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Mineralischer Anstrich gegen Schimmel

(Foto: Fensterlaibung beschichten)

Ein gar nicht so seltenes Schadensbild: Feuchtigkeit schlägt sich auf der Innenseite einer Außenwand nieder und bereitet dort einen Nährgrund für Schimmelpilze vor. Das kann an einer ungünstigen Konstruktion des Bauwerks liegen, am Einbau wärmedämmender Fenster, ohne den energetischen Zustand des Hauses insgesamt zu betrachten, oder am falschen Lüftungsverhalten der Bewohner. Hilfe in solchen Fällen will der Zwei-Komponenten-Anstrich Hygrosan bieten, den der Quedlingburger Ingenieur Reinhard Steier entwickelt hat.



Freisteller Hygroan-Gebinde
Die Beschichtung besteht aus einer mineralischen Trockenmischung, die mit einem flüssigen Additiv als zweiter Komponente und Wasser zum gebrauchsfertigen Anstrich angerührt wird. Er lässt sich dann mit dem Quast auf die gefährdete Wand streichen und nach dem Trocknen überstreichen oder tapezieren. Abdichtende Farben und Tapeten müssen vor der Behandlung natürlich entfernt werden.

Mit dem Auftrag dürften halbwegs geschickte Heimwerker nicht überfordert sein. Das Mittel ist laut Anbieter ungiftig und eignet sich für alle Räume, auch für Kinderzimmer und Feuchträume. Lediglich während der Verarbeitung sollte man sich vor längerem Hautkontakt und vor jedem Kontakt mit Schleimhäuten oder Augen schützen, denn der Anstrich ist alkalisch und kann dort zu Verätzungen führen.

Anmischen des 2-K-Anstrichs
Nach Angaben des Herstellers bildet Hygrosan nach dem Trocknen eine mikroporöse Schicht auf der Wand, die zwar Luft, aber keine Feuchtigkeit mehr eindringen lässt. Im Ergebnis soll dem Schimmel damit eine seiner Lebensgrundlagen entzogen werden. Als zweiter Effekt wird die Einsparung von Heizenergie genannt. Das ist logisch, denn eine trockene Wand isoliert besser als eine feuchte.

In Online-Foren wird das Mittel durchaus kontrovers diskutiert. Andererseits zeigen seit dem 19. Jahrhundert Erfahrungen mit mineralischen Anstrichen wie Silikatfarben, dass sich durch eine Verkieselung von Wandoberflächen durchaus eine pilzhemmende Wirkung erzielen lässt. Auch der grundsätzliche Nutzen alkalischer Anstriche wie etwa Kalkfarben gegen Schimmel ist unumstritten.

Was jedoch ebenfalls klar sein dürfte: Eine Oberflächenbeschichtung auf der Innenseite kann das Eindringen von Raumfeuchte oder deren Niederschlag auf der Wand hemmen, Wasserbelastungen von außen oder durch undichte Leitungen beseitigt sie aber selbstverständlich nicht. Für solche Schadensfälle ist der Anstrich also nicht gedacht. Hier muss vielmehr vor Beginn jeglicher Maßnahmen eine gründliche Ursachenforschung betrieben werden.

Wer selbst einen Versuch mit der Beschichtung unternehmen möchte, kann sie direkt beim Anbieter unter der Adresse www.hygrosan.de beziehen. Dort stehen auch Verarbeitungshinweise und eine bebilderte Anleitung zum Download bereit. Für ein Gebinde, das für die Beschichtung von 5 Quadratmeter Wandfläche reicht, werden etwa 120 Euro zuzüglich Versandkosten fällig. [ha]


Fotos: epr/Steier
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