Einbruchschutz: Gaunerzinken deuten
19. September 2013 - 13:33 Know-how

Einbrechern kann man die Arbeit mit zahlreichen bewährten Mitteln schwerer machen: Sicherheitsbeschläge, einbruchhemmende Türen und Fenster, Beleuchtung des Außenbereichs oder Alarmanlagen gehören dazu. Ebenso wichtig sind aber auch eine gesunde Aufmerksamkeit in der Nachbarschaft und das Erkennen von Risikofaktoren und Vorzeichen eines Einbruchs. Hellhörig sollte man beispielsweise werden, wenn an der Hauswand oder Gartenmauer unbekannte Zeichen und Symbole auftauchen. Das kann das Werk von Vandalen sein, es kann sich aber auch um sogenannte Gaunerzinken handeln.
Diese Zeichen haben sich unter Bettlern, Dieben und Einbrechern seit der frühen Neuzeit entwickelt und geben Auskunft darüber, wie lohnend ein Einbruch oder ein Trickbetrug im jeweiligen Haus sein kann. Heute werden sie in der Regel von organisierten Banden verwendet. Meist sind sie Ergebnis eines vorhergehenden Auskundschaftens. Dabei sprechen die Kundschafter an der Tür mit Hausbewohnern, verschaffen sich teilweise unter einem Vorwand Zugang zum Haus oder beobachten das Grundstück sorgfältig.
Die einfachen Symbole werden anschließend oft mit Kreide am Haus oder in dessen Umgebung angebracht und informieren so die eigentlichen Täter darüber, wie erfolgversprechend ein Einbruchsversuch oder ein Bettelgang ist.
Was bedeuten die einzelnen Zinken?
Die verwendeten Symbole sind sehr vielfältig und werden häufig auch variiert. Ihre Bedeutung lässt sich von Außenstehenden meist kaum entschlüsseln. Bei einer Reihe besonders häufig verwendeter Zinken konnte man jedoch auf den Sinn und Zweck schließen. Hier einige Beispiele.


















Was tun, wenn man Zinken entdeckt?
Am besten entfernen Sie das Zeichen umgehend. Anschließend ist erhöhte Aufmerksamkeit angebracht, auch die Nachbarn sollten Sie entsprechend informieren. Die ohnehin angebrachten Vorsichtsregeln gegen Einbrecher und Betrüger sollte man nun besonders strikt einhalten: Beim Verlassen des Hauses Fenster und Türen schließen, auch bei kurzzeitiger Abwesenheit die Haustür immer abschließen, keine Fremden ins Haus oder in die Wohnung lassen.
Werden Zinken in der Nachbarschaft häufiger oder besonders zahlreich angebracht, ist es sinnvoll, die Polizei davon zu informieren. Dann kann auch sie angemessene Vorsichtsmaßnahmen treffen, also beispielsweise in dem betroffenen Gebiet häufiger Streife fahren und verstärkt Präsenz zeigen. [ha]
Fotos: tdx; Grafiken: Manfred Brückels (Lizenz: CC-by-sa 3.0)

Lesen Sie auch diese Meldungen:
• Einbruch im Urlaub – vorbeugen!
• Einbruch ohne Spuren: Schwarze Schlüssel
• Fenster mit eingebauter Lüftung
• Einbruch im Urlaub – vorbeugen!
• Einbruch ohne Spuren: Schwarze Schlüssel
• Fenster mit eingebauter Lüftung