Mehr Sicherheit beim Türschloss
09. März 2011 - 14:05 Haustechnik

Die meisten Haus- und Wohnungstüren sind heute mit Schließzylindern gesichert, meistens mit einem sogenannten Profilzylinder. Wer sich und sein Eigentum damit sicher fühlt, kann durchaus Recht haben, er kann sich aber auch furchtbar täuschen – denn ebenso wie die Technik stetige Fortschritte macht, lernen auch Einbrecher ständig dazu. Was vor einigen Jahren oder wenigen Jahrzehnten noch als unangreifbar galt, kann heute in Minuten oder gar Sekunden überwindbar sein. Hier einige Tipps, wie Sie ein sicheres und vor allem auch ein sicher eingebautes Schloss erkennen.

All das hilft aber nichts, wenn ein Schloss falsch eingebaut ist. Wichtig ist hier zum einen, dass der Zylinder die richtigen Maße im Verhältnis zur Türblattdicke hat, zum anderen muss auch ein passendes, hochwertiges Türschild oder eine passende Schlossrosette montiert sein. Beides sorgt dafür, dass das Schloss bündig abschließt.

Eine weitere beliebte Angriffsmethode ist das Aufbohren des Zylinderkerns. Moderne Schlösser sind mit einem Anbohrschutz dagegen gesichert. Kombiniert ist das oft mit einem Ziehschutz. Erkundigen Sie sich beim Schlosskauf danach.
Zerstörungsfreie Methoden

Berücksichtigen sollte man auch den Schlüssel, den man dem Nachbarn überlässt, etwa zum Blumengießen während des Urlaubs. Befestigen Sie daran kein Namensschild, und bitten Sie auch den Nachbarn, das zu unterlassen. Denn wird, wie der Zufall es will, bei ihm eingebrochen, erhält der Einbrecher sonst gleich einen Hinweis und das nötige Werkzeug für sein nächstes Angriffsziel.
Dass man keinen Ersatzschlüssel irgendwo in Eingangsnähe unter Blumentöpfen oder Zierfiguren versteckt, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben. Das sind die Stellen, an denen Ganoven zuerst nachsehen. Selbst wenn Sie Ihr Versteck für noch so raffiniert halten – rechnen Sie damit, dass es einem erfahrenen Einbrecher wohlbekannt ist. Sie riskieren damit übrigens nicht nur Ihr Hab und Gut, sondern meist auch den Schutz der Hausratversicherung. Sind keine Einbruchspuren zu entdecken, weigern sich die Gesellschaften in der Regel, den Schaden zu ersetzen.

Erfolgreicher sind die Hersteller bei der Abwehr von Angriffen mit Schlagschlüsseln oder Bumpkeys. Bei simpel konstruierten Zylindern werden sie ins Schloss gesteckt, erhalten bei gleichzeitiger Drehung einen wohldosierten Schlag mit einem harten Gegenstand, und schon rutschen die Sperrstifte in Öffnungsposition. Kaufen Sie ein hochwertiges aktuelles Schloss, dann ist die Gefahr eines solchen Angriffs weitgehend gebannt. Erkennen können Sie entsprechende Schlösser beispielsweise an einer VdS-Zulassung. Aber auch eine Beratung durch einen Fachhändler für Sicherheitstechnik oder bei den Beratungsstellen der Kriminalpolizei führt Sie zum richtigen Produkt. Bei den Beratungsstellen erhalten Sie im Rahmen eines kostenlosen Gesprächs darüber hinaus auch Hinweise für ein Gesamtkonzept zur Sicherung Ihres Eigentums.
Aufs Gegenstück achten – das Schließblech

Wichtig deshalb: Das Schließblech sollte mit langen Dübeln und Schrauben bis tief ins Mauerwerk hinein verankert werden. Erst dann können im Zusammenspiel Blech und Schloss ihre Stärken ganz ausspielen. Fein raus sind natürlich Hausbesitzer, deren Eingangstür eine Stahlzarge besitzt. Die ist in aller Regel fest verankert, und das integrierte Schließblech lässt sich nur schwer angreifen. [ha]
Fotos: djd/ASSA ABLOY Sicherheitstechnik, ASSA ABLOY Sicherheitstechnik

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