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Holz für die Ewigkeit?

Frau liegt auf Holzterrasse

Holzterrassen sind schön? Ganz sicher. Aber sie bleiben oft nicht schön. Holz als Naturmaterial verwittert, verrottet und geht früher oder später den Weg alles Irdischen. Damit das eher später passiert, wird das Material imprägniert, lasiert und geölt. Oder man verwendet gleich Holz aus den Tropen, das von Natur aus den Witterungseinflüssen widersteht, aber bei vielen Verbrauchern das ökologische Gewissen plagt – Zertifizierung hin oder her – und obendrein oft nicht billig ist. Einen neuen Weg will die Hamburger Dauerholz AG beschreiten: Mit ihrem gleichnamigen Dauerholz bringt sie ein Produkt auf dem Markt, das im Freien sehr witterungsbeständig ist, zudem keine ökologischen Bedenken verursacht und aus heimischen Wäldern stammt.



Das Geheimnis des natürlichen Baustoffs ist ein Konservierungs-Verfahren, bei dem das Holz durch und durch mit einer Lösung auf Wachsbasis getränkt wird. Nach Angaben des Herstellers schützt diese Behandlung zuverlässig vor Pilzen, Feuchtigkeit und Schädlingen – selbst dann, wenn mit der Zeit Risse in den Dielen und Konstruktionshölzern entstehen sollten. Eine zusätzliche Veredelung mit Naturöl sorgt dafür, dass auch die Optik nicht so schnell beeinträchtigt wird.

Dem äußeren Erscheinungsbild kommt übrigens auch zugute, dass die Dauerholz-Dielen bis zu einer Länge von 6 m lieferbar sind. Bei etlichen Terrassen werden damit Stöße in der Fläche überflüssig, was eindeutig attraktiver wirkt.

Holzdeck an einem Seeufer
Die Erfinder trauen ihrem Produkt sogar zu, dass es als Unterkonstruktion „direkt auf der Erde“ angebracht werden kann. Normalerweise bedeutet der direkte Erdkontakt für die meisten Hölzer einen schnellen Abschied von dieser Welt. Beim Dauerholz soll es nicht so sein, der Hersteller garantiert eine Haltbarkeit von 15 Jahren.

Natürlich gibt es einen Haken an der Sache, und das ist unserer Ansicht nach der Preis. Im Dauerholz-Shop ist beispielsweise eine 25-mm-Kiefer-Diele mit den Abmessungen 90 x 3000 mm für 23,85 Euro zuzüglich Versandkosten zu haben. Das entspricht einer Fläche von 0,27 m2, womit wir auf einen Quadratmeterpreis von mehr als 88 Euro kommen. Das bewegt sich in Preisregionen, in denen man unseres Wissens ohne weiteres auch Bangkirai aus zertifiziertem Anbau bekommt – jedenfalls sind das die teuersten Kiefer-Dielen, die uns bisher zu Gesicht gekommen sind. Und die Spitze gegen „teure Tropenhölzer“ in der uns vorliegenden Pressemitteilung erscheint vor diesem Hintergrund ganz und gar überflüssig.

Letztlich muss also jeder mit sich selbst ausmachen, ob ihm die Sache das Geld wert ist. Auf der Habenseite stehen die giftfreie Behandlung, die Verarbeitbarkeit im Erdkontakt, das Vermeiden langer Transportwege und die Stärkung der heimischen Forstwirtschaft. Auf der anderen Seite steht ein Preis, der sich doch schon in recht noblen Höhen befindet. Zumal hinsichtlich der Haltbarkeit auch Alternativen wie Thermowood oder WPC existieren (die allerdings jeweils ihre eigenen Schwächen mit sich bringen). [ha]


Fotos: tdx/Dauerholz
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