Holz aus dem Stausee
23. März 2011 - 13:06 Holz

Es klingt wie eine echte Abenteuergeschichte: In einem südamerikanischen Stausee von der dreifachen Größe des Bodensees wird ein versunkener Urwald entdeckt. Bei der Errichtung des Staudamms Anfang der 1960er Jahre wurde er nicht gerodet, sondern lag Jahrzehnte unter Wasser. Seit einigen Jahren wird dieses Holz nun aus dem See geborgen und für vielfältige Anwendungen genutzt – wegen seiner hohen Resistenz unter anderem als Konstruktionsholz für den Garten. In diesem Fall ist die Bergung und Verwendung des Tropenholzes auch nicht ökologisch fragwürdig, sondern scheint im Gegenteil auch unter Umwelt-Gesichtspunkten durchaus sinnvoll.
Der Blommesteinsee, auch als Brokopondomeer bekannt, liegt in Surinam, einem kleinen Land im Nordosten Südamerikas, das an Brasilien und Französisch-Guayana grenzt. Von 1960 bis 1964 wurde der See angelegt, vor allem um Strom für die Aluminium-Produktion zu erzeugen. Den Wald ließ man seinerzeit einfach stehen, da man den Wert des Holzes nicht erkannte oder ihn unterschätzte.

Abgebaut wird das Holz durch Taucher, die von kleinen Booten und Flößen aus operieren. Da die Stämme meist schwerer als Wasser sind, werden sie mit aufblasbaren Luftsäcken an die Seeoberfläche geholt, nachdem sie mit pressluftbetriebenen Kettensägen in bis zu 35 m Tiefe gefällt wurden. Die Weiterverarbeitung findet in einem Sägewerk am Seeufer statt, die Energie für den Betrieb und für die Trocknung des Holzes liefert ein Heizkraftwerk, das mit den Abfällen der Holzverarbeitung betrieben wird.

Die im See lagernden Holz-Mengen sind übrigens nicht zu vernachlässigen – unter Wasser vermutet man 10 Millionen Kubikmeter Holz, ein Vorrat, der über die nächsten 50 Jahre kontinuierlich Nachschub liefern kann.
Mehr über das Holz aus dem Stausee können Sie auf der Seite www.stauseeholz.de nachlesen. Über die Aktivitäten und das Produktprogramm des Importeurs informiert www.barth1873.de. [ha]
Fotos: Barth/HLC

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