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Neues Akku-Konzept von Lux

Mann schleift mit Akkuschleifer

Mit jedem Akku-Werkzeug kommt mindestens ein neuer Akku und ein weiteres Ladegerät ins Haus – das ist zwar nicht in jedem Fall so, aber doch die Regel. Der Sortimenter Emil Lux will dem jetzt mit einem vernünftigeren Akkuwerkzeug-Konzept entgegensteuern: Für eine neue Serie kompakter 12-V-Akkugeräte soll nur noch ein Ladegerät und – wenn’s reicht – auch nur ein Akku angeschafft werden müssen – damit werden dann alle anderen Werkzeuge je nach Bedarf ebenfalls angetrieben. Die Idee hat etwas für sich.



Mann sägt mit Akkusäge
Verkauft werden Ladegerät und Lithium-Ionen Akku jeweils in einem Starterset zusammen mit einem Akkuschrauber oder einem Multifunktionswerkzeug. Wenn mit diesen sehr häufig benötigten Maschinen der Grundstein gelegt ist, können andere Geräte aus der Serie nach Lust und Laune ohne Akku hinzu gekauft werden. Erhältlich sind bislang noch eine Multisäge, ein Schlagschrauber, ein Winkelschrauber und eine Akku-Lampe.

Passende Akkus und der 30-Minuten-Lader sind allerdings auch separat erhältlich. So kann sich jeder Heimwerker genau die Kombination aus den benötigten Geräten und der gewünschten Zahl von Akkus selbst zusammenstellen. Immerhin gibt es eine Reihe von Arbeiten, bei denen man einen voll geladenen Akku in Reserve halten möchte, um ohne Wartezeit weiter zu machen. Auch ist es auf diese Weise denkbar, nicht mit dem Starterset einzusteigen, sondern mit einem der anderen Geräte.

Erhältlich sind die Werkzeuge, Akkus und Ladegeräte ebenso wie das übrige Lux-Sortiment in den OBI-Märkten. Im Online-Shop haben wir sie derzeit noch nicht entdecken können.


Kommentar: Kommt der Einheitsakku?


Grundsätzlich halten wir das Konzept für ausgesprochen sinnvoll. Und der Gedanke scheint auch anderswo Freunde zu finden, denn hier und da gibt es in der Branche ähnliche Ansätze. Einerseits macht man damit dem Anwender tatsächlich das Leben leichter, andererseits bindet man natürlich auch Kunden an die eigene Marke. Und genau da liegt, wie man so schön sagt, der Hund begraben: Ein modulares System von Akkus, Ladegeräten und Akkuwerkzeugen eines einzelnen Herstellers oder Vertreibers kann nur ein Anfang sein.

Auf der Wunschliste vieler Heimwerker und auch etlicher gewerblicher Anwender steht seit Jahren und Jahrzehnten ein einheitlicher Akku-Anschluss für Elektrowerkzeuge. Längst nicht jeder Käufer ist vollkommen markentreu, sondern kauft beispielsweise ein oft benutztes und entsprechend strapaziertes Gerät aus einem Premium-Sortiment, Werkzeuge für den gelegentlichen Einsatz dagegen eher auf preisgünstigem Niveau. Natürlich sucht man sich auch aus dem Angebot unterschiedlicher Hersteller jeweils genau das Gerät aus, das den eigenen Bedürfnissen am besten entspricht. Und schon ist sie wieder da, die Vielfalt der Akkus und Ladegeräte, die den Werkzeugeinsatz unübersichtlich machen.

In der Vergangenheit hörten wir aus der Industrie immer wieder einmal das Argument, man wolle keine Fremdakkus an den eigenen Werkzeugen, da dann deren Schwächen auf das eigene Markenimage zurückfielen. Auch befürchte man technische Probleme oder Sicherheitsrisiken und ungeklärte Haftungsfragen im Zusammenspiel mit der eigenen Hardware.

Unserer Ansicht nach wären diese Fragen über kurz oder lang lösbar. Anschlüsse und technische Details wie die Temperaturüberwachung, die Ladezustandskontrolle, Anforderungen an die Schnellladefähigkeit, die Hochstromfestigkeit und die Mindestgüte der verwendeten Zellen lassen sich normen und unter ein gemeinsames Qualitätsregime stellen. Und es bezweifelt wohl niemand, dass die im europäischen und internationalen Markt präsenten großen Markenhersteller die Kraft dazu hätten, eine gemeinsame Systemlösung durchzusetzen, und sei es zunächst auch nur in einer Basislinie über zwei oder drei Voltklassen.

Natürlich sehen wir, dass da tatsächlich auch die Technik Hindernisse aufstellt. Verschiedene Anwendungen schaffen unterschiedliche Anforderungen, die nicht immer so einfach unter einen Hut zu bringen sind. Trotzdem wird der Einheitsakku wohl nicht so bald vom Wunschzettel der Verbraucher verschwinden.

Fazit bis jetzt: So löblich die Ansätze von Lux oder anderen Marken sind, sie bleiben erste Schritte. Ob es weitere geben wird? Allzu bald wohl nicht, wir schließen aber auch nicht aus, dass uns die Hersteller eines Tages mit einem innovativen Gesamtkonzept überraschen könnten – die Entwicklung bleibt nicht stehen, und was heute noch an technischen Hürden scheitert, kann morgen dennoch Realität werden. [ha]



Fotos: Emil Lux
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