Hochbeet für den Garten bauen

Zwei große Vorteile bietet ein Hochbeet im Garten: Hier kann man zum einen Gartenarbeiten wie Pflanzen, Jäten und Ernten aufrecht stehend erledigen – das schont den Rücken. Zum anderen bietet ein Hochbeet aber auch für das Pflanzenwachstum große Vorteile: Durch einen reichhaltigen Nährstoff-Vorrat und einen perfekten Aufbau der Bodenschichten fördert es das rasche Keimen von Saatgut und die zügige Entwicklung von Setzlingen. Damit ist man nicht nur im Frühjahr der übrigen Natur einen Schritt voraus.
Übersicht
- Benötigtes Material
- Standort auswählen und vorbereiten
- Einschlag-Bodenhülsen setzen
- Pfosten ausrichten und befestigen
- Hochbeet mit Brettern beplanken
- Drahtgeflecht als Wühlmausschutz
- Streichen, mit Teichfolie auskleiden und befüllen

Hochbeet selbst bauen Schritt für Schritt
Das brauchen Sie
Materialien und Werkzeuge:
- Kanthölzer, Querschnitt 70 x 70 mm
- Bretter/Konstruktionsholz, Querschnitt 145 x 27 mm
- Teichfolie ca. 1,20 x 8 m, 0,5 mm dick
- Pfostenkappen 70 x 70 mm
- Einschlag-Bodenhülsen, verstellbar, für Pfosten 71 x 71 mm; Einschlagwerkzeug
- Drahtgeflecht; Bindedraht; Erdanker
- Holzschrauben, Tellerkopf (Speedschrauben), 7 x 40 mm; Holzschrauben Senkkopf 3,5 x 25 mm
- Werkzeug: Akkuschrauber mit Bithalter; Torx-Bit TX30; HSS-Bohrer, 6 mm; Maulschlüssel SW 19; (Elektro-)Tacker mit Klammern; Kappsäge; Hammer; Vorschlaghammer; Anschlagwinkel (Schreinerwinkel); Messer; Drahtschere; Stahlstange; Schlauchwaage; Wasserwaage; ggf. Winkelwasserwaage; Maurerschnur; Pinsel; Zollstock; Bleistift.
In unserem Beispiel haben wir Beschläge und Materialien wie Bodenhülsen samt Einschlagwerkzeug, Pfostenkappen, Erdanker; Drahtgeflecht (Casanet) und weitere Metallteile von GAH Alberts verwendet.
Standort auswählen und vorbereiten




Haben Sie einen Platz gefunden, der Ihnen zusagt, stecken Sie den Grundriss des Beets mit Erdankern und Maurerschnur ab. Jetzt ist noch Gelegenheit, die Standort-Entscheidung zu überdenken. Passt alles? Dann kann’s weitergehen! In unserem Fall steht das Hochbeet auf einer Rasenfläche. Innerhalb der abgesteckten Begrenzung haben wir deshalb die Grassoden entfernt. Auf einem Beet ist das nicht nötig. Sinnvoll ist es auf jeden Fall, wenn die Konstruktion auf gewachsenem Boden steht oder zumindest auf einer Fläche, die sich längere Zeit gesetzt hat.
Bodenhülsen setzen
Außer bei sehr kleinen Konstruktionen sollte man das Beet mit sechs Pfosten stützen: vier an den Ecken und je einen in der Mitte der Längsseiten. Dabei sollte man es vermeiden, die Pfosten selbst im Boden zu versenken. Nur sehr wenige Hölzer überdauern im direkten Erdkontakt länger als wenige Jahre. Sie müssen deshalb aber auch kein Fundament gießen. Praktisch sind für solche Fälle Metall-Bodenhülsen, die in den Untergrund eingeschlagen werden und dann die Pfosten halten, ohne dass diese mit dem Erdreich in Berührung kommen.


Bestimmen Sie die Positionen der Hülsen und bohren Sie dort mit einer Stahlstange vor – das erleichtert später das Einschlagen. Schon beim Vorbohren macht eine Winkelwasserwaage die Arbeit einfacher: Sie wird an der Stange befestigt und zeigt dann an, ob die Stange auch wirklich senkrecht in den Boden eindringt.


Pfosten befestigen und ausrichten


Die sechs Pfosten werden zunächst mit etwas Überstand auf die gewünschte Länge geschnitten. Dann sollte man je nach gewählter Holzart die unteren Enden mit einem geeigneten Holzschutzmittel behandeln und kann dann die Pfosten in die Hülsen stellen. Anschließend werden sie auf zwei Seiten mit Tellerkopfschrauben darin fixiert.


Damit stehen sie aber noch nicht automatisch senkrecht. Praktischerweise lassen sich die hier verwendeten Bodenanker von GAH Alberts noch justieren. Dafür benötigen Sie einen Maulschlüssel der Schlüsselweite 19. Außerdem ist auch hier die zuvor schon benutzte Winkelwasserwaage hilfreich. Zum Schluss kontrollieren Sie noch einmal die Höhe der Pfosten. Das ist vor allem dann wichtig, wenn der Untergrund ein leichtes Gefälle aufweist. Markieren Sie an allen Pfosten mit Hilfe einer Schlauchwaage das obere Ende so, dass alle Pfosten dort später in einer Ebene fluchten.


Anschließend längen Sie sie genau an dieser Markierung ab. Dazu nimmt man die Pfosten sinnvollerweise aus den Hülsen und schraubt sie anschließend wieder darin fest. Damit es nicht zu Verwechslungen kommt, sollten Sie die Pfosten mit ihrer jeweiligen Position beschriften.
Hochbeet beplanken
Nun können die Bretter für die Beplankung ihren Platz finden. An den Längsseiten werden sie von innen befestigt, an den kurzen Querseiten von außen. Die unterste Lage macht dabei am meisten Arbeit, denn Sie muss rundum genau waagerecht ausgerichtet werden. Zum Boden hin bleibt dabei eine Lücke von mindestens 5 cm – auch damit soll wieder ein direkter Erdkontakt des Holzes vermieden werden. Besitzt der Boden ein Gefälle, ist dieser Abstand natürlich nicht überall gleichmäßig groß – lassen Sie sich davon nicht beirren.


Am besten setzen Sie jedes Brett zunächst an einem Eckpfosten an, fixieren es dort provisorisch mit einer Zwinge und richten es dann mit Hilfe einer aufgelegten Wasserwaage aus. Anschließend wird das andere Ende am zugehörigen Pfosten festgespannt. Dort können sie die Höhe mit dem über Eck angrenzenden Brett aufnehmen und es ebenfalls auf die beschrieben Weise waagerecht ausrichten. Wenn Sie alles richtig gemacht haben, kommen Sie mit dem letzten Brett genau in der Höhe des ersten Brettes aus.

Die nächste Bretterreihe macht dann schon deutlich weniger Mühe – sie sitzt auf der unteren Brettreihe auf und liegt dann automatisch waagerecht. Auf diese Weise bringen Sie zunächst zwei Reihen der Beplankung an.
Drahtgeflecht gegen Kleintiere




Den Knick schneidet man von beiden Enden her 30 cm weit ein und biegt die so getrennten Streifen jeweils zu einem offenen Kasten. Nun können Sie diese Bahn ins Hochbeet legen und mit einem Tacker an den Brettern der Beplankung fixieren. Ebenso gehen Sie auf der anderen Längsseite vor. Die Bahn in der Mitte des Beetes wird auf die gleiche Länge geschnitten wie die anderen Bahnen und an beiden Enden jeweils 30 cm hochgebogen. Mit Bindedraht Bahn an Bahn längs aneinander fixieren – es dürfen keine Schlupflöcher für ungebetene Gäste bleiben.
Fertig beplanken, streichen, auskleiden und füllen


Nun kann man mit dem Beplanken fortfahren, bis das Hochbeet rundum geschlossen ist. Streichen Sie dann alle Bretter mit geeignetem Holzschutz. Wenn Sie ein Holz verwenden, das von Natur aus witterungsbeständig ist, wie beispielsweise Western Red Cedar (kalifornische Rotzeder), dann kann dieser Schritt entfallen. Anschließend werden die Pfostenkappen an den oberen Pfostenenden verschraubt. Sie dienen übrigens nicht nur zur Zierde, sondern schützen die offenen Schnittflächen vor allem auch gegen eindringendes Wasser.
Dem Schutz gegen Feuchtigkeit dient auch das Auskleiden mit Teichfolie. Legen Sie dazu die Teichfolie in das Hochbeet, so dass sie überall gleichmäßig anliegt und tackern sie an der Beplankung fest. Der obere Rand wird nach innen umgeschlagen und dann bündig zur obersten Brettkante ebenfalls festgetackert. Übrigens ist es für diese Arbeit hilfreich, wenn es draußen warm ist – dann ist die Folie weicher und lässt sich einfacher handhaben. Bei kaltem Wetter kann es helfen, sie vorher eine Weile in einem geheizten Raum zu lagern und dann zügig anzubringen.


Bleibt nur noch die Füllung für das Hochbeet. Sie besteht aus mehreren Schichten. Die unterste Lage bilden grob zugeschnittene Zweige und dünne Äste. Sie werden etwa 20 cm hoch aufgeschichtet. Möchten Sie das Hochbeet im kommenden Frühjahr bauen und planen zuvor noch Gehölzschnitte, dann legen Sie das Schnittgut beiseite, es kann sich dann nützlich machen. Verdichten Sie die Zweige ein wenig, indem Sie vorsichtig darauf steigen und ein paar mal hin und her gehen. Wenn Sie ebenfalls ein Stück Rasen ausgestochen haben, können Sie die Grassoden mit den Halmen nach oben auf die Zweige legen. Die nächste Lage besteht aus etwa 20 cm Häckselgut, dann folgen Gras, Stroh oder Laub in etwa 15 cm Dicke, darauf wieder 15 cm Erde mit grobem Kompost vermischt und als oberste Schicht gute Pflanzerde.
Unter die beiden letzten Schichten können Sie Schnellkomposter mischen, um die pflanzlichen Bestandteile schneller reifen zu lassen. Auch untergemischte Hornspäne verbessern das Nährstoffangebot. Damit ist Ihr neues Hochbeet einsatzbereit, und Sie können es nach Wunsch bepflanzen. [ha]

Fotos: GAH Alberts

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