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Coop (Schweiz): Metabo steigt aus

Vor einem guten Jahr erregte der schwäbische Elektrowerkzeug-Hersteller Metabo einiges Aufsehen damit, dass das Unternehmen seine Produkte nicht mehr an den Baumarkt-Betreiber Hornbach lieferte. Nun muss mit dem Schweizer Handelskonzern Coop ein weiterer Händler auf die dunkelgrüne Ware aus Nürtingen verzichten: Die Metabo (Schweiz) AG kündigt den Liefervertrag mit Coop und wird den Händler nur noch bis zum 30. Juni 2012 beliefern. Diese Entscheidung betrifft keinen unbedeutenden Partner: Coop ist das zweitgrößte Einzelhandelsunternehmen der Schweiz mit einem Gesamtumsatz von 20 Milliarden Franken im Jahr 2010.



Das Aus für die mehr als 10 Jahre bestehenden Geschäftsbeziehungen geht offenbar auf Uneinigkeit bei den zukünftigen Lieferkonditionen zurück. Wie Metabo erklärte, könne man die von Coop geforderten Konditionen „nicht mehr wirtschaftlich darstellen“ und beende lieber die Zusammenarbeit.

Ein weiterer Aspekt, der die Beziehungen zum Händler trübte, waren das Markenimage und die Positionierung der Produkte am Markt. Wie Ralph Turke, der Geschäftsführer der Schweizer Metabo-Dependance, erläuterte, konzentriert man sich auf professionelle Anwender und verfolgt eine konsequente Premium-Strategie. Deshalb betrachtet man auch in der Schweiz den Fachhandel als mit Abstand wichtigsten Vertriebskanal.

„Wenn wir auf die Vorstellungen von Coop eingegangen wären, hätte das zu einer klaren Schieflage in unseren Geschäftsbeziehungen mit dem Handel geführt“, stellte Turke fest. Verständlich, denn eine Belieferung des Coop-Konzerns zu Minimalpreisen würde die Fachhändler vor den Kopf stoßen, die traditionell umfangreiche Beratungs- und Serviceleistungen erbringen; zugleich hätten sie im Wettbewerb mit der Großfläche einen geringeren Preisspielraum.

Die Beendigung der Zusammenarbeit mit Coop könnte nicht die letzte derartige Entscheidung bei Metabo gewesen sein. Der Hersteller überprüft nach eigenem Bekunden regelmäßig, ob Handelspartner die Marke angemessen positionieren und die Ware zielgruppengerecht präsentieren. Sieht man hier Defizite, trennt man sich eher von einem Abnehmer, als Schäden am Markenimage zu riskieren. Wie man sieht, kann dies durchaus auch umsatzstarke Geschäftspartner treffen. [ha]


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