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Brennstoff mit Tradition: Heizen mit Scheitholz

Holz dient als Wärmespender, seit sich in vorgeschichtlichen Zeiten die ersten Menschen um ein Lagerfeuer scharten. Vielleicht rührt daher die Anziehungskraft des lodernden, knisternden Feuers. Heute stehen allerdings ganz andere Aspekte im Vordergrund: Holz gibt bei der Verbrennung nur so viel CO2 ab, wie es während des Wachstums aufgenommen hat, und Holz ist ein preiswerter Brennstoff. Der Preisvorteil macht sich besonders stark bemerkbar, wenn man selbst Scheitholz aus Stammabschnitten gewinnt. Dabei muss man nicht auf die Annehmlichkeiten einer modernen Zentralheizung verzichten – sogenannte Scheitzholzvergaserkessel machen das Heizen mit Holz komfortabel.



Mann mit Axt beim Holzhacken
Rohstoff ist in ausreichender Menge vorhanden. Darauf weist unter anderem die Initiative Holz und Pellets hin: Die deutschen Holzvorräte sind die größten Europas, und derzeit werden lediglich etwa zwei Drittel des jährlichen Holzzuwachses überhaupt genutzt. Hier ist also noch Spielraum vorhanden. Probleme mit Raubbau am Holzbestand gibt es in Deutschland ebenfalls kaum, da durch gesetzliche Regelungen eine nachhaltige Forstwirtschaft vorgeschrieben ist.

Eine mit Scheitholz betriebene Zentralheizung macht natürlich mehr Mühe als eine Anlage, die mit Gas, Öl oder Pellets befeuert wird, aber der Aufwand ist immer noch überschaubar: Der große Füllraum eines modernen Scheitholzkessels nimmt so viel Holz auf, dass während der Heizperiode nur etwa alle acht bis zwölf Stunden nachgelegt werden muss. In der Übergangszeit muss oft nur alle zwei Tage aufgefüllt werden. Durch die effiziente Verbrennung fällt nicht allzu viel Asche an – den Aschebehälter leert man ein- bis zweimal im Monat. Wer einen Garten hat, kann die Asche als Dünger verwenden, ansonsten wird sie über den Hausmüll entsorgt.


Moderne Scheitholz-Heiztechnik


Schemazeichnung Scheitholzvergaserkessel
Im Unterschied zu einfachen offenen Feuerstellen arbeitet ein Scheitholzvergaserkessel mehrstufig. In getrennten Zonen für Trocknung, Vergasung und Ausbrand wird das Holz so genutzt, dass eine möglichst hohe Energieausnutzung auf möglichst saubere Weise erfolgt. Dazu trägt auch ein Pufferspeicher bei, der die entstehende Wärme zwischenspeichert. Durch den Pufferspeicher kann der Kessel immer in einem effizienten Bereich arbeiten. Die Alternative, bei geringerem Wärmebedarf mit gedrosselter Leistung zu verbrennen, wäre weniger effektiv und würde unnötig die entstehenden Emissionen erhöhen.

Von der Umweltfreundlichkeit einer Holzheizung sind auch die staatlichen Stellen überzeugt: Das hier zuständige Bundesamt für Wirtschafts- und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bezuschusst Scheitholzvergaserkessel mit Pufferspeicher. Der Zuschuss beträgt 1400 Euro und lässt sich im Einzelfall durch die Kombination mit einer Solaranlage noch steigern.

Fazit: Wer rüstig genug für den Umgang mit dem Stückholz ist und eine zuverlässige Bezugsquelle für geeignetes Holz hat, für den stellt eine entsprechende Heizanlage eine wirtschaftlich sehr interessante Alternative zu konventionellen Zentralheizungen dar. Das Plus für die Umwelt und ein wenig gesunde körperliche Betätigung gibt's obendrein dazu. [ha]


Tipp: Holz richtig lagern


Holzstapel an einer Hauswand
Damit das Holz möglichst zügig auf einen Feuchtegehalt von unter 20% abtrocknet, sollte man es wettergeschützt, gut belüftet und in sonniger Lage draußen gestapelt aufbewahren. Gut geeignet sind dafür offene Brennholzschuppen – in unserem Bereich Anleitungen erfahren Sie, wie man einen Holzunterstand selbst bauen kann.

Vor dem Lagern sollten Sie das Holz in jedem Fall in Scheite spalten. Dann ist es – abhängig von der Holzart – nach etwa zwei Jahren gebrauchsfertig. Ungespaltenes Holz braucht oft ein Jahr mehr zum Trocknen und wird in dieser Zeit leichter von Pilzen befallen. Das senkt den Heizwert des Holzes. Um solch einen Befall zu vermeiden, sollte man frische Holz auch nie in geschlossenen Räumen lagern oder vollständig in Kunststoff-Folien verpacken. [ha]



Fotos: djd/Initiative Holz und Pellets,
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