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Klapptisch mit Spiegel

Platzsparender Tisch



(Foto: Tisch einsatzbereit und weggeklappt)

In der Studentenbude, in der Küche oder auf dem Balkon: Unser Tisch bietet genug Platz für ein Frühstück zu zweit oder eine nette Unterhaltung bei einer Tasse Kaffee. Wird er nicht gebraucht, dann macht er sich ganz klein und wird einfach an die Wand geklappt. Dort müssen Sie aber nicht auf eine nackte Holzplatte sehen: Unter dem Tisch befindet sich ein Spiegel, der im eingefalteten Zustand sichtbar wird. Alternativ lässt sich hier auch ein Bild oder eine hübsche Collage unterbringen.


Übersicht





Klapptisch bauen Schritt für Schritt



Das brauchen Sie


Materialien und Werkzeuge:
  • Leimholz Kiefer oder Fichte/Tanne, 2 Platten 800 x 600 x 20 mm
  • Spiegel 600 x 400 mm, Spiegelklebeband
  • 4 Scharniere, 2 L-Haken, Dübel 6 mm, Schrauben 4 x 60 mm
  • Acryllack dunkelgrau/anthrazit, ggf. Grundierung, Malerkrepp, Abdeckfolie, langes Lineal, Stift, Geodreieck, Wasserwaage, ggf. Lackierrolle und -wanne
  • Stichsäge, Schleifgerät, Bohrschrauber, Bohrhammer, ggf. Sprühgerät, Holzbohrer 10 mm, Steinbohrer 6 mm.

Im hier gezeigten Beispiel wurden folgende Werkzeuge von Bosch verwendet: Akkustichsäge PST 18 LI, Akku-Multischleifer PSM 18 LI, Akku-Bohrschrauber PSR 18 LI-2, Akku-Bohrhammer Uneo Maxx, Feinsprühsystem PFS 3000-2.



Holz ausschneiden und lackieren


Schneiden Sie die Holzplatten zu, falls dies noch nicht im Baumarkt geschehen ist. Auf der Platte, die den Fuß des Tischs bilden wir, zeichnen Sie nun die Öffnung an. Dazu zeichnen Sie mit Hilfe des Geodreiecks rundum Markierungen im Abstand von 100 mm zur Plattenkante an. Falls vorhanden, können Sie statt des Geodreiecks natürlich auch einen Schreinerwinkel und ein kleines Lineal verwenden. Verbinden Sie nun die Markierungen, bis Sie ein Rechteck aufgezeichnet haben. Dabei kann die zweite Platte als Lineal dienen, alternativ verwenden Sie ein langes Lineal oder eine Richtlatte.

Ausschnitt anzeichnen   Ecken für Stichsägeblatt vorbohren

In die vier Ecken des aufgezeichneten Rechtecks bohren Sie nun mit 10 mm Durchmesser Öffnungen für das Einsetzen der Stichsäge. Die Bohrungen müssen innen im späteren Ausschnitt liegen und sollten die Bleistiftstriche gerade berühren. Nun können Sie das Sägeblatt einführen und das Rechteck an den vorgezeichneten Linien entlang ausschneiden. Sägen Sie dabei zunächst an den geraden Linien entlang. Zum Schluss können Sie auch die Ecken winklig sägen – falls Sie gleichmäßig gebohrt haben, machen sich aber auch runde Ecken gut.

Ausschnitt aussägen   Kanten brechen

Jetzt müssen alle Schnittkanten „gebrochen“ werden, damit Verletzungsgefahren durch scharfe Holzkanten vermieden werden. Das geht ganz einfach mit dem Schleifgerät, das Sie an den Kanten entlang führen, bis sie stumpf sind. Sie müssen hier übrigens keine Rundung schleifen oder viel Material abtragen – das Holz darf nur nicht mehr scharfkantig sein. Auch die Außenkanten beider Platten sollten so entschärft werden. Möglich ist dieser Arbeitsgang natürlich auch mit einem Schleifklotz und Schleifpapier, dann wird die Sache nur etwas langwieriger und mühsamer. Für das Kantenbrechen eignet sich Schleifpapier der Körnung 120. Mit Körnung 180 dauert es etwas länger, dafür reißen nicht so leicht Holzfasern aus. In jedem Fall sollten Sie nicht zu viel Druck ausüben.

Mit dem Sprühgerät lackieren
Das vorbereitete Holz wird nun lackiert. Das funktioniert recht gut mit der Lackierrolle. Mit einem Sprühgerät kommen Sie flotter voran und erzielen meist auch ein gleichmäßigeres Ergebnis. Tragen Sie lieber mehrere dünne Schichten auf als eine dicke. Mit einem Sprühgerät arbeiten Sie am besten im sogenannten Kreuzgang, das ergibt eine gleichmäßige Farbverteilung. Führen Sie dazu erst waagerechte Bewegungen aus (in der Grafik unten grün), dann senkrechte (in der Grafik rot). Achten Sie darauf, die Düse des Geräts dazu passend einzustellen (in der Bedienungsanleitung nachlesen). Wie auch immer Sie arbeiten: Decken Sie die Umgebung sorgfältig mit Folie oder Malerpapier ab,

Kreuzgang: waagerechte Linien   Kreuzgang: senkrechte Linien

Möchten Sie den Tisch auf dem Balkon einsetzen, auch bei einer Überdachung, muss er mindestens mit einer Wetterschutzfarbe oder Außenlasur gestrichen werden. Besser noch sind von Natur aus wetterbeständige Holzarten oder feuchtebeständige Holzwerkstoffplatten.

Scharniere anschrauben
Auch die Scharniere werden lackiert, denn sie sind später sichtbar. Sie können dazu ebenfalls das Sprühgerät einsetzen. Andernfalls nehmen Sie einen Pinsel oder die Lackierrolle dafür. Mit zweien dieser Scharnieren verbinden Sie nach dem Trocknen des Lacks das Fußteil und die Tischplatte. Achten Sie darauf, dass die Scharniere einen gleichmäßigen Abstand von den seitlichen Rändern des Tisch einnehmen, das sieht einfach besser aus. Schrauben Sie jeweils ein Scharnierteil an den Fuß, dann richten Sie die Plattenkante sorgfältig parallel zur Kante des Fußteils aus und schrauben die Scharniere auch an der Platte fest. Achten Sie darauf, dass beide Holzteile nach dem Zusammenklappen exakt übereinander liegen. Tipp: Wenn Sie die Schraublöcher zunächst mit kleinem Durchmesser vorbohren, dann reißt das Holz beim Eindrehen der Schrauben nicht.





Spiegel montieren und Tisch anbringen


Nun kommt der Spiegel an die Reihe. Legen Sie ihn lose auf die Unterseite der Tischplatte und richten Sie ihn dort genau aus. Er muss an den langen und kurzen Seiten jeweils den gleichen Abstand von den Kanten einhalten und darf nicht schief auf dem Holz liegen. Nehmen Sie sich für das Ausrichten ruhig etwas Zeit – hier kommt es wirklich auf Sorgfalt an. Liegt der Spiegel richtig an seinem Platz, dann markieren Sie seine Position rundum mit Malerkrepp. Achtung: Sie dürfen den Spiegel dabei nicht verschieben. Nun bringt man Spiegelklebeband auf der Rückseite des Spiegels an. Sie erhalten dieses Band im Baumarkt.

Spiegelposition mit Kreppband markieren   Spiegelklebeband anbringen

Spiegel auf die Tischplatten-Unterseite kleben

Ist alles vorbereitet, lösen Sie das Schutzpapier vom Spiegelklebeband ab, drehen den Spiegel herum und legen ihn genau in das mit Malerkrepp markierte Feld. Am besten holen Sie für diesen Arbeitsschritt eine zweite Person dazu, das geht bedeutend einfacher. Drücken Sie den Spiegel leicht an.

Scharnier an der Wand verdübeln
Auch beim nächsten Schritt ist ein Helfer nützlich. Jetzt nämlich wird die Tischplatte an der Wand angebracht. Am einfachsten dürfte es sein, die Scharniere zunächst auf der Tischplatte zu verschrauben – auch hier die Schraublöcher erst vorbohren. (Da die Scharniere oben auf der Platte sitzen, sollten diejenigen, die Erfahrung im Umgang mit dem Stechbeitel haben, die Beschläge hier übrigens bündig einlassen.) Nun müssen Sie die Befestigungspunkte an der Wand finden. Stellen Sie den Tisch mit ausgeklapptem Fuß an die Wand und bringen die der Wand zugekehrte Kante auf eine Höhe, bei der die Tischplatte waagerecht liegt. Überprüfen Sie mit einer Wasserwaage sowohl die Strecke vom Fußende zum Wandende als auch die Richtung quer dazu. Wenn Sie zu zweit sind, kann jeder eine Seite des Tischs halten und hat noch eine Hand frei, um die Wasserwaage anzulegen.

Detailaufnahme L-Haken
Sind Sie allein, können Sie auch einen Holzrest auf eine Länge schneiden, die auf der Fußseite der Entfernung vom Boden zur Unterseite der Tischplatte entspricht. Damit können Sie die Platte dann mittig an der Wand abstützen. Zeichnen Sie durch die Befestigungslöcher der Scharniere die Befestigungspunkte an der Wand an. Jetzt wird der Tisch zur Seite gestellt, dann bohrt man an einer gemauerten Wand Löcher für 6er Dübel. An einer Leichtbauwand stellen Sie Bohrungen für Hohlraumdübel ausreichender Tragfähigkeit her. Verschrauben Sie die Scharniere dann in den Dübeln, nachdem sie eingesetzt sind.

Zum Schluss klappen Sie die Tischplatte hoch und markieren Positionen für die L-Haken, die die Platte im hochgeklappten Zustand halten. Sind auch diese an der Wand verdübelt, können Sie Ihr neues Möbelstück gleich benutzen. [ha]


Fotos: Bosch; Grafiken: Hans Altmeyer
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