Schon im Sommer hatte Metabo vier Laser-Messegeräte vorgestellt, jetzt baut der Nürtinger Elektrowerkzeug-Hersteller sein Laser-Sortiment mit zwei weiteren Geräten aus. Dabei handelt es sich zum einen um den Multilinienlaser MLL 3-20, der die Anwendungsgebiete eines Kreuzlinien- wie Punktlasers abdeckt. Zum anderen um das Laser-Distanzmessgerät LD 30, mit dem sich Entfernungen ermitteln sowie Flächen und Rauminhalte errechnen lassen. Mit beiden Geräten zielt Metabo auf gewerbliche Anwender, macht damit aber sicher auch so manchen ambitionierten Heimwerker neugierig.



Das LD 30 ist ein Vertreter der klassischen Laser-Entfernungsmesser und dürfte sich auch bei in Eigenleistung durchgeführten Projekten regelmäßig nützlich machen. In einem Bereich von 20 cm bis 3 m misst es mit einer Genauigkeit von +/– 3 mm. Das könnte ein ausreichend langes Bandmaß bei penibler Handhabung auch noch leisten, doch beim Anwendungskomfort und bei der Weiterverarbeitung der Messwerte bieten Lasermessgeräte eindeutige Vorteile. So errechnet das Gerät aus Längen- und Breitenmessung die Fläche und mit einer zusätzlichen Höhenmessung auch den Rauminhalt. Praktisch ist zudem die Dauermessfunktion: Während der Laser eingeschaltet ist, wird auf dem Display laufend die jeweils aktuelle Entfernung angezeigt. Man kann sich also auch im Raum an einen bestimmten Zielwert herantasten, indem man das Messgerät oder etwa einen zu positionierenden Gegenstand bewegt.

Mit einer Batterieladung lassen sich laut Hersteller 5000 Einzelmessungen ausführen. Bei Nichtbenutzung schaltet sich nach einer Weile zuerst der Laser ab, dann das komplette Gerät und spart auf diese Weise Energie. Das Distanzmessgerät ist für die Anwendung innen konzipiert, ist aber mit der Schutzart IP54 so wirksam gegen Staub und Wasser geschützt, dass es sich auch vom üblichen Baustellenstaub und -schmutz nicht beeindrucken lässt. Im Handel haben wir Straßenpreise von knapp unter bis knapp über 100 Euro gesehen.

Mehrfache Linien projizieren

Der Multilinienlaser MLL 3-20 spielt preislich in einer anderen Liga – mehr als 500 Euro muss man dafür veranschlagen. Das ist eine Ausgabe, die wohl tatsächlich nur gewerbliche Anwender ins Auge fassen, bei denen sich das Messwerkzeug auch amortisieren kann. Interessant ist es trotzdem: Mit dem Laser lässt sich auf den vollen 360° rund ums Gerät eine horizontale Linie projizieren. Dazu kommen noch zwei vertikale Linien, die im 90°-Winkel zueinander stehen. Man hat also beispielsweise in einem Raum gleichzeitig einen Meterriss sowie an zwei aneinandergrenzenden Wänden eine lotrechte Linie zur Verfügung – das kann beim Fliesenlegen ebenso nützlich sein wie beim Tapezieren oder beim Anzeichnen von Elementen der Elektroinstallation.

Der Laser ist in Innenräumen 20 m weit sichtbar, sollte also für einen Großteil der Innenausbau-Aufgaben einsetzbar sein. Er nivelliert sich in einem Bereich von +/– 4° selbst und bietet dabei eine Genauigkeit von +/– 0,3 mm pro Meter. Bis das Gerät nivelliert ist, zeigt es blinkende Linien. Bei Bedarf lässt sich die Nivellierung auch abschalten. Vielfältige Befestigungs- und Ausrichtungsmöglichkeiten machen darüber hinaus den Laser in zahlreichen Situationen auf dem Bau nützlich. Wer ausreichenden Bedarf für ein Gerät in dieser Preisklasse hat, sollte es sich genauer ansehen.

Das gilt in jedem Fall auch für das Zubehör, das der Hersteller für sein Laser-Sortiment bereithält. Von passenden Stützen, Stativen oder Justiereinrichtungen können je nach Einsatzzweck auch Anwender des Distanzmessgeräts profitieren. [ha]


Abbildungen: Metabo

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