Akku-Schlagschrauber für Härtefälle
11. Januar 2011 - 14:20 Werkzeug & Technik

Wenn es auf der Baustelle oder in der Werkstatt beim Schrauben wirklich zur Sache geht, haben in vielen Fällen Schlagschrauber die Nase vorn. Sie drehen Schrauben nicht mit gleichmäßiger oder linear ansteigender Kraft, sondern üben einen schlagartigen Impuls in Drehrichtung aus, der selbst da noch einen Arbeitsfortschritt bringt, wo anderes Schraubgerät die Waffen streckt. In diesen Markt steigt der schwäbische Hersteller Kress mit den Akku-Schlagschraubern 180 AFT ein. Mit ihnen sollen Handwerker großkalibrige Schrauben eindrehen – sicher auch für manchen ambitionierten Heimwerker oder passionierten Autoschrauber eine verlockende Sache.
Früher waren Schlagschrauber in der Regel kabelgebundene Elektrowerkzeuge, in Werkstätten, etwa in Kfz-Betrieben, werden meist auch druckluftbetriebene Geräte eingesetzt. In beiden Fällen ist der Aktionsradius begrenzt. Seit einigen Jahren ist das nicht mehr unbedingt nötig: Wie bei etlichen anderen netzunabhängigen Werkzeugen erleichtert bei Schlagschraubern die Lithium-Ionen-Technik die Entwicklung akkubetriebener Modelle. So auch bei den Kress-Maschinen – hier sorgen 18-V-Li-Ion-Akkus mit 1,5 oder gar satten 3,0 Ah Kapazität für eine vernünftige Kraftreserve im mobilen Einsatz.

Das maximale Drehmoment im harten Schraubfall (also beim Verschrauben gegen einen harten Anschlag) beträgt je nach Modell bis zu 230 Nm. Die Geräte können dementsprechend große Schraubendimensionen verarbeiten: metrische Schrauben bis M12, Holzschrauben bis 12 x 100, Dübelschrauben bis 12 mm und Schraubanker bis 7,5 mm. Sehr viele Anwendungsfälle bei Bau und Montage dürften damit abgedeckt sein, beim häufigen Verarbeiten größerer Dimensionen kommt in der Regel ohnehin spezialisiertes Gerät zum Einsatz.
Derzeit umfasst die Produktlinie vier Maschinen: Je eine 1,5- oder 3,0-Ah-Version mit 1/4˝-Innensechskant- oder 1/2˝-Außenvierkant-Antrieb. Wir haben für die verschiedenen Modelle am Markt eine Preisspanne von ca. 300 Euro bis etwa 550 Euro beobachtet. Für nichtgewerbliche Anwender sicher eine Ausgabe, für die sie sich nur dann entscheiden, wenn sie definitiv Bedarf für das Gerät haben – zumal es nicht für den normalen Akkuschrauber-Alltagseinsatz gedacht ist. Teuer ist das trotzdem nicht, denn Kress liefert zwei Akkupacks und ein Schnelladegerät mit, das die Akkus in 15 bzw. 30 Minuten füllt. Beim Kauf eines 3,0-Ah-Geräts spendiert der Hersteller noch einen Gürtelhaken mit integrierter Bit-Halterung. [ha]
Fotos: KRESS-elektrik

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