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Anleitung Malerarbeiten

Wände selbst anstreichen



Foto: Mann und Frau beim Anstreichen

Mit kaum einer anderen Maßnahme kann man einem Raum so schnell und einfach ein neues Gesicht verleihen wie mit einem farbigen Anstrich. Selbst Anfänger und weniger erfahrene Heimwerker lernen den Umgang mit Wandfarbe und Rolle recht flott. Wie Sie beim Anstreichen eines Raums vorgehen, zeigen wir hier in unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung mit vielen Fotos.


Übersicht





Wände anstreichen Schritt für Schritt



Das brauchen Sie


Material zum Anstreichen auf einen Blick
Materialien und Werkzeuge:
  • Abdeckfolie und/oder Abdeckvlies, Malerkrepp, Schere, Haushaltsleiter
  • Füllspachtel zum Anrühren und/oder gebrauchsfertig, Tiefengrund
  • Anrührbecher für Füllspachtel (Gipsbecher), Metallspachtel, Bürste/Rolle/Quast für Tiefengrund
  • Wandfarbe für Innenräume, nach Wunsch auch Effekt- oder Cremefarbe
  • Malerrolle passend zur verwendeten Farbe, Teleskopstange, Abstreifgitter

In unserem Beispiel haben wir Materialien aus dem Sortiment von Max Bahr verwendet.



Böden abdecken und Anschlüsse abkleben


Mann legt Abdeckvlies auf den Boden
Wandfarbe ist mehr oder weniger flüssig und färbt den Untergrund gut. Das ist durchaus erwünscht – aber eben nur für den Anstrich der Wand. Alle anderen Flächen im Raum sollten Sie deshalb abdecken, damit Sie dort nicht unfreiwillig ebenfalls Farbe verteilen. Für Möbel, die im Raum verbleiben müssen, sowie für Heizkörper eignet sich die gängige Abdeckfolie aus dem Baumarkt sehr gut. Man kann Folie auch für den Boden verwenden, allerdings sollte man dann eine schwerere Qualität wählen, auf der man sich besser bewegen kann. Eine sehr brauchbare Alternative für den Boden bildet Abdeckvlies – es bleibt recht sicher an Ort und Stelle und lässt sich angenehm begehen.

Frau deckt Heizkörper mit Folie ab   Frau klebt Wandecke zur Decke hin ab

Folien sollten Sie immer mit einigen Stücken Malerkrepp fixieren, damit sie nicht verrutschen. Kreppband benötigen Sie auch, um die Anschlüsse zur Decke, zu Fußleisten, Fenster- und Türrahmen abzukleben. Wann immer Sie an einer geraden Linie entlang kleben möchten, verwenden Sie am besten schwach gekrepptes Band. Es lässt sich an diesen Stellen einfacher handhaben und sauberer an Kanten entlang führen. Sind gerundete oder geschwungene Konturen abzukleben, hilft stark gekrepptes Band, das sich besser in Kurven legen lässt.



Wände prüfen und vorbereiten


Wandfarbe hält nur dann sicher und dauerhaft, wenn der Untergrund, intakt, tragfähig und sauber ist. Vorhandene Tapeten entfernt man vollständig – es sei denn, dass es sich um fest haftende überstreichbare Tapeten handelt, die der neuen Farbfläche eine Struktur geben sollen. Die Wand selbst müssen Sie auf Tragfähigkeit prüfen: Drücken Sie an mehreren Stellen der Fläche ein Stück Klebeband an und ziehen es ab. Bleiben daran Reste von Farbe, Putz oder Tapete hängen, waschen Sie die Wand gründlich mit einem nassen Schwamm ab und entfernen gegebenenfalls Tapetenreste. Fegen Sie zum Schluss die Wand mit einem Handbesen gründlich ab, um letzte Staubpartikel oder Putzkörnchen zu entfernen.

Anrühren von Spachtelmasse im Gipserbecher   Schließen von Löchern mit Füllspachtel

Macken oder Dübellöcher kann man mit einer Spachtelmasse füllen. Entsprechende Füllspachtel gibt es als Pulver zum Anrühren mit Wasser oder als fertig anwendbares Produkt aus der Tube. Was auch immer Sie verwenden: Drücken Sie die Masse mit einem Metallspachtel in die zu füllenden Löcher und ziehen die Masse dann mit der Spachtelklinge bündig zur umgebenden Fläche ab. Bei einigen Massen sollten Sie die Löcher mit einem feuchten Pinsel vornässen – lesen Sie dazu die Anweisung auf der Packung. Nach dem Aushärten prüfen Sie, ob die Spachtelstelle noch wandbündig ist – einige Produkte schwinden beim Trocknen. Das ist ganz normal, aber man sollte dann mit der gleichen Vorgehensweise wie beim ersten Mal noch eine weitere dünne Schicht Spachtelmasse auftragen, um eine ebene Fläche zu erhalten.

Tiefgrund in einen Eimer geben   Tiefgrund mit dem Quast aufstreichen

Vor allem, wenn Dübellöcher ausgebessert wurden, aber auch ganz allgemein empfiehlt sich ein Vorstreichen der Wand mit lösemittelarmem Tiefgrund. Dafür gibt es mehrere Gründe: Zum einen sorgt eine Grundierung dafür, dass die Farbe auf stark saugenden oder besonders porösen Untergründen nicht zu schnell trocknet. Dann nämlich wird die Oberfläche zu matt und zuweilen auch nicht ganz fest. Zum anderen wird durch die Grundierung die Saugfähigkeit der Wand einheitlicher. Das ist besonders wichtig, wenn einzelne Stellen mit Spachtelmasse oder Gips ausgebessert wurden – hier würde die Farbe unterschiedlich stark aufgesaugt, und die Oberfläche wäre anschließend leicht fleckig.

Beim Grundieren sollte man aber auch nicht zu viel des Guten tun. Wenn die Wand nach dem Grundieren speckig glänzt, haftet die Farbe schlechter.





Wände anstreichen


OPbere Partie der Wand mit Rolle und Teleskopstiel streichen
Wenn Sie alle Vorarbeiten erledigt haben, ist die Wand bereit für den Anstrich. Das heißt, solange Sie nur die Wände streichen möchten. Braucht auch die Decke einen neuen Anstrich, ist sie als erste an der Reihe. Dabei beginnt man mit den Anschlüssen zu den angrenzenden Flächen. Hier sollte man mit einem Flachpinsel oder einer schmalen Rolle zunächst sorgfältig die Ränder und Ecken streichen. Wenn man diesen Farbstreifen rundum etwa eine Hand breit anlegt, hat man normalerweise genug Abstand geschaffen, um angrenzende Bauteile und Flächen beim anschließenden Anstreichen nicht versehentlich mit einzufärben.

Fensterlaibungen und ähnliche Bereiche streicht man am besten komplett mit dem Pinsel. Auf solch schmalen Flächen macht die Arbeit mit der großen Rolle keinen Spaß und ist viel zu fehlerträchtig. Zusätzliche Sicherheit beim Streichen der Randbereiche bietet das Abkleben der Ränder mit Malerkrepp. Das ist besonders dann wichtig, wenn die Wände – wie in unserem Beispiel – in unterschiedlichen Farbtönen gestrichen werden sollen. Achten Sie aber immer darauf, das Kreppband wieder abzulösen, ehe die Farbe getrocknet ist. Sonst lösen sich zu leicht Teile der neuen Farbschicht mit ab, und das ergibt einen unsauberen Rand.

Frau streicht mit der Rolle ohne Stiel
Auf der großen Fläche geht es jetzt zügig zur Sache. Setzen Sie ein Abstreifgitter in den Farbeimer und nehmen mit der Farbrolle Farbe auf. Rollen Sie den Überschuss auf dem Gitter ab – die Rolle darf nicht triefnass getränkt sein. Dann rollen Sie Streifen neben Streifen auf die Wand und arbeiten dabei nass in nass. Um einen gleichmäßigen, nicht zu dicken Auftrag zu erzielen, rollen Sie nach dem Auftragen jedes Streifens noch einmal kreuzweise diagonal darüber, ohne dafür neue Farbe aufzunehmen. Auf diese Art erzielen Sie eine gleichmäßige, geschlossene Farbfläche.

Stellen, die Sie vom Boden aus nicht gut erreichen, streichen Sie, indem Sie die Malerrolle an einem Teleskopstiel befestigen. Das funktioniert auch beim Streichen der Decke gut. Alternative: Steigen Sie auf eine Haushaltsleiter, aber achten Sie darauf, dass Sie sich im Eifer des Gefechts nicht zu weit zur Seite lehnen – das kann bei einem Sturz schmerzhafte Konsequenzen haben.

Tipp: Was tun, wenn der Anstrich nicht deckt?


Das ist zwar nicht schön, kann aber bei den ersten Gehversuchen vorkommen. Die Lösung: Streichen Sie eine dünne zweite Schicht. Das macht zwar Arbeit, sollte aber zum Erfolg führen. In jedem Fall müssen Sie der Versuchung widerstehen, vorbeugend gleich beim ersten Anstrich die Farbe besonders dick aufzutragen. Dadurch bekommen Sie ganz andere probleme: Farbe kann in Nasen herunterlaufen, die Oberfläche wird nicht richtig glatt. Wie bei fast allen Anstrichen und Lackierungen gilt auch hier der Grundsatz: Lieber zweimal dünn als einmal dick streichen.


Ecke zur bereits gestrichenen Wand abkleben   Akzentfarbe aufrühren

Mann streicht Ecke mit dem Flachpinsel   Frau rollt die Wand mit Rolle und Teleskopstiel

Möchten Sie, wie wir es getan haben, eine Wand farbig absetzen, beginnen Sie dort wieder mit dem Abkleben. Dafür muss die zuvor gestrichene angrenzende Fläche natürlich erst getrocknet sein. Dann malen Sie zunächst wieder die Ränder mit dem Pinsel und streichen dann die große Fläche mit der Rolle. Anschließend können Sie sich zurücklehnen und Ihr Werk in Ruhe genießen. [ha]

Mann und Frau auf Umzugskartons stoßen mit Sekt an

Fotos: Max Bahr
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