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Anleitung für Altbau oder Neubau

Fußbodenheizung selbst verlegen



Mann beim Verlegen des Heizrohrs

Fußbodenheizungen verbreiten angenehme Strahlungswärme gleichmäßig im ganzen Raum – ein echter Wohlfühl-Faktor. Außerdem arbeiten sie ideal mit aktuellen Heizsystemen wie Brennwertkesseln oder Wärmepumpen zusammen, da sie die niedrigen Vorlauftemperaturen benötigen, die genau diese Systeme liefern. Eine weitere gute Nachricht: Heute ist die Verlegung einer Fußbodenheizung längst nicht mehr so aufwendig wie zu den Zeiten, als man Heizschlangen in dicken Estrich-Schichten versenken musste. Ganz nebenbei sind diese Heizungen damit auch nachrüstbar geworden, etliche Arbeiten bei der Verlegung können Heimwerker wahrnehmen. Wir zeigen Ihnen die Installation einer Nachrüst-Fußbodenheizung Schritt für Schritt am Beispiel des Systems KlimaBoden TOP 2000 von JOCO.

Planung und Arbeitsteilung


Hilfe werden Sie in aller Regel bei der Planung und Auslegung der Heizung benötigen. Ein Fachmann kann am besten beurteilen, wie eine vorhandene Anlage mit der geplanten Fußbodenheizung zusammenarbeitet, ob die Kesselleistung dazu passt und wie die Verbindung zwischen alten und neuen Komponenten sinvoll hergestellt wird. Zum Schluss wird der Fachmann auch die Einregulierung, die Dichtigkeitsprüfung und den Anschluss vornehmen – hier sollten Sie kein Risiko eingehen, da Fehler kostspielige Folgen nach sich ziehen können. Zweckmäßigerweise lässt man auch die erste Aufheizung durch den Profi überwachen.

Dazwischen gibt es jedoch ein weites Betätigungsfeld für Do-it-yourselfer: die eigentliche Verlegung von Bodenaufbau und Heizrohren. Besprechen Sie mit Ihrem Heizungsbauer, wer welche Aufgaben in welchem Zeitraum übernimmt. Planen Sie nicht zu knapp, denn ohne Übung brauchen Sie für den einen oder anderen Arbeitsschritt sicher etwas länger als ein eingespieltes Profiteam. Bei einem größeren Umbau- oder Sanierungsvorhaben ist häufig auch ein Architekt an Bord. Er kann Vorgaben zu Wärme- und Trittschalldämmung machen und Sie hinsichtlich des Bodenaufbaus beraten.


Das brauchen Sie


Individuelles Verlegepaket, bestehend aus
Übersicht Heizungsbau-Paket
diesen Komponenten:
  • Bodenelemente für Geradeausverlegung und zur Umlenkung der Rohre
  • Systemrohr für die Verlegung vom Verteiler bis zurück zum Verteiler
  • Randausbau und Randdämmstreifen
  • Trenn- und Gleitlage
  • Einschlagholz
  • Verlegeplan und Verlegeanleitung




Vorbereitung


Im Neubau und bei einer Sanierung müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein: Alle Wände sind verputzt, die Fenster sind eingebaut, erforderliche Feuchtigkeitssperren sind verlegt. Der Verlegeuntergrund muss eben sein. Stellen Sie sicher, dass sich die erforderliche Aufbauhöhe überall realisieren lässt. Dabei sind auch auf dem Boden verlaufende Leitungen oder notwendige Zusatzdämmungen zu beachten. Nicht zu vergessen: Der Untergrund muss sauber sein – also noch einmal gründlich abkehren, ehe man die System-Elemente oder auch zunächst eine Wärme- bzw. Trittschalldämmung verlegt.

Mann ermittelt Eebenheit mit der Richtlatte   Frau kehrt den Boden ab

Anbringen des Randdämmstreifens
Ebenfalls vor dem Ausbringen des Heizungs-Systems verlegen Sie rundum Randdämmstreifen mit Folienstreifen. Das ist nicht nur an den Wänden entlang nötig, sondern an allen aufsteigenden Bauteilen, also auch an Säulen.

Elemente auslegen


Beispiel eines Verlegeplans
JOCO erstellt nach Auftragserteilung für den zu belegenden Grundriss einen Verlegeplan, auf dem die Bestandteile des Systems so platziert sind, dass der Raum optimal ausgenutzt und die Rohre sinnvoll geführt werden.

Nach diesem Plan beginnt man mit dem Verlegen der Elemente an Außenwänden und Fenstern. Die Elemente besitzen Sollbruchstellen, an denen sie sich leicht trennen lassen. Außerdem kann man sie zum Anpassen an individuelle Raumverhältnisse auch sägen.

Erste Reihe Systemplatten verlegen   Verlegter Teilbereich

Zuschnitt einer Plattenecke   Weitgehend fertig verlegte Fläche

Randausbau mit vorgezeichneten Rillen
Restflächen, die nicht mit den Systemplatten bedeckt werden, kann man mit dem zugehörigen Randausbau belegen. Falls darin Rillen für Rohre benötigt werden – etwa für die Zuleitungen vom und zum Verteiler – werden sie mit dem Rillenschneidegerät hergestellt.


Rohre verlegen


Auf der Platte markierte Rohrführung
Ehe man die Rohre auslegt, sollte man anhand des Verlegeplans die Rohrführung auf den Elementen markieren. Das geht mit einem Filzschreiber oder einem Permanentstift. In größeren Räumen werden häufig mehrere Heizkreise benötigt, und in verwinkelten Räumen verliert man leicht die Übersicht über die optimale Rohrführung. Die Markierung sorgt dann dafür, dass Sie ohne Probleme zügig verlegen können und nicht ständig den Plan in der Hand halten müssen.

Nun verlegen Sie das zum System gehörige Rohr. Beginnen Sie dabei stets am Verteiler und drücken Sie das Rohr zunächst in die Rillen des Randausbaus, dann in die der Systemplatten. Vermeiden Sie dabei zu enge Bögen, damit das Rohr weder abknickt noch in den Rillen unter Spannung steht. Falls sich das Rohr beim Eindrücken widerspenstig zeigt, kann man mit einem Einschlagholz und einem Schonhammer nachhelfen. Bewährt haben sich Hölzer von etwa 30 mm Stärke und 60 bis 80 cm Länge.

Ausrollen des Rohrs   Eindrücken mit dem Schlagholz

Erheblich einfacher ist die Rohrverlegung übrigens, wenn man zu zweit arbeitet: Einer rollt das Rohr ab und führt es voran, der zweite drückt es in die Rillen. Hilfreich dabei ist auch eine Rohrspindel. Davon lässt sich das Rohr abrollen, ohne es versehentlich zu verdrehen oder ungewollt Schlaufen zu legen.

Arbeit zu zweit mit Ausrollen und Eindrücken   Rohrspindel als Hilfsmittel

Wichtig: Vor dem weiteren Bodenaufbau dürfen die Systemelemente nicht unnötig betreten werden, um Schäden zu vermeiden. Für die unvermeidlichen Wege kann man etwaigen Beschädigungen vorbeugen: Legen Sie am besten Schalbretter oder ähnliches aus, um die Last auf den Platten zu verteilen.

Blick auf den Heizverteiler
Vor dem weiteren Bodenaufbau wird nun das Rohr kalibriert, dann verschraubt bzw. verpresst und auf Dichtigkeit geprüft. Außerdem muss der Verteiler einreguliert werden. Diese Aufgaben erledigt zweckmäßigerweise der Fachmann, der zum einen das nötige Gerät besitzt und außerdem über das Fachwissen verfügt, die Ergebnisse der Prüfung korrekt zu bewerten.




Weiterer Aufbau des Bodens


Ausrollen der Trennlage
Nach dem Verlegen der Heizebene folgt die Trenn- und Gleitlage. Sie wird bahnenweise ausgerollt, dabei zeigt die beschichtete Seite nach oben. Die Bahnen überlappen um etwa 10 cm und werden mit Klebeband fixiert. Anschließend legt man entweder die Folienstreifen der Randdämmstreifen über die Gleitlage oder stellt sie selbst an den Wänden etwa 10 cm hoch.

Die Trenn- und Gleitlage stellt sicher, dass Heizebene und weiterer Aufbau ohne Verbindung bleiben. Bewegungsfugen werden folgerichtig nur in Estrich und Oberboden hergestellt. Sind allerdings Gebäudetrennfugen erforderlich, müssen diese durch den gesamten Schichtaufbau führen.

Nun hat man die Wahl: Ist genug Platz für den entsprechenden Bodenaufbau vorhanden, kann man einen Nassestrich einbringen lassen. In diesem Fall dichtet man die Heizebene üblicherweise mit einer 0,2 mm starken PE-Folie zusätzlich ab. Ist der Estrichleger einverstanden, kann man auch die Trenn- und Gleitlage selbst mit Klebeband zu einer „dichten Wanne“ verkleben. Diese Vorgehensweise erfordert allerdings mehr Übung und Sorgfalt als das Auslegen einer Folie, deshalb sollte dabei jemand mit entsprechender Erfahrung ans Werk gehen.

Raum mit zusätzlicher PE-Folie   Ausbringen von Nassestrich

Parkettboden auf Estrich
Auf einem Estrich können Sie jeden Oberboden verlegen. Achten Sie dabei immer auf die technischen Hinweise von JOCO. Außerdem muss vor allem bei Holzböden der Belag von dessen Hersteller ausdrücklich für die Verwendung auf Fußbodenheizungen freigegeben sein – seine Vorgaben zum Verlegen sind ebenfalls zu berücksichtigen.

Holzdielen direkt auf der Heiung verlegt
Ist wenig Platz vorhanden, kann man auf dem JOCO-System Holzböden, Parkett und Laminat auch direkt verlegen. Das ergibt eine sehr geringe Aufbauhöhe – vor allem bei Altbau-Sanierungen oder nachträglichem Einbau auf vorhandenem Estrich ein großer Vorteil. Natürlich muss sich auch in diesem Fall der Oberboden für Fußbodenheizungen eignen.

Entkopplungsmatte mit Mörtel und Fliesen
Wieder etwas anders kann man beim Fliesenlegen vorgehen: Auch Fliesen lassen sich auf dem KlimaBoden Top 2000 direkt verlegen. Hier bildet die als zusätzliche Zwischenschicht verlegte Entkopplungsmatte Permat den Belagsträger.

Weitere Möglichkeiten bieten Verlegevarianten auf Trockenestrich und Gussasphalt. [ha]


Noch Fragen?


Weitere Informationen zum Bodensystem und zu alternativen Produkten gibt der Hersteller:

JOCO Wärme in Form
Postfach 11 52
77729 Willstätt
Telefon: 07852/9353-300
www.joco.de




Fotos: JOCO
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