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Mit begehbaren Verbund-Elementen

Oberste Geschossdecke dämmen



(Foto: Dachraum mit gedämmtem Boden)

Dächer halten Regen, Schnee und andere Witterungseinflüsse zurück, allein mit Sparren und Eindeckung haben sie Wärmeverlusten oder sommerlicher Hitze jedoch wenig entgegenzusetzen. Hier hilft eine Dämmung – für eine Reihe von Häusern wird sie sogar durch die Energieeinsparverordnung (EnEV) vorgeschrieben. Bei der Dämmung gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder dämmt man die Dachschräge, oder man dämmt die oberste Geschossdecke, also den Fußboden des Dachgeschosses. In dieser Anleitung sehen Sie Schritt für Schritt, wie solch eine Geschossdeckendämmung abläuft. Mit den verwendeten Verbundelementen aus EPS-Hartschaum und Gipsfaserplatten ist das gar nicht so schwer.





Geschossdecke dämmen Schritt für Schritt



Das brauchen Sie


Kantenausbildung beim Verbund-Bodenelement
Materialien und Werkzeuge:
  • Dachboden-Verbundelemente
  • Randdämmstreifen aus Mineralwolle, je nach Verlegevariante ggf. Estrichkleber, ggf. Schnellbauschrauben und Elementverbinder, ggf. Bodenbeschichtung
  • Säge (Handkreissäge), je nach Verlegevariante ggf. Spachtel, ggf. Malerrolle mit Teleskopstiel, ggf. Akkuschrauber
  • Da auf dem Boden gearbeitet wird, sind Knieschoner nützlich
In unserem Beispiel kamen die Dachbodenelemente 032 TF von Rigips zum Einsatz.



Lose Verlegung


Im einfachsten Fall verlegt man die Bodenelemente lose, ohne sie untereinander zu verbinden. Die hier verwendeten Elemente besitzen wie etliche andere Produkte einen sogenannten Stufenfalz: Die einzelnen Schichten liegen mit einem leichten Versatz übereinander, so dass die Elemente aneinander gelegt werden können, ohne dass es durchgehende senkrechte Fugen gibt. Auf dem kleinen Foto im Materialkasten oben ist das gut zu erkennen. Auf diese Weise erzielt man beim Verlegen einen recht soliden Verband.

Dachbodenelement auf der Treppe tragen
Ehe es soweit ist, müssen erst einmal die Materialien ins Dach geschafft werden. Die Elemente in dieser Anleitung sind 150 x 50 cm groß und lassen sich recht gut auch durch engere Treppenhäuser, über Dachbodentreppen und durch Dachluken transportieren. Alle anderen benötigten Materialien und Werkzeuge sind ohnehin unproblematisch.

Wände, etwa an den Giebeln, sind nicht unbedingt gerade und eben. Damit es auch hier keine unnötigen Wärmeverluste mehr gibt, verlegt man an den Wänden entlang zunächst einen Randdämmstreifen aus Mineralwolle. Wichtig dabei: Stoßen Sie die einzelnen Streifen dicht gegeneinander. Die Stoßkanten der Mineralwolle verfilzen dabei und werden so dichter. Auf den Fotos unten ist der gelbe Randdämmstreifen zu sehen. Lassen Sie ihn überstehen und schneiden ihn nicht ab.

Nun können die Elemente verlegt werden. Beginnen Sie dabei in der linken hinteren Raumecke – von einer Position aus gesehen, von der Sie auf eine Längsseite des Dachraums schauen. Bei den Elementen der ersten verlegten Reihe schneidet man den überstehenden Falz an der betreffenden Längs- und beim ersten Element auch an der Schmalseite ab. Mit diesen geraden Kanten wird das Element an die Wand und in die Ecke geschoben. Nun schiebt man das zweite Element mit der Schmalseite an das erste, so dass die Falzausbildung ineinander greift. Sehr rasch füllt sich so die Reihe. Das letzte Element wird selten genau in den verbleibenden Zwischenraum passen, deshalb wird es entsprechend mit der Säge gekürzt.

Elemente auf dem Boden zusammenschieben   Nächstes Element mit Versatz anlegen

Achtung: Kontrollieren Sie immer wieder, ob die Reihe genau fluchtet und ob die Elemente sauber aneinander stoßen. Sonst lässt sich die nächste Reihe nicht mit dichten Fugen anlegen. Diese nächste Reihe beginnen Sie mit einem gekürzten Element. Der Grund: Beim Verlegen dürfen keine Kreuzfugen entstehen, damit der Verband in sich stabil ist. Deshalb müssen die Stoßfugen an den Schmalseiten zwischen den einzelnen Reihen immer um mindestens 20 cm versetzt sein, gerne auch mehr. Einen großzügigen Versatz erzielen Sie, wenn Sie die zweite Reihe mit einem 40 cm langen Abschnitt beginnen.

Ausschnitt für Rohrdurchführung   Fertig verlegte Dämmschicht

Auf diese Weise verlegen Sie Reihe um Reihe. Für die letzte Reihe müssen Sie vermutlich die Elemente längs passend zuschneiden. Achten Sie darauf, die richtige Seite abzuschneiden! Auch für das Verlegen um Hindernisse wie etwa Stützpfosten oder Rohrleitungen herum werden Sie Zuschnitte vornehmen müssen. Zeichnen Sie sie sorgfältig auf dem Element an. Für einen dichten Anschluss legen Sie auch um solche Hindernisse Randdämmstreifen oder stopfen Lücken mit Mineralwolle aus.


Elemente verbinden


Estrichkleber an die Gipsfaser-Kanten geben
Je nachdem, wie häufig der Boden begangen wird und wie eben der Untergrund ist, erzielt man eine bessere Stabilität, wenn man die Bodenelemente miteinander verbindet. Dafür gibt es für die gezeigte Dämmung zwei Möglichkeiten: Meist genügt es, die Elemente miteinander zu verkleben. Dazu gibt man beim Verlegen der ersten Reihe jeweils den zum System gehörenden Estrichkleber an den Schmalseiten satt auf die Kante der deckenden Gipsfaserplatte. Quillt beim Zusammenschieben etwas Kleber aus der Fuge, dann hat man die richtige Menge aufgetragen. Den ausgetretenen Kleber kann man nach etwa einer Stunde, wenn er oberflächlich hart ist, mit einem Spachtel abstoßen – das ergibt eine glatte, ebene Oberfläche. Ab der zweiten Reihe verklebt man die Platten auch an den Längskanten.

Zusätzlich lassen sich die Elemente auch noch verschrauben. Dafür gibt es spezielle Elementverbinder, das sind flache Plättchen, die man an den Stoßfugen der Elemente jeweils von der noch offenen Längsseite her zwischen Gipsfaserplatte und Hartschaum schiebt, bis es bündig zur Hartschaumkante liegt. Beim Verlegen der nächsten Reihe legt man den überstehenden Gipsfaserfalz darüber. Anschließend kann man an diesen Stellen, an denen jeweils drei Elemente zusammenstoßen, Schnellbauschrauben von oben durch die Gipsfaserplatten in die Elementverbinder drehen, bis die Schraubenköpfe leicht versenkt sind.


Oberfläche weiter behandeln


Bodenbeschichtung aufrollen
Optisch attraktiver und auch unempfindlicher gegen Schmutz wird die fertige Dämmschicht, wenn man sie mit einer Bodenbeschichtung versieht. Sie lässt sich mit der Malerrolle aufbringen, nachdem vorhandene Kleber-Überstände entfernt sind und der Boden nach einer gründlichen Reinigung staubfrei ist.

Möchte man den Dachboden als Wohnraum nutzen, ist seine Beanspruchung am höchsten. In diesem Fall empfiehlt sich die Verlegung einer zusätzlichen Gipsfaser-Schicht. Hier genügen 10 mm dicke Platten, um einen stabilen Untergrund für den weiteren Ausbau zu schaffen. [ha]



Fotos: Saint-Gobain Rigips GmbH
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