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Fenster schließen von selbst

Türschließer, die offen stehende Türen selbsttätig zuziehen, kennt man seit Jahrzehnten. Vom österreichischen Hersteller Win Products gibt es ein entsprechendes System auch für gekippte Fenster. Winflip nennt sich der Fensterschließer, der nach einer einstellbaren Zeit mit justierbarer Zugkraft ein Fenster wieder zuziehen und verriegeln kann. Das alles funktioniert ohne Stromanschluss und Batterien rein mechanisch. Die Basisversion „Standard“ hat der Anbieter für die Selbstmontage vorgesehen.



Beim Öffnen muss der Fenstergriff auf Kippstellung stehen. Gekippt wird das Fenster dann mit einer Zugschnur, dabei spannt sich eine Feder. Nach 5 Minuten bis 5 Stunden zieht der Mechanismus den Flügel dann selbstständig zu und verschließt ihn mit einer eigenen Verriegelung. Will man den Fensterflügel seitlich öffnen, hängt man den Mechanismus für die automatische Schließung einfach aus. Die Montage sollte anhand der recht gut bebilderten Montageanleitungen nicht allzu schwer fallen.

Über den Sinn der Sache mag man streiten. Sicher ist es für das Lüften weniger zweckmäßig, ein Fenster zu kippen, statt über kurze Zeit mit weit geöffneten Flügeln eine Stoßlüftung vorzunehmen. Trotzdem ist natürlich das automatische Schließen besser, als wenn die Fenster vergessen werden und dann in einem weniger häufig genutzten Raum womöglich stundenlang gekippt bleiben. Auch für Menschen mit Bewegungseinschränkungen kann das System Vorteile bringen.

Im Klaren muss man sich sein, dass das System, solange der Fenstergriff in Kippstellung ist, einige Vorteile einbruchhemmender Fenster aufhebt, beispielsweise eine umlaufende Verriegelung von Rahmen und Flügel mit Pilzkopfbolzen. Deshalb halten wir die Verriegelungsfunktion des Schließers eher für eine Anwesenheitssicherung, sie ist unserer Ansicht nach also am ehesten mit abschließbaren Fenstergriffen vergleichbar. Erhöhen lässt sich die Sicherheit durch eine passend lieferbare, VdS-zertifizierte Alarmanlage.

Für nicht besonders attraktiv halten wir das Erscheinungsbild der Standard-Version. Auch wenn Blenden für den Federmechanismus in Weiß, Braun und Beige mitgeliefert werden, sich die Apparatur also optisch einigermaßen anpassen lässt, wirkt sie auf uns vor allem an kleineren Fenstern recht klobig. Ein wenig bessert sich das bei der Version Profi: Hier ist zumindest die Verriegelung in den Falz verlegt. Befriedigend sieht nach unserer Ansicht erst die Variante Comfort aus – hier ist die Mechanik weitestgehend in das Fenster integriert. Sie ist jedoch für den Direkteinbau durch Fensterbauer vorgesehen, bietet sich also vor allem dann an, wenn man ohnehin neue Fenster anfertigen lässt, etwa im Rahmen einer energetischen Sanierung. Komplettiert wird das Programm übrigens durch eine Version für Velux-Dachfenster (Typen GGU und GGL mit mittiger Drehachse).

Die Standardversion wird für 99 Euro angeboten, die Dachfenster-Variante für 109 Euro. Das Alarmsystem kostet jeweils 59 Euro Aufpreis. Weitere Informationen zum Fensterschließer sowie Bezugsquellen und Bestellmöglichkeiten finden Sie auf www.winflip.info. [ha]


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