Blitzschutz: Blitzableiter reicht nicht
30. August 2011 - 13:03 Haustechnik

Direkten Blitzeinschlägen ins Haus mit ihren teils katastrophalen Folgen kann man mit einem äußeren Blitzschutz vorbeugen, dem bekannten Blitzableiter. Häufiger als durch unmittelbare Einschläge entstehen Schäden jedoch durch Überspannungen in der Stromversorgung. Die Auswirkungen sind meist weniger dramatisch, können sich aber zu erheblichen Schadenssummen addieren. Einen wirksamen Schutz dagegen bietet ein mehrstufiges System, das die gesamte Hausinstallation und zusätzlich einzelne empfindliche Geräte absichert.
Über die Versorgungsleitungen können im ungünstigen Fall noch Überspannungen ins Haus kommen, die von Blitzeinschlägen im Umkreis von zwei Kilometern stammen. Die Energie des Blitzes mildert sich zwar auf dem Weg bis zum Computer, Fernseher oder Telefon deutlich ab, reicht aber immer noch, deren elektronische Schaltkreise für immer außer Gefecht zu setzen. Darauf weist die Initiative ELEKTRO+ hin.

Doch ganz gleich, zu welchem Ergebnis Sie kommen: Vorbeugen ist allemal besser, als später mit viel Lauferei und Zeitaufwand eine Schadensregulierung zu betreiben. Wie man vorbeugt, wissen die Experten der Initiative ebenfalls: Handelsübliche Überspannungs-Schutzstecker alleine genügen nicht, sie sind mit der auftretenden Energiemenge schlicht überfordert. Sicherheit bietet nur ein System aus mehreren aufeinander aufbauenden Komponenten.
Die erste Stufe in diesem System bildet ein sogenannter Blitzstromableiter. Er ist nicht zu verwechseln mit dem Blitzableiter auf dem Dach, sondern wird im Hausanschluss installiert. Dieser Blitzstromableiter führt einen großen Teil des Blitzstroms in die Erde, wo er keinen Schaden anrichtet.

Ob sich der ganze Aufwand lohnt, können Sie leicht ausrechnen. Addieren Sie den Wert Ihrer Unterhaltungs- und Informations-Elektronik und vergleichen die Summe mit den Kosten für ein Blitzschutzsystem. Solch ein System kostet für ein Einfamilienhaus etwa 1000 Euro, eine Wohnung können Sie je nach Größe schon für ca. 500 Euro schützen lassen.
Unser Rat: Besprechen Sie das Thema mit Ihrem Elektriker. Bei neueren Installationen stehen die Chancen nicht schlecht, dass das Haus zumindest teilweise bereits mit den erforderlichen Einrichtungen ausgestattet ist. Für alles Fehlende lassen Sie sich einen Kostenvoranschlag erstellen, dann besitzen Sie eine zuverlässige Kalkulationsgrundlage. [ha]
Fotos: ELEKTRO+

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