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Neue Ausbauplatte aus Holzfasern

(Foto: Dachausbau mit Holzfaserplatten)

Für das Beplanken von Dachschrägen, Drempeln, Decken, Trennwänden oder Außenwänden beim Innenausbau gibt es weitaus mehr Möglichkeiten als die häufig verwendeten Gipskarton- oder Gipsfaserplatten. Eine neue Variante stellte Pavatex Anfang des Monats auf der Kölner Messe Dach+Holz vor: Die Holzfaser-Innenausbauplatte Pavaroom ist leichter als viele andere Ausbauplatten, dient auch als Dämmschicht und braucht keine Dampfbremse. Zudem lässt sie sich dank der Nut-und-Feder-Profile an den Kanten und der möglichen großen Abstände der Unterkonstruktion schnell und einfach verlegen.



Die Holzfaserstruktur der Platten verleiht ihnen einige interessante Eigenschaften: Zum einen beruht darauf die Dämmwirkung mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,047 W/(mK). Zum anderen weist das Material – typisch für Dämmstoffe aus Naturmaterialien – eine gute Wärmespeicherfähigkeit auf.
Zuschnitt mit der Stichsäge
Weiterhin lassen sich die Platten ohne weiteres mit Werkzeug für die Holzbearbeitung zuschneiden und in Form bringen. Und schließlich sind die Ausbauplatten leicht: Bei der 30 mm dicken Platte wiegt der Quadratmeter lediglich 7,5 kg, so dass sich sowohl die 125 x 54 als auch die 250 x 54 cm großen Platten problemlos von einer Person transportieren und beim Anbringen leicht handhaben lassen.

Die Gewichtsersparnis wirkt noch beeindruckender, wenn man einen kompletten Ausbau betrachtet. Der Hersteller hat beispielhaft ausgerechnet, dass beim Dachausbau eines Einfamilienhauses, bei dem 150 m2 Innenausbauplatten verarbeitet werden, insgesamt etwa eine Tonne Gewicht gegenüber der Verwendung von Gipsplatten eingespart wird. Damit wird zum einen die Statik entsprechend geringer belastet, zum anderen bedeutet das, dass man 1000 kg weniger Material zum Einsatzort tragen muss.


Beschichtung dient als Dampfsperre


Bedeckt wird der Holzfaserkern von einer weißen Schicht auf der Basis von Zellulose. Sie stabilisiert die Platte und erhöht deren Biegesteifigkeit. Dadurch genügt für das Anbringen eine Unterkonstruktion mit Achsabständen von bis zu 800 mm. Das reduziert schon beim Herstellen einer Unterlattung den Aufwand spürbar. Eine weitere Arbeitserleichterung ergibt sich dadurch, dass die Deckschicht auch als Dampfbremse funktioniert. Das separate Verlegen einer Folie oder eines Spezialpapiers ist also nicht nötig.
Verputzen der fertigen Wand mit Lehmputz
Und schließlich bildet die weiße Beschichtung schon eine ansehnliche Oberfläche, die nach dem Verspachteln der Fugen gestrichen, tapeziert, verputzt oder gefliest werden kann.

Ein wenig eingeschränkt ist man, wenn man an den fertigen Wänden Gegenstände befestigen möchte. Das ist beispielsweise mit Holzschrauben möglich. Für Spax-Vollgewindeschrauben 4 bis 4,5 x 30 mm gibt der Hersteller eine Belastung auf Zug von bis zu 2 kg pro Schraube an, die sich bei der Verwendung üblicher Dübel auf bis zu 4 kg pro Dübel erhöht. Man sollte also den Hinweis des Herstellers ernstnehmen, schwere Befestigungen konstruktiv zu berücksichtigen. Das sollte nicht schwerfallen, denn man weiß ja im Allgemeinen, wo beispielsweise Heizkörper aufgehängt werden sollen – hier kann man vor dem Beplanken geeignete Ständer setzen.

Ebenfalls berücksichtigen sollte man, dass die Platten zur Baustoffklasse B2 nach DIN 4102-1 zählen, also normal entflammbar sind. Das sollte kein Problem sein, denn für Holzvertäfelungen und dergleichen gilt das schließlich auch. Wo aber spezielle Brandschutzanforderungen berücksichtigt werden müssen, sind sie eben zusätzlich mit anderen Mitteln sicherzustellen.

Selbst überzeugen kann man sich von den Eigenschaften der Pavaroom-Platten ab Mitte März. Dann sollen sie in Deutschland erhältlich sein. Wer sich vorab schon einmal im Detail informieren möchte, kann beim Hersteller eine Produktbroschüre als PDF herunterladen. [ha]


Fotos: Pavatex
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