teiche richtig bepflanzen

(Foto: Blick auf einen großen Teich)

Ein Gartenteich ist nicht nur ein besonderer Blickfang im heimischen Grün, er bildet auch einen ganz speziellen Ruhepunkt, in dessen Nähe man verweilen und entspannen kann und der interessanten Tieren und Pflanzen einen Lebensraum gibt. Wasserliebende Insekten, Amphibien und Kleinlebewesen finden sich an einem gesunden Teich mit der Zeit von alleine ein, die Bepflanzung sollte man hingegen planen und bewusst anlegen – so passt sie sich perfekt in den umgebenden Garten ein und bietet ein abwechslungsreiches Bild an Blütenfarben und Grüntönen. Was man beim Einsatz von Pflanzen im und am Teich beachten sollte, dazu gibt der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. hilfreiche Tipps.



Schon bei der Anlage eines Gartenteichs sollte man an die Bedürfnisse der Pflanzen denken. Die verschiedenen Arten brauchen unterschiedliche Wassertiefen. Deshalb werden verschiedene Tiefenzonen im Teich angelegt, bei Kunststoff-Fertigteichen sind sie meist ebenfalls vorhanden:

Die Tiefwasserzone reicht meist bis 80 oder gar 100 cm hinab, kann stellenweise aber auch etwas flacher sein. Sollen im Teich Fische gehalten werden, dient sie gleichzeitig dazu, auch in sehr kalten Wintern einen frostfreien Rückzugsraum für Wasserbewohner anzubieten.
In der Flachwasserzone steht das Wasser 10 bis 30 cm tief.
Die Uferzone bildet den Übergang zwischen Wasserfläche und Gartenboden. Sie kann zeitweise bis zu 10 cm tief überflutet sein, kann aber ebenso trockenfallen.
Die Feuchtzone schließt sich rundum an, hier ist der Boden deutlich stärker durchfeuchtet als im umgebenden Garten.

Diese Zonen können mit sanften Übergängen aneinander grenzen, sollten aber immer auch ebene, terrassenartige Flächen bilden, damit das für das Pflanzenwachstum nötige Substrat nicht in tiefere Bereiche des Teichs abrutscht.


Tiefwasser bepflanzen


Die tiefste Zone ist das klassische Refugium der Seerosen (Foto). Bei der Auswahl der Sorte muss man den jeweiligen Standort berücksichtigen. Viele Seerosen benötigen zwischen ihrer Basis und der Wasseroberfläche 50 bis 80 cm Höhe, kleineren Sorten können aber auch 30 bis 40 cm genügen. Das beim Kauf der
Seerosen-Blüte und Schwimmblätter
Seerosen zu beachten ist wichtig, denn zu tief gepflanzte Exemplare erreichen gerade so die Oberfläche, können aber so nicht richtig wachsen. In zu flachem Wasser gesetzte Seerosen bilden hingegen üppiges Blattwerk aus, blühen aber kaum.

Ebenfalls beachten sollten Sie die Wuchsstärke. Sie muss zur Größe der Wasserfläche passen. Eine starkwüchsige Sorte, die mit einer einzigen Pflanze ohne weiteres 2 Quadratmeter bedecken kann, eignet sich für große Teiche. Das gleiche gilt für die Kombination mehrere Arten: Damit erzielt man einen sehr abwechslungsreichen Eindruck, braucht aber auch entsprechend viel Platz.

Seerosen können direkt in das Substrat am Teichgrund gepflanzt werden. Sinnvoller ist aber das Pflanzen in spezielle Körbe. Zum einen erlauben sie die Ausbreitung der Pflanzen zu kontrollieren, zum anderen kann man die bepflanzten Körbe auch auf Podeste (etwa einen großen umgedrehten Pflanztopf) setzen und dadurch die Wassertiefe noch individueller auf die Sorte abstimmen – auch bei einem schon vor längerer Zeit angelegten Teich.

Natürlich gibt es auch Alternativen zu Seerosen. Seekanne und Teichmummel bzw. Teichrose gehören dazu. Die Blüten sind etwas weniger prachtvoll, aber dennoch sehr reizvoll. Wie die Seerose bilden diese Pflanzen schöne und schattengebende Schwimmblätter.


Flachwasser bepflanzen


Pfeilkraut
In der Flachwasserzone werden Pflanzen angesiedelt, die ständig im Wasser stehen, darüber aber teils recht hoch aufragen. Sumpf-Schwertlilie oder Schwanenblume zählen dazu ebenso wie Hechtkraut, Pfeilkraut (Foto) oder Tannenwedel. Die meisten von ihnen brauchen reichlich Nährstoffe. Diese dürfen aber auch nicht zu schnell ausgeschwemmt werden. Deshalb verwendet man hier spezielle Teicherde, die einen starken Zusammenhalt aufweist, der Fachmann spricht hier auch von „Bindigkeit“. Experten aus dem Landschaftsbau decken die Erde oft auch mit einer Schicht Lehm ab.

Einige Teichpflanzen neigen dazu, sich stark auszubreiten. Dazu zählt etwa der Zwergschilf. Er hat außerdem die unangenehme Eigenschaft, bei ungehemmtem Wuchs mit seinen unterirdischen Ausläufern Teichfolien zu durchbohren. Solche Pflanzen setzt man am besten in Töpfe – dann kann man sich an ihnen erfreuen, hält aber zugleich ihren Ausbreitungsdrang wirksam in Schach.


Ufer- und Feuchtzone


In den Randbereichen eines Gartenteichs wachsen Pflanzen, die zeitweise „nasse Füße“ und dauerhaft Staunässe vertragen. Hier können sich auch leichter als im Teich selbst Wildkräuter selbst ansiedeln. Möchte man den Bewuchs hier steuern und ein abwechslungsreiches
Blutweiderich
Blüten-, Blatt- und Farbenbild erzeugen, empfehlen sich für die Uferzone etwa Dotterblume, Sumpf-Schwertlilie oder Blut-Weiderich (Foto). In der Feuchtzone gedeihen etwa Frauenmantel, Gaukler- oder Dreimasterblume. Einen guten Standort finden hier auch verschiedene attraktive Gräser wie Morgenstern-Segge und Goldleistengras.

Da die Randbereiche meist recht gut zu erreichen sind, kann man hier eher im Laufe der Jahre experimentieren und die Bepflanzung variieren, ohne dass man jedes Mal ins Wasser steigen muss. In den tieferen Zonen ist Voraussicht und Planung wichtiger.

Generell müssen bei einer Teichbepflanzung die Proportionen stimmen. Ein kleiner Teich mit sehr hoch wachsender Bepflanzung wirkt unharmonisch, während eine große Fläche auch hoch aufragende Schilfansiedlungen verträgt. Wie bei einem normalen Gartenbeet sollte man zudem auf kleinen Flächen eher mit wenigen Pflanzensorten arbeiten und große Flächen für mehr Abwechslung nutzen. Beim Teich kommt noch hinzu, dass man auch einen Blick auf die Wasserfläche werfen möchte. Die Bepflanzung sollte also so angeordnet sein, dass sie für die Gartenbereiche, in denen man sich häufiger aufhält, nicht die Sicht aufs Wasser versperrt. So kann man dann von der Terrasse oder einer Gartenlaube aus ungehindert den Blick auf die gesamte Vielfalt des Teichlebens genießen. [ha]


Fotos: Jason Hollinger (Aufmacher, CC BY 2.0), BGL (3)
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