Anleitung: Estrich-Riss reparieren

Manchmal liegt es an der falschen Untergrund-Vorbereitung, manchmal an Bauteilbewegungen und Setzungen, das Ergebnis ist immer ärgerlich: Ein Riss im Estrich, im Garagenboden oder in einer Terrassen-Fundamentplatte hat sich aufgetan. Vor allem im Außenbereich muss hier schnell gehandelt werden, da bei Regen Feuchtigkeit eindringt, sich im Untergrund ausbreitet und bei Minustemperaturen einfriert – der Schaden weitet sich aus, und das Wasser kann in andere Bereiche sickern, wo es weiteres Unheil bis hin zu teuren Bauschäden anrichtet. Im Haus müssen Risse saniert werden, ehe ein Oberbelag auf dem Estrich verlegt wird. Glücklicherweise ist es nicht schwer, den Riss fachmännisch zu verharzen. Wir zeigen in unserer Anleitung Schritt für Schritt, wie Sie dabei vorgehen.
Übersicht
- Benötigtes Material
- Riss für die Sanierung vorbereiten
- Harz mischen und einsatzbereit machen
- Riss und Fugen füllen, abstreuen und glätten
Risse in Estrich und Betonböden sanieren Schritt für Schritt
Das brauchen Sie

- Winkelschleifer mit Trennscheibe
- Epoxidharz (zwei Komponenten)
- Edelstahl-Verbinder
- Quarzsand
- Einfüllhilfe, Schutzhandschuhe, Staubsauger, Kelle oder Spachtel zum Glätten
Zu Beginn ein Hinweis: Risse in Bauteilen haben oft ganz harmlose Ursachen, zuweilen steckt allerdings auch ein schwerwiegender Grund dahinter. Deshalb raten wir dazu, vor dem Reparieren von Rissen immer erst der Sache auf den Grund zu gehen. Damit vermeiden Sie zum einen, dass Sie einen eigentlich sanierungsbedürftigen Baumangel einfach nur kosmetisch verdecken. Zum anderen sparen Sie sich Arbeit, denn wenn die unentdeckte Ursache für den Riss im Stillen weitere Bewegungen verursacht, dürfen Sie womöglich nach wenigen Wochen mit der Sanierung von vorn anfangen.
Riss für die Sanierung vorbereiten





Beim Einlegen der Verbinder achten Sie darauf, dass sie vollständig im Einschnitt verschwinden. Stehen sie nach oben vor, haben Sie nicht ausreichend weit eingeschnitten. Dann müssen Sie in den sauren Apfel beißen und den Schnitt entsprechend nachbessern – inklusive anschließendem Absaugen.
Harz einsatzbereit machen
Eine Sache hat uns beim Remmers-Set besonders gut gefallen: Der Mischbeutel, in dem Harz und Härter schon im richtigen Verhältnis verpackt sind und in dem sie sich mischen lassen, ohne einen Rührbecher oder Rührstab damit verschmutzen zu müssen. Der Einsatz ist einfach: Reißen Sie die Umverpackung auf, entnehmen den Mischbeutel und entfernen den außen umlaufenden Trennsteg.


Nun können Sie durch Kneten und Walken die beiden Komponenten gründlich miteinander vermengen. Das dauert etwa eine halbe Minute. Achten Sie dabei darauf, auch das Material in den Ecken des Beutels einzubeziehen. Am Schluss sollte der Beutel eine einheitlich gefärbte homogene Masse enthalten. Um sie verwenden zu können, müssen Sie nur noch die düsenförmige Einfüllhilfe am entsprechenden Stutzen des Beutels befestigen. Benutzen Sie schon dabei die mitgelieferten Einweghandschuhe, denn versehentlich austretendes Harz ist von den Händen nur schwer zu entfernen.


Wenn Sie ein anderes Harz verwenden, mischen Sie es genau nach Hersteller-Vorschrift in einem Rührbecher mit einem Rührstab an. Verwenden Sie dabei sinnvollerweise Becher und Rührhilfen, die Sie nicht mehr anderweitig benötigen, denn die Reinigung lohnt in der Regel nicht.
Riss füllen, abstreuen und glätten


Wenn der Riss gut gefüllt ist, streut man das Harz mit Quarzsand ab. Das macht die Oberfläche später griffiger. Den Sand sollten Sie innerhalb von 30 Minuten aufstreuen, denn so lange ist das Harz noch klebrig genug, dass der Sand hinreichend fest daran haftet.


Steht anschließend Harz oder Sand über, glätten Sie die Fläche, damit Sie nach der Sanierung einen einheitlich glatten Untergrund haben – meist muss dort ja noch ein Oberbelag verlegt werden. Zum Glätten können Sie eine Kelle oder einen Spachtel verwenden. Nehmen Sie dafür übrigens nicht Ihr bestes Exemplar, denn das Epoxidharz tut auch an dessen Flächen genau das, wozu Sie es schließlich gekauft haben: Es haftet wie der Teufel und lässt sich nach dem Härten nur schwer entfernen. [ha]
Fotos: Remmers

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