Wenn von Futterstellen und Unterkünften für Tiere im Garten die Rede ist, denkt man vor allem an Vögel. Das ist kein Wunder, denn sie machen sich durch ihren Gesang deutlich bemerkbar und stellen auch den am besten sichtbaren Teil der Gartenfauna. Daneben existieren im Garten jedoch zahlreiche weitere, oft unauffälligere Vertreter des Tierreichs: Eichhörnchen, Igel, Fledermäuse und natürlich Insekten. Sie alle haben ihren Platz im Ökosystem hinterm Haus und machen sich auf verschiedene Weise nützlich. Was liegt also näher, als auch ihnen eine Behausung anzubieten?



Sicher kann man jetzt einwenden, dass Tiere in der freien Natur auch nicht darauf angewiesen sind, dass Menschen ihnen Häuser bauen. Das mag für Waldgebiete, Brachflächen oder Areale mit unberührtem Wildwuchs durchaus auch gelten. In Gärten mit abgezirkelten Wegen, sorgsam gejäteten Beeten und zahlreichen befestigten Flächen sieht es heute allerdings oft derart aufgeräumt aus, dass es für Tiere schon reichlich ungemütlich wird.

Tierbehausungen lassen sich in vielen Fällen leicht selbst bauen. Als Material kann ohne weiteres Restholz verwendet werden, das von anderen Projekten übrig geblieben ist. Hauptsache es ist unbehandelt oder nur mit ungiftigen, geruchsarmen Produkten in zurückhaltenden Farben gestrichen. Insekten freuen sich schon über die Gänge in Lochziegeln, über Bohrungen in einem Stück Holz und über gebündelte Schilf- oder Bambusrohre. Baut man dann noch ein kleines Dach als Regenschutz darüber, ist das Insektenhotel schon fertig.

Ähnlich einfach lassen sich Unterschlupfe für Eichhörnchen oder Fledermäuse bauen. Als Grundkonstruktion kann man sich an Nistkästen für Vögel orientieren und muss dann im Grunde nur den Zugang passend für die künftigen Bewohner anlegen – Fledermäuse beispielsweise fliegen ihr Heim von unten an. Auf den Millimeter kommt es beim Bau eines Tierhauses nicht an – die Tiere sind da tolerant.

Natürlich kann man Tierbehausungen auch fertig kaufen. Das mag zwar manchem gegen die Heimwerker-Ehre gehen, aber so wie ein passionierter Hobbykoch zuweilen doch einmal zum Tiefkühl-Fertiggericht greift, kann man sich auch bei kleinen Holzprojekten hin und wieder das Leben erleichtern. Interessant fanden wir etwa das Sortiment an Tierbehausungen, das der mittelfränkische Hersteller hecht international anbietet. Hier findet sich ein Überwinterungshaus für Igel ebenso wie ein Insektenhotel mit verschiedenen Nist- und Versteckmöglichkeiten. Hinzu kommen Behausungen oder Futterstellen für Eichhörnchen, Schmetterlinge oder Fledermäuse.



Laut Hersteller werden die Nist- und Überwinterungshilfen von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald empfohlen. Hergestellt werden die Kästen aus FSC-zertifiziertem Holz. Die meisten Behausungen sind aufhängefertig montiert, lediglich das Igelhaus wird aus einem Bausatz zusammengesteckt. [ha]


Fotos: epr/hecht international

Tags: Insekten, Schutz