News für Heimwerker

Heimwerken | Bauen | Garten | Do it yourself

Dynamische Diagonal-Streifen

Kommode dekorieren



(Foto: Schubladenkommode mit Streifendekor)

Möbel aus dem Abholmarkt sind preisgünstig und qualitativ oft recht brauchbar. Aber der Massenware fehlt es an jeder Individualität. Die können Sie jedoch ohne weiteres selbst hinzufügen. Beispielsweise mit solch einer rasanten Bemalung. Der dynamische Eindruck resultiert aus den wechselseitig diagonal verlaufenden Streifen. Die Ausführung ist eigentlich recht einfach, nur das Vorzeichnen der Streifen erfordert Ruhe und Konzentration.


Übersicht





Kommode bemalen Schritt für Schritt



Das brauchen Sie


Materialien und Werkzeuge:
  • Acryllack im gewünschten Farbton
  • Malerkrepp, Farbrolle
  • Lineal, Bleistift, ggf. Kreuzlinienlaser

Im hier gezeigten Beispiel wird der Kreuzlinienlaser PLL2 von Bosch verwendet.



Streifen aufbringen


Ehe Sie am Möbelstück selbst arbeiten, sollten Sie zunächst auf einem Blatt Papier oder mit dem Computer das Muster entwerfen. Nötig ist das auch dann, wenn Sie die oben gezeigte Dekoration ohne Veränderung übernehmen möchten, denn die Maße der verschiedenen Kommoden und die Anzahl der vorhandenen Schubladen sind nun einmal unterschiedlich. Am besten fertigen Sie eine maßstäbliche Skizze an und probieren aus, wie sich die Streifen am besten verteilen.
Grafik: Schubladenfront aufteilen
Um Diagonalstreifen zu erzeugen, kann man jede Schubladenfront in gleich breite Felder unterteilen. In der Zeichnung haben wir das mit den senkrechten roten Hilfslinien angedeutet. Lässt man nun die Kanten eines Diagonalstreifens jeweils an einer Markierung oben beginnen und bis zur übernächsten Markierung unten verlaufen, ergeben sich Diagonalstreifen in einem regelmäßigen Abstand. Am besten wirkt dieses Muster, wenn die Streifen im 45-Grad-Winkel verlaufen. Das erreicht man, wenn die Breite von zwei Feldern zusammengerechnet jeweils der Höhe der Schublade entsprechen.

Sie müssen also eventuell ein wenig mit den Maßen und der Anzahl der Felder jonglieren, um auf eine entsprechende Verteilung zu kommen. Das kann dann auch so aussehen wie auf der Zeichnung: Hier ging das Muster mit einem Streifen mehr besser auf als bei dem Exemplar oben im Foto. Wichtig außerdem: Ein Muster, das nicht ganz genau auf der Breite der Kommode aufgeht, sollte vermittelt werden. Das sieht besser aus, als wenn rechts und links ungleiche Restbreiten bleiben.

Konturen auf den Fronten vorzeichnen
Ist das Muster fertig entworfen, muss es auf die Schubladenfronten übertragen werden. Das funktioniert am besten an der kompletten Kommode, denn dann kann man auch über mehrere Schubladenfronten hinweg arbeiten und sieht gleich, ob alles passt. Beim Vorzeichnen des Musters auf den Schubladen kann man entsprechend dem Entwurf mit dem Bleistift kleine Hilfsmarkierungen anbringen und sie mit Hilfe eines langen Lineals verbinden. Dazu gehört einiges an Sorgfalt und eine ruhige Hand.

Eine deutliche Erleichterung kann ein Laser bieten wie der abgebildete Kreuzlinienlaser. Er wird auf 45 Grad Neigung eingestellt und projiziert einen sichtbaren Laserstrahl diagonal auf die Kommode. Entlang dieser roten Linie zeichnet man dann mit Bleistift die Diagonalen an. Das geht auch über mehrere Schubladen hinweg, in unserem Fall auf der ersten und dritten Schubladenfront. Anschließend versetzt man den Laser, so dass die Linie im zuvor ermittelten Abstand des Musters wieder auf die Fronten fällt. Auf diese Weise fährt man fort, bis man am anderen Ende der Kommode angekommen ist. Dann wird der Laser entgegengesetzt geneigt, und man markiert die zweite und vierte Schublade.

I
Streifen abkleben
st das geschafft, dann fällt die weitere Arbeit nicht schwer. Kleben Sie zunächst entlang den Bleistiftlinien Malerband auf die Schubladenfronten. Es muss jeweils auf der Seite des Strichs kleben, auf der nicht gemalt wird. Am besten reißen Sie das Band jeweils so ab, dass es etwas länger ist, als benötigt, und legen die überstehenden Enden dann um die Kanten der Front herum. Da Sie nur gerade Konturen abkleben müssen, verwenden Sie hier lediglich schwach oder gar nicht gekrepptes Malerband – das stärker gekreppte Band verwendet man eher für geschwungene oder gerundete Konturen. Streichen Sie das Band nach, damit es überall gut haftet. Sonst könnte später Lack unter das Band laufen.

Ist alles abgeklebt, können Sie lackieren. Sie kommen dabei einfacher zurecht, wenn Sie die Schubladen herausnehmen und mit der Front nach oben hinstellen. In diesem Fall sollten Sie zur Sicherheit die Schubladen von oben bis unten durchnummerieren – einfach die Zahl mit Bleistift unten auf den Schubladenboden schreiben.
Mit der Rolle lackieren
Man kann aber auch bei montierten Schubladen montieren, dann muss man eben etwas genauer aufpassen, dass nichts daneben geht.

Am besten kommt man beim Lackieren der Streifen mit einer schmalen Farbrolle zurecht. Arbeitet man mit dem Pinsel, können unter Umständen die Pinselstriche im Lack sichtbar bleiben. In jedem Fall sollten Sie mit Acryllack zügig arbeiten. Außerdem ist es grundsätzlich besser, zwei dünne Lackschichten aufzutragen als eine dicke. Das Ergebnis wird einfach gleichmäßiger. Sind die Streifen aufgemalt, ziehen Sie das Malerband sofort ab. Ist der Lack erst einmal hart, besteht die Gefahr, dass kleine Lacksplitter am Band hängenbleiben und die Kante unsauber wird. [ha]

Tipp: Untergrund beachten!


Recht problemlos ist das Bemalen von rohem Holz und von farblos lackierten Flächen. Hier sollten Sie die Schubladenfronten (vor dem Anzeichnen der Markierungen) ein wenig mit feinem Schleifpapier anschleifen, bei rohem Holz ist auch das Vorstreichen mit einer farblosen Grundierung hilfreich. Geölte oder gewachste Möbel können Sie dagegen mit Acryllack nicht bearbeiten – auf diesen Untergründen hält der Lack einfach nicht. [ha]



Fotos: Bosch; Grafik: Hans Altmeyer
Social Icons

Google Facebook Twitter


Lesen Sie auch diese Beiträge: