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Neu gepflanzten Bäumen Halt geben

(Foto: Mit kräftigem Seil angebundener Birken-Stamm)

Für etliche Bäume steht bald die Pflanzzeit bevor – vor allem viele wurzelnackte Bäume reagieren dankbar auf eine Pflanzung im Herbst, da sie dann ausreichend Zeit haben, bis zur Vegetationsperiode einzuwachsen. Der Herbst ist allerdings auch meist eine Zeit kräftiger Winde oder sogar Stürme. Daran sollte man beim Einpflanzen also auch immer denken, denn mit gerade erst Halt findenden Wurzeln im zunächst noch weichen Erdreich sind die neu gesetzten Bäume besonders gefährdet. Wie man dem frisch eingepflanzten Baum für die ersten Jahre sicheren Halt gibt, dazu geben die Experten des Bundesverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau hilfreiche Tipps.



Ein Baum muss in der Anwachsphase nicht erst umkippen, damit er Schaden nimmt. Es genügt, wenn er vom Wind hin und her geschaukelt wird. Da die Verbindungen zwischen Wurzeln und Erdreich noch nicht sehr zahlreich sind und zunächst auch eher aus zarten, dünnen Wurzeltrieben besteht, können sie auch bei mäßiger Bewegung schon abreißen. Dadurch wird die Nährstoffversorgung der Krone zumindest teilweise unterbrochen – für das Wachstum des Baums kann das fatale Folgen haben. Der größte Schaden wird schließlich angerichtet, wenn ein Windstoß den Baum tatsächlich in starke Schräglage bringt oder gar umwirft. Dann muss der Einwurzelungsprozess von vorne beginnen, zuweilen werden dabei auch oberirdische Teile des Baums beschädigt.


Bäume richtig anbinden


Kleiner Baum mit schräg eingeschlagenem Stützpfahl
Also muss der junge Baum sicher fixiert werden. Wie das am besten geschieht, hängt von seiner Größe ab. Bei kleineren Bäumen – etwa bei jungen Obstbäumen – genügt es, einen einzelnen, kleineren Pfahl neben dem Baum leicht schräg in den Boden zu schlagen und das Gehölz daran anzubinden (Foto links). Am besten neigt sich der Pfahl dabei zur Seite, aus der der meiste Wind einfällt.

Bei größeren Bäumen genügt das nicht. Sie erreichen die nötige Stabilität erst mit zwei kräftigen Pfählen. Die werden einander gegenüber seitlich des Baums senkrecht in den Boden geschlagen, bis sie selbst sicher und wackelfrei stehen. Dann richtet man den Baumstamm zwischen den Pfählen aus und verbindet ihn mit beiden Stützen (Foto rechts unten). Weiter stabilisieren kann man das Ganze noch, indem man die beiden Pfähle mit einem passenden Pfahlabschnitt untereinander verbindet.

Größerer Baum mit zwei Stützen und Gießring am Boden
Die Verankerung bleibt während der ersten zwei bis drei Jahre am Baum. Deshalb muss zum einen das Bindematerial so gewählt werden, dass es dem Baum nicht schaden kann. Gut geeignet sind hier gedrehte oder geflochtene Seile aus Kokosfasern. Man kann auch dehnfähige Bänder aus Kunststoff oder Gummi verwenden, sie sollten aber mindestens vier Zentimeter breit sein. Wichtig ist zum anderen in jedem Fall, dass der Stamm nicht eingeschnürt wird. Deshalb sollte man die Verankerungen ein- bis zweimal im Jahr kontrollieren und zu eng gewordene Bindungen etwa lockern oder neu anlegen. Zu weite Bindungen müssen nachgezogen werden, da sie sonst ihre Funktion nicht erfüllen.

Unterstützen kann man das Anwachsen noch dadurch, dass man in den ersten zwei Jahren eine kontinuierliche Wasserversorgung gewährleistet. Dazu gehört das Gießen in regenarmen Perioden. Das wird einfacher, wenn man gleich beim Pflanzen einen sogenannten Gießring anlegt, also einen ringförmig aufgehäufelten Kranz aus Erde rund um den Baum. Nach etwas zwei Jahren sollte der Baum dann fest genug eingewurzelt sein, um auch ohne zusätzliche Bewässerung sommerliche Trockenperioden zu überstehen. [ha]


Fotos: BGL
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