Feuerwehrschalter für Solaranlagen
22. Oktober 2010 - 12:20 Haustechnik

Es brennt, die Feuerwehr ist wie gewohnt in Windeseile mit einem Löschzug da ... und dann stehen die Retter ringsumher und lassen das Haus „kontrolliert abbrennen“. Was sich wie ein schlechter Witz anhört, ist durchaus Realität in Deutschland, und zwar dann, wenn sich Solar-Paneele zur Stromgewinnung auf dem Dach befinden. Das Problem dabei: Photovoltaik-Anlagen führen permanent Spannung, selbst bei schwächerem Lichteinfall können noch bis zu 1000 Volt anliegen – und Strom verträgt sich nun einmal nicht mit Löschwasser.

Die Lösung: Ebenso wie der öffentliche Energieversorger ein Haus auf Anforderung der Feuerwehr stromlos schalten kann, lässt sich natürlich auch die Leitung von den Solarpaneelen zum Wechselrichter trennen. Ein Schalter muss also her. Nicht irgendeiner, denn er muss für die fließenden Ströme und Spannungen geeignet sein.

Mancher mag sich fragen, was ein Schalter unterm Dach nützt, wenn alle Bewohner auf die Straße geflüchtet sind und natürlich auch die Feuerwehr zunächst von unten angreift. Doch so weit hat natürlich auch der Hersteller vorausgedacht: Zum einen bietet er einen sogenannten PV-Aus-Taster an, der aussieht wie ein Not-Auschalter bei Stationärwerkzeugen und auch so funktioniert: ein Druck darauf, und der Feuerwehrschalter löst aus.

Aber auch auf andere Weise kann der Schalter aus der Ferne betätigt werden: Auch wenn die Feuerwehr bei einem Brand das komplette Haus vom öffentlichen Stromnetz trennen lässt, wird der Feuerwehrschalter ausgelöst und schaltet die Gleichspannungsleitung ab. [ha]
Fotos: epr/Eaton
