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Holz-Oberflächen reparieren

Kratzer mit Holzkitt verspachteln

Ob geölt, lackiert oder gänzlich unbehandelt: Holzoberflächen an Möbeln, Türen, Wandbekleidungen oder Treppen bestechen durch ihre Natürlichkeit. Gerade die macht Holz allerdings auch anfällig für kleine Beschädigungen. Und eine attraktive Maserung oder eine lebhafte Färbung erleichtern es auch nicht gerade, optische Fehler wieder auszubügeln. Wie das trotzdem mit überschaubarem Zeit- und Materialaufwand gelingen kann, zeigen wir Ihnen hier. Unterstützt wurden wir dabei freundlicherweise von der Firma CLOU.




1. Fall: Tiefere Kratzer in rohem Holz

Schramme in rohem Holz
Bei unversiegelten Weichhölzern entstehen schnell auch tiefere Schrammen. Dafür reicht ein zu heftiger Kontakt mit einem harten Gegenstand oft schon aus, nicht selten entstehen auch während der Bearbeitung von Holz solche Macken. Derartige Schrammen können Sie nahezu unsichtbar machen, indem Sie sie füllen und bei Bedarf im Farbton anpassen.

Auftrag von Holzpaste mit Spatel
Relativ einfach geht das mit Holzpaste, die sich im ausgehärteten Zustand wie das umgebende Holz bearbeiten lässt. Die Paste wird mit dem Kunststoff-Spatel in die Vertiefung gedrückt, die man zuvor leicht angefeuchtet hat. Dabei muss etwas Material überstehen. Nach dem Härten schleift man dann die ausgespachtelte Stelle plan zum umgebenden Holz. Das gelingt mit Schleifvlies besonders gefühlvoll.

Holz mit Schleifpad überschleifen
Holzpaste gibt es in verschiedenen typischen Holzfarbtönen. Passt keiner davon genau, kann man mehrere Töne mischen. Gehen Sie dabei besonders sorgfältig vor, denn der Farbton entscheidet stark darüber, wie unauffällig die Reparaturstelle später erscheint. Beim Mischen sollten Sie immer mit dem helleren Ton beginnen und dunkleres Material zumischen. So gelingt es einfacher, die richtige Nuance zu treffen. Noch ein Tipp: Arbeiten Sie während der Farbmischung bei gutem Licht, am besten im Tageslicht.
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2. Fall: Lackiertes Holz mit leichten Scheuerstellen

Scheuerstelle auf Holz
Wenn der Lack nur minimal an der Oberfläche beeinträchtigt ist, lässt sich die Fläche meist mit einem Retuschierstift wiederherstellen. Die Anwendung ist außerordentlich simpel, trotzdem ist Sorgfalt angesagt: Arbeiten Sie mit dem Stift nur auf der beschädigten Stelle und vermeiden Sie möglichst, darüber hinaus das Holz zu färben.

Retuschierstift auf Holz
Das lässt sich natürlich nicht immer und in jedem Fall vermeiden. Ist nach dem Trocknen der Retusche eine Farbüberlappung sichtbar, kann man sie vorsichtig mit Schleifvlies angleichen. Achten Sie dabei aber darauf, den intakten Lack auf der Holzfläche nicht zu beschädigen.
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3. Fall: Lackiertes Holz mit feinen Kratzern

Kratzer auf lackiertem Holz
Hier sind die Vertiefungen meist zu wenig ausgeprägt, um mit Holzpaste zu arbeiten. Statt dessen kann in diesem Fall Wachskitt zu sehr überzeugenden Ergebnissen führen. Wachskitt lässt sich am einfachsten verarbeiten, wenn er handwarm ist, denn dann ist er auch optimal geschmeidig. Drücken Sie den Kitt fest mit dem Spatel in den Kratzer und nehmen Überstände damit ab.

Wachskitt mit Spatel auftragen
Anschließend wird die Fläche mit einem weichen, fusselfreien Tuch abgerieben, am besten mit einem schon mehrfach gewaschenen Baumwolltuch. Damit nimmt man die letzten Überschüsse ab und sorgt für eine makellos ebene Fläche.

Für die Farbanpassung gilt übrigens das bereits zur Holzpaste Gesagte: Wenn keiner der erhältlichen Töne zum Holz passt, können Sie verschiedene Nuancen mischen. Verwenden Sie dabei nur kleine Mengen, denn der Wachskitt ist sehr sparsam im Gebrauch.
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4. Fall: Lackschicht mit feinsten oberflächlichen Kratzern

Fein verkratzter Lack
Ist das Holz nicht betroffen, sondern allein die Lackoberfläche, können Sie vielen Flächen schon mit Möbelpolitur wieder zu neuem Glanz verhelfen. Das gilt insbesondere für Nitrolacke und Schellack.

Politur Auftrag mit Polierballen
Geben Sie die Politur auf ein weiches Tuch und tragen sie sparsam in Richtung der Maserung auf. Dabei löst sich der Lack an der Oberfläche leicht an und füllt die winzigen Kratzer. Nach einigen Minuten reibt man mit einem trockenen, sauberen Tuch nach.
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5. Fall: Glasränder und Wasser- bzw. Alkoholflecken auf lackiertem Holz

Alkohol-Fleck auf Holz
Ärgerlich, wenn bei der Abendgesellschaft ein Gast sein feuchtes Glas auf Großmutters Vertiko abgestellt hat und ein hässlicher Rand entstanden ist. Aber auch hier hilft in vielen Fällen Möbelpolitur. Geben Sie sie wieder – nicht zu satt – auf ein weiches Tuch und tragen sie in Maserrichtung auf. Nach einigen Minuten wird mit einem sauberen, trockenen Tuch nachgerieben.

Politur-Auftrag mit Ballen
Flecken und Ränder lassen sich nicht immer im ersten Durchgang beseitigen. Sieht man noch etwas von dem Schaden, wartet man einige Stunden und behandelt ihn dann erneut wie beschrieben.

Übrigens: Unbehandelte Holzoberflächen eignen sich nicht für die Bearbeitung mit der Politur. Das gleiche gilt für stark abgegriffene Holzflächen sowie offenporige Hölzer wie helle Eiche.
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6. Fall: Geöltes, helles Holz mit Scheuerstellen

Scheuerstelle auf geöltem Kiefern-Holz
Geöltes Holz bietet den Vorteil, dass sich Schäden in der Oberfläche örtlich begrenzt durch Neubehandeln beheben lassen – denn Übergänge zu benachbarten Bereichen bleiben unsichtbar. Dies gilt übrigens nicht nur für Möbel, sondern auch für geölte Fußbodenbeläge aus Holz.

Holzöl-Auftrag mit dem Schwamm
Gibt es an der Schadstelle Verunreinigungen, können Sie sie mit Schleifvlies in Maserrichtung entfernen. Tränken Sie anschließend das Holz an der Scheuerstelle mit Holzöl. Dazu kann man einen Schwamm verwenden.

Öl mit dem Lappen abnehmen
Nun warten Sie etwa 5 bis 6 Minuten und nehmen dann überschüssiges, nicht eingezogenes Öl mit einem Leinentuch ab. Ist noch etwas von der Scheuerstelle zu sehen, wiederholen Sie den Vorgang einfach. [ha]
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Fotos: CLOU – Alfred Clouth Lackfabrik GmbH & Co. KG
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