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Mit Naturstoffen gegen Ameisenplagen

Frau mit Ameisen-Gießmittel-Packung und Gießkanne

Ameisen sind eigentlich recht sympathische und interessante Tiere, die sich auf faszinierend komplexe Weise in großen Staatsgebilden organisieren. Für viele Menschen hört allerdings die Faszination dann auf, wenn eine Ameisenstraße geradewegs durch die Lebensmittel in der Küche führt, wenn Terrassen-Platten durch ein ausgedehntes Höhlensystem untergraben werden oder wenn sich die Ameisen allerlei mühsam gehegte Zier- und Nutzpflanzen als Weide für ihre Blattlaus-Herden aussuchen. Doch dagegen ist – im wörtlichsten Sinn – ein Kraut gewachsen.



Eigentlich sind es mehrere Kräuter (oder besser: Blumen), nämlich verschiedene Chrysanthemen-Arten, die als Abwehrstoff gegen Fraßschädlinge die Substanz Pyrethrum produzieren. Pyrethrum wirkt auf Insekten als Nervengift. Da es sich im Tageslicht schnell zersetzt und dann keinerlei Wirkung mehr hat, wird es auch im ökologischen Landbau angewendet.

Der auf natürlichen Gartenbau spezialisierte Hersteller Neudorff hat auf der Basis von Pyrethrum die beiden Ameisenbekämpfungsmittel Loxiran AmeisenBuffet und Loxiran AmeisenGießmittel entwickelt. Beide machen Schluss mit Ameisenplagen, werden aber auf ganz unterschiedliche Weise angewendet.

Nachfüllen einer Ameisen-Köderdose
Das AmeisenBuffet besteht aus einem abdeckbaren Kunststoff-Schälchen und dem Lock- und Bekämpfungsmittel, das dort hineingegeben wird. Platziert man es im Haus auf einer Ameisenstraße, nehmen die Insekten das Mittel auf und tragen es bis ins Ameisennest, wo es dann mit Zeitverzögerung seine Wirkung entfaltet. Wir halten die Namenswahl für etwas makaber, aber wenn das Mittel wirkt, ist es im Grunde auch wieder gleichgültig, wie es heißt.

Das AmeisenGießmittel ist ein getrockneter Wirkstoff, der komplett mit dem Portionsbeutel ins Gießwasser gegeben wird. Der Beutel löst sich dann ebenso wie die Wirksubstanz auf, die Lösung kann anschließend auf Ameisennester gegossen werden, wo sie rasch ihre terminale Wirkung entfaltet. Für die Ameisen ein Ende mit Schrecken, für den Gartenfreund ein Befreiungsschlag.

Auflösen des Ameisen-Gießmittels
Natürlich muss man bei der Anwendung mit der nötigen Vorsicht operieren. Ob natürlich oder nicht – Gift bleibt Gift und sollte ausschließlich im konkreten Bedarfsfall und genau nach Gebrauchsanleitung benutzt werden. So ist Pyrethrum beispielsweise auch für Nutzinsekten tödlich. Im Haus beim Aufstellen von Köderdosen wird das kein Problem sein, draußen jedoch ist ein klar begrenzter Einsatz wichtig. Großflächige Behandlungen quer durch den Garten verbieten sich, und ein vorbeugender Einsatz ist ohnehin unsinnig, weil das Pyrethrum sich bald in unwirksame Bestandteile zersetzt. Vorsicht ist übrigens in der Umgebung von Gartenteichen geboten, da Pyrethrum auch Fische vergiftet.

Bei der Gelegenheit noch ein Hinweis: Weil die aus Chrysanthemen gewonnenen Pyrethrum-Mengen begrenzt sind, werden auch verwandte Substanzen synthetisch produziert, die sogenannten Pyrethroide. Hierbei handelt es sich um mutmaßlich etwa 1000 verschiedene Substanzen wie etwa das Deltamethrin oder das Permethrin, von denen einige deutlich langlebiger und stärker wirksam sind als das natürliche Pyrethrum, bei einigen wird auch eine Anreicherung im menschlichen Fettgewebe diskutiert. Bei der Anwendung ist also erhöhte Vorsicht geboten. [ha]


Fotos: epr/Neudorff
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