Natürlich ist das eine mit Bedacht und angemessenem Tamtam eingefädelte Marketing-Aktion – aber mal eine, die wirklich etwas hermacht: Die Baumarkt-Kette Hornbach hat einen tschechischen Schützenpanzer vom Typ BMP-1 gekauft, ihn fachgerecht zerlegen, einschmelzen und anschließend Schlosserhämmer daraus herstellen lassen. Die gesamte Aktion ging in sechs Monaten über die Bühne, beteiligt waren daran sechs spezialisierte Betriebe. Nun liegen die fertigen Hämmer im Lager und sollen ab Anfang Juli in den Märkten und auf der Website des Unternehmens angeboten werden.



Kurz vor Weihnachten des vergangenen Jahres nahm die Aktion mit dem Kauf des 13,5 t schweren Panzers konkrete Formen an. Das knapp 30 Jahre alte Kettenfahrzeug wurde in eine brandenburgische Panzerwerkstatt transportiert und dort zerlegt. Von dort ging es zum Einschmelzen in ein Stahlwerk in Thüringen und anschließend nach Siegen und Krefeld zum Schmieden und Walzen. Die Herstellung des Hammers aus dem Rohstahl übernahm dann Picard in Wuppertal.



Das Ergebnis ist ein Schlosserhammer, dessen 500-g-Kopf aus Panzerstahl besteht und dessen Stiel nach guter Tradition aus Hickory-Holz gefertigt wurde. Hergestellt wurde eine Gesamtauflage von 7000 Exemplaren, die ab dem 6. Juli in den Hornbach-Märkten und online erhältlich sind. Auf der Verpackung ist der Produktionsprozess mit Fotos im Detail beschrieben, man erhält also schon ein besonders interessantes Stück.



Fazit: Statt „Schwerter zu Pflugscharen“ mal „Panzer zu Schlosserhämmern“ – das hat was. Sicher gehört Trommeln zum Handwerk, aber wenn man's mit Köpfchen macht, kommen auch erzählenswerte Geschichten wie diese dabei heraus. Nur den Hinweis in der Hornbach-Verlautbarung, dass die fertigen Hämmer der einschlägigen Norm entsprechen, hätte es nicht gebraucht. Denn zum einen wären sie andernfalls in Deutschland nicht verkehrsfähig, zum anderen darf man beim genannten Hersteller unbesorgt davon ausgehen, dass die Ware die Norm problemlos übertrifft.


Update 12. Juli 2013: Wie Hornbach heute meldet, war die limitierte Auflage des Hammers nach drei Tagen in den Märkten ausverkauft. Der Vorrat im Hornbach-Online-Shop war sogar bereits zweieinhalb Stunden nach Verkaufsstart komplett unters Volk gebracht.

[ha]


Fotos: Hornbach

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