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Kübelpflanzen überwintern: Profis helfen

Foto: Frau auf Terrasse umgeben von Kübelpflanzen

Wie man es auch dreht und wendet, es hat keinen Sinn, die Augen vor den Tatsachen zu verschließen: Der Herbst steht vor der Tür, und schon in den nächsten Wochen können im ungünstigen Fall erste Nachtfröste drohen. Den Kübelpflanzen, die aus tropischen oder mediterranen Regionen stammen, bekommt das gar nicht. Es wird also Zeit, sich Gedanken über ein geeignetes Winterquartier zu machen. Das gilt übrigens auch für die Kübelpflanzen, die leichten Frost vertragen würden, denn durch die Kälte entstehende Schäden werfen sie im kommenden Jahr in ihrer Entwicklung zurück.



Grundsätzlich kann man die grünen Gäste auf Balkon und Terrasse in zwei Gruppen teilen: Zur ersten gehören tropische Pflanzen wie Engelstrompete, Bananenstauden oder Vanilleblumen. Sie sind überhaupt nicht frostbeständig und sterben ab, sobald die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen.

In der zweiten Gruppe finden sich Gewächse aus der Mittelmeerregion. Dazu gehören etwa Lorbeer, Olivenbäumchen oder Bougainvillea. Sie sind an leichten Frost bis etwa -5 °C gewöhnt und können an geschützten Standorten in Hausnähe sogar im Freien überleben. Eine Garantie gibt es dafür aber nicht. Und selbst dann, wenn nur leichte Frostschäden entstehen, muss die Pflanze im Frühjahr deswegen oft kräftig zurückgeschnitten werden und das verlorene Material neu aufbauen – in dieser Zeit sind frostfrei überwinterte Artgenossen in ihrer Entwicklung längst davongezogen.

An einem sicheren Ort zu überwintern ist also grundsätzlich besser für die Kübelpflanzen. Doch wie sieht das ideale Quartier dafür aus? Grundsätzlich raten Fachleute währen der kalten Jahreszeit zu einem hellen, kühlen Standort. Bei tropischen Pflanzen sollten die Temperaturen zwischen 8 und 10 °C liegen, bei den robusteren Mittelmeerpflanzen genügen 3 bis 5 °C.

In einer engen Wechselwirkung mit der Temperatur steht der Bedarf nach Licht. Davon sollte an einem optimalen Überwinterungsplatz reichlich vorhanden sein. Je dunkler der Standort ist, etwa in einem Keller oder einer kaum beleuchteten Garage, desto kühler muss es dort sein. Der Grund: Wärme gibt den Pflanzen das Signal zum Austrieb. In einem auf Zimmertemperatur beheizten Raum ohne ausreichendes Licht entwickeln sich dann Triebe, die lang, weich und wenig widerstandsfähig sind, sogenannte Peitschentriebe. Sie werden dann im Frühjahr eher von Schädlingen befallen, vertragen die Sonne nicht oder brechen leicht ab.

Sparsam sollte man zudem beim Gießen sein, denn in der Ruhephase nehmen die Pflanzen nur sehr wenig Wasser auf, und in einem zu feuchten Ballen kann sich Fäulnis entwickeln. Bei den meisten Pflanzen genügt es in der Winterpause, einmal in der Woche den Topf zu kontrollieren. Löst sich der Erdballen vom Topfrande, kann man gießen. Dabei sollte der Kübel in einem Untersetzer stehen, da das Gießwasser durch trockene Erde schnell durchläuft. Nach einer Weile nachsehen und das noch im Untersetzer stehende Wasser abgießen.


Professioneller Überwinterungs-Service


Die genannten Anforderungen lassen sich nicht immer erfüllen, denn oft fehlen im Haus geeignete Überwinterungsplätze in ausreichender Zahl. Das kann an der Sammlermentalität mancher Gartenfreunde liegen, oft ist das aber schlicht der Tatsache geschuldet, dass die Pflanzen immer größer werden. Auf der Terrasse ist das kein Problem, im Haus dagegen schon.

Gärtner beim Einlagern von Kübelpflanzen
Vor allem bei großen und wertvollen Pflanzen, aber auch bei solchen, an denen besondere Erinnerungen hängen oder in die man viel Pflege investiert hat, lohnt sich deshalb eine Überwinterung beim Profi. Einen entsprechenden Service bieten viele Gärtnereien an. Dort stehen die Gewächse bei der richtigen Temperatur und besten Lichtverhältnissen. Darüber hinaus werden sie vom Gärtner regelmäßig kontrolliert und artgerecht gepflegt. Im Frühling gibt es dann die Pflanzen im Optimalzustand zurück, je nach Art sogar schon blühend.

Der Preis für die Überwinterung in der Gärtnerei richtet sich nach Faktoren wie der Topfgröße, dem Durchmesser der Krone, den nötigen Pflegemaßnahmen und den Transportkosten. Für eine genaue Kalkulation fragen Sie am besten zunächst dort nach, wo Sie die Kübelpflanze gekauft haben, ansonsten bei weiteren Gärtnereien oder Baumschulen in Ihrer Nähe. Einen Überblick verschaffen können auch Online-Plattformen wie www.ihre-gaertnerei.de. [ha]


Fotos: GMH/BVE
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