Ein gutes halbes Jahr nach dem Verkaufsstart bekommt Black & Deckers Multifunktionswerkzeug MultiEvo drei neue Werkzeugköpfe spendiert: An das akkubetriebene Grundgerät lassen sich jetzt außer den bisher bereits verfügbaren Köpfen eine Mini-Kreissäge, eine Oberfräse und ein kleiner Druckluft-Kompressor ankoppeln. Das System kann naturgemäß keinen umfangreichen Werkzeugpark ersetzen, erschließt aber vor allem Gelegenheits-Heimwerkern verschiedene Anwendungen, für die sich der Kauf eines separaten Geräts einfach nicht lohnt. Hinzu kommt der überschaubare Platzbedarf, der es beinahe erlaubt, eine Mini-Werkstatt in der Küchenschublade unterzubringen.



Der Kreissäge-Vorsatz MTTS7 ist zum Schneiden dünner Weich- und Harthölzer, Holzwerkstoff- und Verbundplatten gedacht. Die Schnitttiefe kann bis zu 21 mm betragen. Für Zuschnitte etwa bei Laminatbelägen, vielen Leisten oder auch Regalböden reicht das vollkommen. Mit einer Ladung des 1,3-Ah-Akkus im Grundgerät lassen sich 7,5 m durch 18-mm-Sperrholz schneiden.

Das 86-mm-Sägeblatt lässt sich mit Hilfe des beiliegenden Inbusschlüssels austauschen. Beim Einsatz in der Wohnung lässt sich am Sägekopf ein Staubsauger anschließen. Von der Ergonomie her dürfte das Werkzeug keine größeren Probleme bereiten: Der Griff des Antriebsgeräts ist gegenüber der Grundplatte der Säge leicht angewinkelt, die Kontrolle des Schnitts sollte damit gut möglich sein.

Fräsen mit Akkukraft

Etwas schwieriger dürfte das beim Oberfräsen-Aufsatz MTRT8 werden. Für eine sichere Führung sollte man den damit ausgerüsteten MultiEvo sinnvollerweise mit der einen Hand am Motorgehäuse fassen. Dann wird der gleichzeitige Griff an den Gasgebeschalter allerdings etwas mühsam. Hinzu kommt, dass die maximale Leerlaufdrehzahl mit 9000/min eher am unteren Ende des bei Oberfräsen üblichen Drehzahlbereichs liegt. Beides zeigt, dass die Konstruktion von Geräten, die mehr als einen Zweck erfüllen sollen, nicht ohne Kompromisse zu machen ist.

Kein Problem stellt dagegen die im Fräsvorsatz verbaute 1/4-Zoll-Spannzange dar. Fräser mit zölligen Schaftdurchmessern sind hierzulande inzwischen problemlos erhältlich, und bei den im Gerät herrschenden Kraftverhältnissen sind 6,35 mm auch sicher nicht zu dünn. Der Fräserwechsel erfolgt mit Spindelarretierung und Spannschlüssel genauso wie bei den meisten „ausgewachsenen“ Maschinen. Die Frästiefe lässt sich durch Drehen der Fräsplatte einstellen.

Typische Einsatzgebiete dürften das Bohren von Scharnierlöchern, das Einbringen von Verzierungen oder das Profilieren und Falzen von Kanten sein. Für das Fräsen gerader Nuten wäre ein Parallelanschlag wünschenswert. Entlang einem aufgespannten Brett sollte sich das aber auch machen lassen. Das Arbeiten aus der freien Hand wie im großen Foto oben dürfte dagegen bei der wahrscheinlichen Zielgruppe des Geräts schnell zum Desaster werden.

Mit dem Fräskopf lassen sich Frästiefen von bis zu 25,4 mm erzielen. Das ist für ein solches Gerät nicht schlecht. Mit einer Akkuladung hat der Hersteller Reichweiten von bis zu 21 m beim Kantenfräsen an Bootsbausperrholz erzielt – auch das ist kein übler Wert. Die Fräser sollten keinen höheren Durchmesser als 22 mm aufweisen. Übrigens lässt sich auch an den Fräskopf eine Absaugung anschließen.

Aufblasen und Aufpumpen

In vielen Situationen kann sich der kleine Kompressor MTNF9 nützlich machen. Ob beim Aufblasen von Bällen, Luftmatratzen und Wasserspielzeugen oder beim Aufpumpen von Reifen an Auto und Fahrrad. Schmale Rennradreifen wird man damit zwar nicht auf Maximaldruck bringen können, aber der erreichbare Druck von bis zu 5,5 bar genügt für die meisten einschlägigen Anwendungen.

Mit einem Manometer am Füllschlauch lässt sich der bereits erreichte Druck abschätzen. Zwei mitgelieferte Adapter erlauben die Verwendung mit verschiedenen Ventiltypen. Direkt an einem Autoventil sowie an den Adaptern lässt sich der Füllkopf mit einem Klemmhebel fixieren.

Die neuen Werkzeugköpfe für den MultiEvo kommen in diesem Monat in den Handel. Der Mini-Kreissägekopf wird zusammen mit einem Holzsägeblatt und einem Inbusschlüssel zu einem empfohlenen Verkaufspreis von knapp 50 Euro angeboten. Der Oberfräsen-Kopf kostet inklusive Spannschlüssel, Nutfräser und Profilfräser etwa 70 Euro. Der Kompressor-Kopf mit zwei Adaptern ist für ca. 40 Euro zu haben.

Wer noch kein Grundgerät besitzt, kann das Starter-Set MT143K für ungefähr 120 Euro erwerben. Es kommt mit einem Bohrschrauber-Kopf, Akku, Ladegerät, Koffer und Tasche für weitere Werkzeugköpfe. [ha]


Fotos: Black & Decker

Tags: Black&Decker, System