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10 Tipps: Richtig fahren mit Anhänger

(Foto: Zweiachsiger Hänger mit Brennholz beladen)

Beim Materialeinkauf im Baumarkt, bei der Beschaffung von Nachschub für den Kamin oder beim Transport von Gartenabfällen zum städtischen Sammelplatz ist die Ladekapazität von Pkw schnell überfordert. Dann ist es praktisch, wenn das Auto eine Anhängerkupplung besitzt und man einen kleinen Hänger mitführen kann. Die gibt es bei Baumärkten oft zum Ausleihen, ansonsten können Nachbarn oder Verwandte häufig aushelfen. Gerade bei den ersten Touren mit einem Anhänger fühlen viele Autofahrer sich allerdings unsicher – nicht ganz zu Unrecht, denn beim Fahren eines Gespanns ist so manches neu und anders.



In der Straßenverkehrsordnung finden sich einschlägige Bestimmungen zum Verhalten im Verkehr, in der Straßenverkehrszulassungsordnung sind technische Vorschriften zu finden. Etliches an praktischem Know-how zum Fahren mit Anhänger hat schließlich der TÜV Süd zusammengetragen. Hier die 10 wichtigsten Tipps:

Mit dem Pkw-Führerschein darf man in fast allen Fällen Anhänger bis zu einem zulässigen Gesamtgewicht von 750 kg ziehen. Für größere Hänger müssen Besitzer neuerer Führerscheine die Fahrerlaubnis eventuell um die Klasse BE erweitern lassen. Wer noch einen alten Schein der Klasse 3 besitzt, hat bereits eine entsprechende Erlaubnis.

Gespann im Straßenverkehr
Beim Fahren mit dem Hänger gilt ein Tempolimit von 80 km/h. In bestimmten Fällen ist auch Tempo 100 zulässig. Sicher ist das Fahren mit einer solchen Geschwindigkeit aber auch dann nicht immer, wenn es erlaubt ist. Informationen dazu gibt im Einzelfall der TÜV.

In kritischen Situationen kann der Anhänger ins Schlingern geraten. Bei einem Hänger mit eigener Bremse kann dann ein kurzer, kräftiger Tritt aufs Bremspedal das Gespann wieder stabilisieren. Kleine Anhänger, sogenannte Nachläufer, verfügen jedoch nicht über eine eigene Bremse. Hier sollte man vom Gas gehen und das Tempo reduzieren, bis sich das Fahrverhalten wieder normalisiert.

Schlecht gefederte Anhänger reagieren kräftig und direkt auf Holperstrecken. Schwingungen bei Bodenwellen können dann beispielsweise den gesamten Zug schwingen lassen. Die einzige Abhilfe: Tempo verringern.

Kleinteilige Ladung mit Sicherheitsnetz
Fahrassistenten wie ABS und ESP in vielen modernen Autos erkennen, wann ein Hänger angekuppelt und über die Hängersteckdose verbunden ist. Die Systeme passen sich an diesen Zustand an und reagieren darauf mit einem entsprechenden Verhalten. Zaubern können allerdings auch ABS und Co nicht, eine gemäßigte Fahrweise empfiehlt sich also nach wie vor.

Das Fahrverhalten wird durch das Gewicht der Ladung spürbar beeinflusst. Die Folge: Hat man sich auf der Fahrt zum Baumarkt allmählich an das Hängerfahren gewöhnt, reagiert das Gespann auf der Rückfahrt voll beladen wieder anders. Wenn auf dem Parkplatz des Marktes genug Freiraum ist, sollte man dort also ruhig erst eine vorsichtige Runde drehen, ehe man sich auf die Straße begibt.

Besonders wichtig ist das optimale Verteilen der Ladung. Die schwersten Teile sollten in der Nähe der Achse liegen. Nicht vergessen sollte man auch die Belastung der Hinterachse des Zugfahrzeugs: Durch den Anhänger erhöht sich die Last bereits, deshalb ist es ungünstig, dort im Fahrzeuginneren noch weitere Ladung zu platzieren. Möchte man innen noch Ladung transportieren, kommt sie besser vor die Hinterachse, also knapp hinter die Rückbank.

7-polige Stromkupplung
Genauso wichtig: Das Sichern der Ladung. Ladegut muss rutschsicher verzurrt werden, am besten mit Ladegurten. Das Auffüllen der Leerräume ringsherum verhindert zusätzlich ein Verrutschen der Ladung. Leichte und kleine Teile sichert man mit einem Netz oder einer Plane vor dem Herunterfallen.

Brems- und Rücklichter müssen auch beim Anhänger funktionieren, das Funktionieren der Beleuchtung ist deshalb vor der Fahrt zu prüfen.

Probleme kann es vor allem bei einem geliehenen Hänger geben, wenn der Stromstecker nicht passt. Fahren darf man dann nicht, deshalb ist es immer empfehlenswert, einen eigenen Adapter mitzuführen, mit dem sich 7- und 13-polige Systeme verbinden lassen. [ha]


Fotos: Humbauer GmbH (Aufmacherfoto, Lizenz: CC-by-SA-3.0), TÜV Süd (2), Hannes Grobe (Stromkupplung, Lizenz: CC-by-SA-3.0)
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