Aus antikem rundem Tisch gebaut

Konsoltisch als Sideboard

Ob als Beistelltisch in der Leseecke, als Ablage im Flur oder als kleine Anrichte im Esszimmer – ein Konsoltisch ist nicht nur dekorativ, sondern immer auch nützlich. Wir zeigen hier, wie Sie aus einem alten Tisch ganz einfach solch ein hübsches Schmuckstück für Ihre Wohnung bauen. Das erfordert keinen gigantischen Maschinenpark und auch keine tiefgehenden Schreinerkenntnisse. Wenn Sie sorgfältig arbeiten, können Sie in etwa einer Stunde ein ansehnliches Ergebnis erzielen.


Übersicht

• Benötigtes Material
  
• Tisch trennen und montieren
  

Konsoltisch bauen Schritt für Schritt

Tisch teilen und anbringen

Einen alten runden Tisch haben Sie vielleicht selbst noch im Keller oder auf dem Dachboden stehen. Sonst lohnt sich ein Blick in die Kleinanzeigen-Plattformen im Netz oder ein Rundgang über einen Antikmarkt. Immer wieder kann man auch bei Wohnungsauflösungen ein Schnäppchen machen. Der Tisch muss halbiert werden, damit er als Konsoltisch an der Wand aufgestellt werden kann. Klassische halbrunde Konsoltische besitzen meist drei Beine und stehen so von selbst. Bei einem geteilten Tisch muss man sich in der Regel mit zwei Beinen begnügen, deshalb wird unser Exemplar später an der Wand befestigt.

Bestimmen Sie zunächst den Mittelpunkt der Tischplatte. Dazu ziehen Sie mit Hilfe einer langen, geraden Latte jeweils eine Linie von einem Tischbein zum diagonal gegenüberliegenden. Danach verbinden Sie auch die beiden anderen Tischbeinpaare mit einer Linie. Dort, wo sich beide Linien kreuzen, liegt der Mittelpunkt der Platte. Jede gerade Linie, die Sie durch diesen Punkt ziehen, teilt die Tischplatte genau in zwei Hälften. Wählen Sie den Verlauf dieser Linie so, dass am entstehenden Konsoltisch die beiden Beine jeweils den gleichen Abstand von der Schnittlinie haben.

Um den Schnitt möglichst gerade zu führen, spannt man eine lange, gerade Leiste oder ein entsprechendes Brett als Anschlag neben den Schnitt. Daran entlang lässt sich dann die Grundplatte der Stichsäge führen. Damit das gelingt, messen Sie den Abstand zwischen dem Sägeblatt und der äußeren seitlichen Kante der Grundplatte aus. In diesem Abstand platzieren Sie dann das Anschlagbrett auf der Restseite neben die Trennlinie und spannen es mit Schraubzwingen am Tisch fest. Die Zwingen so setzen, dass sie beim Schneiden nicht im Weg sind.

Führen Sie nun, an einer Tischkante beginnend, die eingeschaltete Stichsäge langsam und mit leichtem Druck am Anschlagbrett entlang. Wenn die Maschine eine Pendelhubvorrichtung besitzt, dann wird diese ausgeschaltet – sonst geht das Sägen zwar flotter voran, der Schnitt kann aber leichter ausreißen. Wenn die Platte nicht massiv ist, sondern ein sehr dünnes Furnier besitzt, kleben Sie vor dem Sägen einen langen Streifen Malerkrepp über die Schnittlinie. Das kann helfen, den Ausriss zu verringern oder ganz zu vermeiden.

Nach dem Trennen der Tischplatte muss meist noch die Tischzarge getrennt werden, also jener senkrechte Holzstreifen, der die Tischplatte von unten zwischen den Beinen stützt. Ist das geschehen, dann können Sie die Schnittkante noch ein wenig mit Schleifpapier glätten. Dazu genügt im Grunde ein Schleifklotz, bei weitem komfortabler erledigt das aber ein Elektrowerkzeug wie z. B. der abgebildete Akkumultischleifer.

Ist der Tisch soweit vorbereitet, können Sie ihn an der Wand befestigen. Dazu richten Sie ihn – am besten zu zweit – so an der Wand aus, dass die Tischplatte waagerecht liegt. Von unten können Sie dann die Höhe der Tischplatte an der Wand anzeichnen. In dieser Höhe befestigen Sie dann die Stuhlwinkel, die die Platte wandseitig stützen sollen. Natürlich sollten sie innerhalb der Tischzargen liegen, so dass man sie später nicht sieht. Halten Sie den Winkel in der richtigen Höhe an die Wand, zeichnen Sie durch seine Befestigungslöcher die Dübelpositionen an die Wand und bohren Sie dort Dübellöcher.

   

Der verwendete Dübel hängt vom Wandbaustoff ab. Bei Mauerwerk und Beton werden Sie in der Regel mit Universaldübeln gut zurechtkommen. Für die Befestigung an Leichtbauwänden gibt es spezielle Hohlraumdübel. Schrauben Sie die Winkel an den Dübeln fest und legen dann die Tischplatte auf. Nachdem Sie die Ausrichtung noch einmal mit der Wasserwaage kontrolliert haben, können Sie von unten her die Winkel mit der Tischplatte verschrauben. Achtung: Die dafür verwendeten Schrauben dürfen nicht zu lang sein, sonst schauen ihre Spitzen oben aus der Platte heraus, und das wäre nun wirklich ärgerlich. Das haben Sie natürlich vermieden, und deshalb dürfen Sie jetzt Ihren neuen Konsoltisch sofort in Gebrauch nehmen. [ha]


Fotos: Bosch