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Strahlenschutz mit Gipskarton

Gipskarton mit Ansetzbinder zweilagig verarbeiten

Elektromagnetische Felder sind überall. Sie können aus der Natur stammen oder durch elektrische Geräte erzeugt werden. Dass empfindliche Elektronik vor diesen Einflüssen geschützt werden muss, ist unbestritten – deswegen sind entsprechende abschirmende Maßnahmen seit langem Stand der Technik. Diskutiert wird daneben auch über andere Einflüsse: Stichworte wie Elektrosmog oder Elektrosensibilität kennzeichnen die nicht immer wirklich greifbaren Vermutungen über elektromagnetische Effekte auf Menschen. Wie stichhaltig solche Diskussionen sein mögen – abschirmen lassen sich auch ganze Zimmer, Wohnungen, Häuser und die darin lebenden Personen. Das ist jetzt noch einmal messtechnisch nachgewiesen worden.



Gipsplatte an der Giebelwand anbringen
Gegenstand der Untersuchung war die Trockenbau-Platte Climafit Protekto von Rigips. Ihre gegen elektromagnetische Felder abschirmende Wirkung beruht auf der Kombination von elektrisch leitfähigem Graphit und dem im Gipskern der Platte gebundenen Wasser. Verarbeitet werden kann die Gipsplatte wie andere Trockenbauplatten auch: entweder auf Ständerwerk als Leichtbauwand, als Deckenbekleidung oder als Sanierungsplatte auf vorhandenen Wänden.

Bei den jetzt durchgeführten Tests wurde die Climafit Protekto im Fraunhofer-inHaus-Zentrum in verschiedenen Anwendungen auf ihre Abschirmleistung geprüft. Darunter war erstmals ein Aufbau, bei dem die Climafit-Platten zweilagig mit Ansetzbinder auf einer Innendämmung an einer Giebelwand angebracht wurden. Damit simulierte man eine typische Sanierungssituation.

Volflächige Gipsplattenlage auf dem Dachboden
Außerdem wurde auch eine Wohnraumdecke mit der Abschirmplatte beplankt. Dabei ergab sich ein Problem, das so bei vielen Ausbauten ebenfalls auftreten wird: Durch einige Installationen wie Einbauleuchten oder Lautsprecher entstanden Lücken in der Abschirmung. Deshalb verlegte man die Climafit Protekto ebenfalls vollflächig oberhalb einer Dämmlage auf der vorhandenen Holzbalkendecke und machte diese Schicht durch eine Lage Rigidur-Platten begehbar.

Nach Abschluss der Arbeiten maß ein Baubiologe die Stärke der einstrahlenden Mobilfunk- und UMTS-Netze und verglich sie mit den vor dem Ausbau ermittelten Werten. Im Ergebnis zeigte sich – abhängig von den jeweiligen Frequenzen – eine deutliche Verringerung der Immissionen. So sank beispielsweise der Messwert der UMTS-Einstrahlung von zuvor mehr als 750 auf nun nur noch 15,1 Mikrowatt je Quadratmeter. Verbessern lässt sich die Abschirmung noch weiter, darauf wies der der Baubiologe hin, wenn man Fenster und Türen ebenfalls einbezieht.

Grafik Feldstärken vor und nach dem Ausbau
Diagramm der Messergebnisse vorher/nachher


Wie auch immer man zur Debatte um den Elektrosmog oder die Elektrosensibilität steht, eins ist klar: Wer sich betroffen und durch elektromagnetische Effekte beeinträchtigt fühlt, der kann sie mit der abschirmenden Trockenbauplatte erheblich dämpfen. Das ist eine auf physikalischen Tatsachen beruhende pragmatische Lösung, die unabhängig davon funktioniert, welchen Stellenwert man der Elektrosmog-Diskussion beimisst. Klar ist natürlich, dass es mit dem Mobilfunk-Empfang in einem derart abgeschirmten Raum nicht zum Besten stehen wird – aber das dürfte für die Menschen, die sich selbst als elektrosensibel empfinden, wohl die geringste Sorge sein. [ha]


Fotos: Saint-Gobain Rigips GmbH
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