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Bit-System „Impaktor“ von Wera

Schemazeichnung Impaktor-Bit und Bithalter

Für härteste Einsatzbedingungen hat Wera sein System Impaktor entwickelt, das aus Bits und Bithalter besteht – der Name, der an den „Terminator“ erinnert, deutet es schon an. Verantwortlich für die hohe Widerstandskraft gegen starke Drehmomentspitzen sind die drei sogenannten Torsionszonen des Systems, die Energie aufnehmen und von der empfindlicheren Bitspitze ableiten. Besonders interessant ist das bei der Verwendung von Schlagschraubern (auch Impakt-Schrauber genannt) oder im „harten Schraubfall“, also bei der Verschraubung gegen einen harten Anschlag.



In beiden Anwendungen wirken plötzliche starke Impulse in Drehrichtung ein. Beim Schlagschrauber entstehen sie durch ständige Schläge, die tangential auf die Drehachse wirken und die Schraube ruckartig vorantreiben. Das ist sehr effizient, belastet aber natürlich auch die Schraube und die Spitze des Bits besonders stark. Ähnliches gilt für den harten Schraubfall. Er tritt beispielsweise auf, wenn eine Maschinenschraube flott in einen Metallgegenstand gedreht wird und die Drehung zum Schluss – also dann, wenn die Schraube komplett ins Gegengewinde eingeschraubt ist – abrupt zum Stillstand kommt.

Detail Torsionszone
Mit herkömmlichen Bits würde diese plötzlich auftretende Kraft hauptsächlich auf die schwächste Stelle im System einwirken, und das ist im Allgemeinen die Spitze des Bits. Dass das auf Dauer nicht gesund für den Bit ist, liegt auf der Hand. Deshalb wurde in den 90er Jahren die Torsionszone entwickelt. Das ist ein Bereich, in dem der Querschnitt des Bits verringert ist. Sie verformt sich bei plötzlichen Drehmomentspitzen und nimmt dadurch Energie auf – die Bitspitze wird entlastet, der Bit hält länger.

Beim Impaktor-System weisen die Bits je eine Torsionszone auf, zwei weitere, jeweils unterschiedlich lang und dick, finden sich im Bithalter. So ist eine mehrstufige Verformung möglich, bei der je nach Stärke der Belastung zwei oder drei Zonen reagieren.

Set mit Bithalter und Bits
Wie man bei modernen Bits erwarten darf, begegnet der Impaktor-Bit auch einem weiteren Ärgernis beim Schrauben mit hohen Drehmomenten. Das ist der Cam-out-Effekt. Er tritt vor allem bei Kreuzschlitz-Bits mit ihren schrägen Flanken auf, die in Schraubenantriebe mit ebenfalls schrägen Flanken greifen. Bei kräftiger Drehung neigen die Bits zum Herausrutschen aus den Schraubenköpfen. Auf der Spitze der Impaktor-Bits finden sich deshalb Diamantpartikel, die die Reibung zwischen Bit und Schraubenantrieb erhöhen und die Tendenz zum Herausrutschen so abschwächen. Bei Vierkant-, Sechskant- oder Torx-Schrauben spielt der Cam-out-Effekt naturgemäß keine entscheidende Rolle.

Für Komfort bei der Handhabung sorgt übrigens ein kräftiger Ringmagnet im Bithalter, der auch größere und schwerere Schrauben am Bit hält. Der Anwender muss sich dadurch deutlich seltener eine dritte Hand herbeiwünschen.

Dank des genormten 1/4-Zoll-Sechskants lassen sich die Bits und der Halter auch mit anderen Bits und Haltern kombinieren. Aber klar ist natürlich, dass man nur im System alle Vorteile der drei Torsionszonen nutzen kann. Das hat allerdings auch seinen Preis: Im Handel haben wir ein Set mit 9 Bits und dem Halter für gut 50 Euro gesehen. Gewerbliche Anwender wird das nicht stören, wenn sie durch geringeren Verschleiß und zügigen Arbeitsfortschritt die Mehrkosten wieder hereinholen. Ambitionierte Heimwerker müssen eben entscheiden, ob ihnen die gewohnt hohe Qualität des Anbieters und die Anwendungsvorteile den Preis wert sind – dass sie mit dem System auf dem aktuellsten Stand der Technik sind, gibt’s dann als Bonus obendrauf. [ha]


Fotos: Wera
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