Sanitär-Keramik und Email reparieren
14. Februar 2011 - 13:28 Reparieren
Das ist schneller passiert, als einem lieb ist: Eine kleine Unachtsamkeit, die Rasierwasserflasche rutscht aus der Hand, schlägt aufs Waschbecken – und schon hat man eine hässliche Macke in der Keramik. Auch Badewannen mit Email-Beschichtung sind gefährdet. Statt sich über den Schaden aufzuregen, sollte man dann die Ärmel hochkrempeln und sich an die Reparatur begeben – denn mit den passenden Materialien lassen sich Schlagschäden in Keramik, Email und Acryl rasch und fast unsichtbar beheben.
Möglich wird das beispielsweise mit einem Reparaturset aus 2-Komponenten-Spachtel, Farbspray, Spatel und Schleifpapier, das der Feldkirchener Hersteller Cramer in den wichtigsten gängigen Sanitär-Farbtönen anbietet. Wir zeigen hier die Verarbeitung.
Zunächst entfernen Sie lose Reste der Emaillierung oder verbliebene kleine Keramik-Bruchstücke von der Reparaturstelle. Die Schadstelle muss außerdem trocken und fettfrei sein, sonst haftet die Spachtelmassse nicht optimal. Wenn Sie bald nach Eintreten des Schadens reparieren, ist das in der Regel kein Problem, ansonsten müssen Sie eventuell entfetten. Dafür eignet sich unter anderem Aceton. Verdünnung oder Pinselreiniger können dagegen beim anschließenden Schichtaufbau problematisch werden.
Nun mischt man die Komponenten des Spachtels an – etwa ein walnussgroßes Teil Spachtel mit einem ungefähr erbensgroßen Stück Härter gründlich vermengen. Nehmen Sie im Zweifel lieber etwas weniger Härter, damit die Masse nach dem Härten nicht zu spröde wird. Mischen kann man auf einer nicht mehr benötigten Untertasse recht gut. Anschließend bringen Sie die Masse mit dem Kunststoff-Spatel in die Reparaturstelle ein und spachteln sie sorgfältig aus. Achten Sie darauf, dass keine Hohlräume bleiben.
Nach ungefähr einer halben Stunde ist die Spachtelmasse so weit gehärtet, dass man sie schleifen kann. Dabei kommt es darauf an, die Oberfläche gefühlvoll zu glätten und die Konturen der umgebenden Fläche anzupassen. Arbeiten Sie keinesfalls mit übermäßigem Druck, sonst könnten Sie eine Delle in die Reparaturmasse schleifen und müssten eventuell nachspachteln.
Entfernen Sie anschließend den Schleifstaub gründlich von der Reparaturstelle und sprühen sie mit dem mitgelieferten Lack ein. Tragen Sie den Lack dabei nicht zu satt auf, sondern sprühen Sie dünne Schichten, bis Sie die gewünschte Deckkraft erzielt haben. Die Umgebung klebt man dabei ab.
Bewährt hat es sich, durch eine Lochmaske zu sprühen. Dazu reißen Sie aus einem Stück festem Papier oder Karton ein Loch aus (nicht schneiden!) und halten diese Maske dann im Abstand von etwa 10 mm vor die Schadstelle. Wenn Sie durch das Loch sprühen, können Sie den Lack zielgenau auftragen, erhalten einen unsichtbaren Übergang zum umgebenden Material und vermeiden ungewollte Sprühnebel.
Erscheint der Lack zunächst ein wenig heller als das Sanitärobjekt, ist das kein Grund zur Beunruhigung: Der Farbton dunkelt beim Trocknen noch etwas nach.
Weitere Informationen zum Set, zur Verarbeitung und zu den Bezugsquellen erhalten Sie auf der Seite www.badreparatur.de. Ein Set kostet etwa 30 Euro und enthält Material für ungefähr sieben durchschnittliche Reparaturen. [ha]
Fotos: epr/Cramer
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