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Fußbodenheizung kühlt und lüftet

(Foto: Hund schnüffelt an Lüftungsgitter im Fußboden)

Fußbodenheizungen bringen eine Reihe von Vorteilen mit: Sie schaffen gleichmäßige Wärme im ganzen Raum und arbeiten optimal mit modernen Heizsystemen wie Wärmepumpen zusammen, die niedrige Heizwassertemperaturen liefern. Doch warum gerade jetzt über Heizsysteme schreiben, da die Sonne reichlich kostenlose Wärme liefert? Ganz einfach: Fußbodenheizungen können auch kühlen. Und sie können frische Luft ins Haus bringen – jedenfalls gilt das für den KlimaBoden AirconFloor von JOCO. Erreicht wird das mit Bodenelementen, die oben die Heizrohre tragen und auf der Unterseite Luftkanäle besitzen.



Schichtaufbau der Fußbodenheizung mit Luftkanälen
Die 300 x 240 mm großen und 50 mm dicken Elemente werden wie Ziegel oder Klinker aus Lehm gebrannt. Man legt sie auf dem – ggf. zusätzlich gedämmten – Rohboden aus und verklebt sie miteinander. Auf der Oberseite sind Rillen eingeschnitten, die die Heizrohre aufnehmen. Unten ergeben sich durch die Form der Elemente Lüftungskanäle. Damit sich die Heizrohre in großflächigen Schleifen legen lassen und die Luftkanäle miteinander verbunden sind, werden Umlenkplatten und Luftverteiler mit eingebaut.

Nach dem Verlegen und dem Einbringen der Heizrohre wird die Fläche in einer dünnen Schicht mit einer zementbasierten Masse ausgegossen. Auf dieser glatten Schicht kann nach dem Aushärten sofort ein Bodenbelag nach Wunsch verlegt werden – Fliesen oder Teppichböden ebenso wie Parkett oder Laminat.

Was nicht erforderlich ist, das ist eine dicke Estrichschicht. Das spart Arbeit beim Verlegen und ermöglicht niedrige Aufbauhöhen: Inklusive Oberbelag sind lediglich 9 bis 10 cm das Minimum, was das System auch für eine Reihe von Sanierungsprojekten im Altbau interessant erscheinen lässt. Im täglichen Betrieb noch wichtiger ist aber, dass die Heizung ohne den dicken Estrich weniger träge reagiert – hier muss nicht bei jeder Temperaturerhöhung erst einmal eine großes Beton-Volumen aufgeheizt werden.


Frische Luft von außen


Ambientefoto Frau mit Hund auf Fliesenboden
Doch werfen wir einen Blick auf die Luftkanäle unter dem Boden. Sie lassen sich auf verschiedene Weise nutzen. Im einfachsten Fall werden sie über einen Wärmetauscher mit Frischluft versorgt. Er entzieht der Abluft, die den Raum über ein Wandgitter verlässt, die Wärme und temperiert damit die einströmende Luft. Während der Heizperiode kommen es so zu deutlich geringeren Wärmeverlusten, als wenn man zum Lüften ein Fenster öffnet. Und die vorgewärmte Luft strömt durch Bodengitter ein, wobei sie laut Hersteller kaum spürbar ist, also keinen unangenehmen Zug verursacht.

Die von außen angesaugte Frischluft wird mit Vorfilter und Pollenfilter von größeren und kleineren Schwebeteilchen gereinigt, was sie beispielsweise für Allergiker weniger belastend macht. Wo im Winter der Wärmetauscher die Frischluft anwärmt, kann sie im Sommer durch ein Klimagerät gekühlt werden. Dann kann man es auch während einer Hitzewelle drinnen noch bei angenehmen Temperaturen aushalten.

Ganz unabhängig davon besteht übrigens je nach Installation die Möglichkeit, die Fußbodenheizung selbst in Verbindung mit einer Wärmepumpe zum Kühlen zu nutzen – in diesem Fall würde die Wärmepumpe „rückwärts“ laufen und den Heizkreislauf selbst abkühlen. Ob das möglich ist, kann Ihnen der Fachmann bei der Planung der Wärmepumpe sagen. [ha]


Fotos: epr/JOCO
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