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Kräuterspirale selbst bauen

(Foto: Kräuterspirale aus Natursteinen)
Frische Kräuter sind in der Küche kaum zu ersetzen – umso praktischer, wenn sie direkt aus dem Garten kommen. Am besten pflanzt man sie in Hausnähe an, dann sind die Wege kurz. Gerade dort kommt es allerdings auch auf ein attraktives Erscheinungsbild an, zugleich sollen die Pflanzen optimale Wachstumsbedingungen vorfinden. All das lässt sich mit einer Kräuterspirale auf ideale Weise vereinen: Sie wirkt sehr dekorativ, ist leicht zu bepflanzen und zu pflegen, bietet den Kräutern ein artgerechtes Umfeld und ist recht einfach zu bauen. Wir geben Ihnen hier Tipps, wie Sie eine Kräuterspirale als Trockenmauer selbst konstruieren können.

Zunächst muss man den richtigen Standort für die Spirale finden. Er sollte sich nahe am Haus befinden, für einen einfachen Aufbau eben sein und sowohl Sonne als auch Schatten und Halbschatten bereithalten. Geeignet sind etwa Bereiche, die zu einem kleinen Teil von Bäumen oder Sträuchern beschattet werden, auf die im übrigen aber die Sonne frei einstrahlt.



Den äußeren Umriss und die Größe der Spirale legen Sie anschließend fest, indem Sie die Kontur mit Pflöcken und einer dazwischen gespannten Schnur abstecken. Behalten Sie dabei immer eine Schneckenform im Kopf und legen Sie diese Form so an, dass sie sich nach Süden öffnet. Der Grund: Die sonnenliebenden Kräuter sind in der Überzahl, für sie sollte am meisten Platz bleiben. Im abgesteckten Bereich trägt man nun die Erde etwa einen Spaten tief ab.

Vor allem der untere Bereich der Spirale sollte später immer ausreichend feucht sein, stauen darf sich die Nässe dort aber nicht. Deshalb bringt man nun eine Drainage aus Kies oder Schotter ein. Am südlich gelegenen Fuß der Spirale läuft die Drainageschicht flach aus, in der Mitte darf sie aber – je nach Gesamtgröße – ohne weiteres 50 cm dick sein.


Eine Trockenmauer hält ohne Mörtel


Trockenmauer mit Spaltenbewuchs
Jetzt entsteht die äußere Form der Kräuterspirale. Dazu schichtet man von außen beginnend Natursteine trocken und ohne Mörtel aufeinander und baut so nach und nach die Spirale auf. Nehmen Sie sich dafür Zeit und probieren Sie ruhig ein wenig herum, bis Sie jeweils den geeignetsten Stein gefunden haben. Die Mauer muss in sich stabil sein, die Steine dürfen nicht wegrutschen. Solch eine Trockenmauer wirkt nicht nur sehr dekorativ, sie bietet in ihren Spalten auch Kleintieren und nützlichen Insekten Unterschlupf. Auch siedeln sich dort mit der Zeit kleine Pflanzen an und lassen die Mauer lebendig wirken.



Pflanzzonen anlegen


Steht die spiralförmige Trockenmauer, kann der Platz dazwischen mit Erde gefüllt werden. Da die verschiedenen Kräuter auch unterschiedliche Bedürfnisse haben, bildet man dabei Pflanzzonen, die diesen Bedürfnissen gerecht werden.
Bepflanzte Kräuterspirale
Das lässt sich über die richtige Erdmischung erreichen. Ganz oben in der Spirale legt man eine trockene, eher nährstoffarme Zone an. Dazu wird Gartenerde im Verhältnis 1:1 mit Sand gemischt – geeignet ist etwa der Aushub vom Anlegen der Spirale. Ist diese Erde sehr lehmig, geben Sie noch Kalksplitt dazu.

Nach unten hin wird der Sandanteil dann schrittweise reduziert. Ersetzt wird er durch humusreiche Erde und durch Kompost. Ganz unten in der Spirale findet sich dann nährstoffreicher Boden, der auch feuchteliebende Pflanzen gut versorgt.

Nach dem Einfüllen der Erde lassen Sie die Spirale zunächst ruhen, bis es einige Male darauf geregnet hat. Der Boden sackt noch etwas zusammen und kann dann aufgefüllt werden. Anschließend ist die Kräuterspirale bereit zum Bepflanzen. In der trockenen Zone oben fühlen sich Kräuter aus dem Mittelmeerraum wohl, also etwa Rosmarin, Thymian, Majoran, Salbei oder Lavendel. Im mittleren Bereich gedeihen Kapuzinerkresse, Petersilie, Gewürzfenchel, Rauke oder Zitronenmelisse. Der feuchte Boden ganz unten eignet sich gut für Liebstöckel, Schnittlauch, Estragon oder Dill.


Das Auge isst mit


Küchenkräuter im Vergleich
Beim Bepflanzen sollte man auch auf die Optik achten. Küchenkräuter tragen häufig attraktive Blüten und dekoratives Blattwerk. Harmonisch arrangiert, wirken sie noch einmal so gut. Auch die unterschiedlichen Wuchshöhen sind zu berücksichtigen. Hohe Pflanzen etwa sind meist dichter an der Trockenmauer gut aufgehoben, dann nehmen sie den niedrigeren nicht das Licht.

Noch ein Tipp zum Schluss: Wer sich das Selbstanlegen der Kräuterspirale nicht zutraut oder nicht die Zeit dafür findet, kann sich dabei von Fachbetrieben für Garten- und Landschaftsbau unterstützen lassen. Die Experten dort bringen das nötige Know-how und die Erfahrung mit. [ha]


Fotos: BGL
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