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Immobilienkäufer: Heizkosten unwichtig

(Foto: Symbolbild Geldscheine, Münzen, Hausschlüssel und Haus)

Seit Jahren wird auf allen Kanälen für die Reduzierung von Strom- und Heizkosten und für energieeffiziente Bauweisen getrommelt. Offenbar ohne durchschlagenden Erfolg, wie eine bundesweite Umfrage des TÜV Rheinland vermuten lässt. Das durchaus verblüffende Resultat: Für die überwiegende Mehrheit der Immobilien-Käufer spielt der Energieverbrauch eines Hauses keine Rolle, das ausschlaggebende Kriterium für die Kaufentscheidung ist er schon gar nicht. Auch der seit 2009 verbindliche Energieausweis bleibt häufig völlig unbeachtet in der Schublade liegen – soweit er überhaupt ausgestellt wurde.



Überhaupt eine Rolle spielt der Energieverbrauch nur für etwa 20 Prozent der Immobilienkäufer. Fragt man, ob der Verbrauch ein kaufentscheidendes Kriterium sei, so wird dies nur von 4 Prozent der Teilnehmer bejaht. Dabei zählen die Kosten für die Heizenergie zu den wesentlichen Belastungen eines Hauseigentümers.

Zudem drohen Eigentümern zukünftig noch höhere Ausgaben. Zum einen ist mit stetig weiter steigenden Energiepreisen zu rechnen, zum anderen gab es auch schon Bestrebungen, innerhalb der EU eine
Energieausweis und Einfamilienhaus
Pflicht zur energetischen Sanierung von Wohngebäuden einzuführen. Wer dann praktisch bei Null anfangen muss, steht schnell vor einem unüberschaubaren Kostenberg.

Ein Instrument, das die hier eventuell schlummernden Risiken deutlicher zum Vorschein bringt, ist der Energieausweis. Er muss seit 2009 bei Verkauf oder Neuvermietung einer Immobilie vorgelegt werden. In der Praxis spielt er jedoch eine weitaus geringere Rolle als erhofft: Nach den Untersuchungsergebnissen legten nur 20 Prozent der Verkäufer einen Energieausweis unaufgefordert vor, weitere 10 Prozent taten dies auf eine entsprechende Nachfrage hin.

Die beabsichtigte Lenkungswirkung kann der Ausweis unter diesen Umständen derzeit nicht zeigen. Hinderlich dabei ist wohl auch, dass es zwei verschiedene zulässige Arten von Energieausweisen gibt: Der Verbrauchsausweis gibt lediglich den bisherigen Energieverbrauch wieder, der auch stark vom Nutzerverhalten abhängt. Erst der Bedarfsausweis bewertet das Gebäude und die Heiztechnik hinsichtlich ihrer Energieeffizienz. Mehr Bedeutung könnte der Ausweis im Jahr 2014 erhalten, wie Siegfried Seifert mitteilt, beim TÜV Rheinland Experte für Immobilienbewertung. Dann nämlich kann im Rahmen der neuen Energieeinsparverordnung die Nichtvorlage des Energieausweises zur Ordnungswidrigkeit werden – es würden Bußgelder bis zu 15 000 Euro drohen.


Heizenergie wird unterschätzt


Symbolbild Heizungsthermostat und Sparschwein
Zu den ernüchternden Befunden passt übrigens auch eine aktuelle Umfrage der Deutschen Energie-Agentur (dena). Danach glauben 38 Prozent der Befragten, die meiste Energie werde im Haushalt für den Betrieb von Elektrogeräten aufgewendet. Diese Einschätzung ist falsch – es sind lediglich 9 Prozent. Den Löwenanteil macht mit 57 Prozent vielmehr die für Heizung und Warmwasserbereitung eingesetzte Energie aus.

dena-Chef Stephan Kohler zieht daraus den naheliegenden Schluss: „In der öffentlichen Wahrnehmung und bei den Verbrauchern ist das Thema Heizenergie noch nicht angekommen.“ Die Bemühungen um Aufklärung und Information sollen daher noch weiter verstärkt werden. Offenbar mit gutem Grund, wie die genannten Zahlen belegen. [ha]


Fotos: IWO, dena, IEU
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