Tipps: Rasen neu anlegen
10. Mai 2013 - 13:34 Garten
Wenn Rasenflächen mit den Jahren immer unansehnlicher werden, stark vermoost sind oder etliche Lücken bilden, dann kann es sinnvoll sein, den Rasen komplett neu anzulegen, statt an vielen Stellen mit Reparaturarbeiten zu beginnen. Das spart im Endeffekt Zeit und Mühe, außerdem kann man dann sicher sein, dass der Rasen anschließend einheitlich frisch und grün wirkt. Die beste Zeit dafür ist das Frühjahr, wenn die Bodentemperaturen dauerhaft über 10 °C liegen – also jetzt. Die nächste Gelegenheit wäre wieder der September, denn dann ist die stärkste Sommerhitze vorbei, und es bleibt dem neuen Rasen dennoch genug Zeit, sich vor dem Winter zu entwickeln.
Tipps zum Neuanlegen einer Rasenfläche gibt Michael Nickel. Er arbeitet als diplomierter Gartenbau-Ingenieur beim Dünger- und Saatgut-Hersteller Compo. Als ersten wichtigen Schritt für eine erfolgreiche Neuanlage sieht der Gartenexperte das Schaffen einer optimalen Basis für die Aussaat. Das bedeutet: Hobbygärtner sollten schon zwei bis drei Wochen vor dem Säen den Boden vorbereiten. Die Fläche wird aufgelockert, Steine, Wurzeln und Unkraut werden entfernt. Anschließend harkt man den Boden glatt und lässt ihn dann etwas ruhen, damit er sich setzen kann.
Diese Vorbereitungsphase bietet übrigens auch noch einmal die Gelegenheit, Unebenheiten im Areal zu nivellieren. Ebenfalls vor der Aussaat sollte bereits ein Startdünger für den Rasen ausgebracht werden.
Aussaat bei Windstille
Die Aussaat des Rasens sollte an einem windstillen Tag erfolgen, sonst verwehen die Samen und die Fläche wird schnell ungleichmäßig eingesät. Für das Ausbringen der Saat eignet sich ein entsprechender Streuwagen, wie man ihn auch zum Verteilen von Dünger einsetzt – das Ausstreuen aus der freien Hand erfordert einige Übung und wird selten ein gleichmäßiges Ergebnis bringen. Damit sich das Saatgut auch nach dem Ausbringen nicht selbstständig macht, wird es leicht eingeharkt, aber nicht tiefer als einen Zentimeter. Anschließend drückt man den Boden leicht an. Dafür eignet sich eine Rasenwalze, man kann aber auch improvisieren, etwa mit einem zylindrischen Fass, das man zum Teil mit Wasser füllt.
Nun bewässern Sie die eingesäte Fläche. Das sollte nicht mit dem vollen Strahl aus dem Gartenschlauch geschehen, denn dann wird der Samen leicht fortgespült. Je kleiner die Wassertropfen sind, desto besser. Das erreicht man beispielsweise mit einer fein sprühenden Düse auf dem Gartenschlauch, die man nicht auf den Boden, sondern leicht nach oben richtet. Dann fällt das Wasser wie ein feiner Nieselregen auf die Fläche. Ist der Samen einmal angefeuchtet, darf er nicht wieder austrocknen. Man hält ihn also weiter feucht.
Weiter regelmäßig wässern
Das gilt auch nach dem Keimen. Die sprießenden Halme werden regelmäßig gewässert, bis der Rasen eine Höhe von 8 bis 10 cm erreicht hat. Auch aus diesem Grund ist der Mai recht gut für die Neuanlage geeignet, denn dann stehen die Chancen recht gut, dass immer wieder einmal Regenfälle dem Hobbygärtner die Arbeit beim Bewässern abnehmen.
Hat der Rasen die angegebene Höhe erreicht, wird er zum ersten Mal gemäht. Optimal ist dabei ein Schnitt auf 4 bis 5 cm Länge. Im Laufe der Zeit wachsen die Gräser dann immer dichter und bilden schließlich den gewünschten sattgrünen Teppich. Um ihnen die dafür nötige Kraft zu geben, ist etwa zwölf Wochen nach der Aussaat das Ausbringen eines Langzeitdüngers hilfreich. [ha]
Tipp: Die richtige Rasensorte wählen
Vor dem Neuanlegen sollten Sie sich Gedanken über die zukünftige Nutzung des Rasens machen, die Standortbedingungen genau prüfen, und dann die passende Saatgut-Sorte auswählen. Heute gibt es für fast jede Situation eine geeignete Rasenmischung, die aus entsprechend zusammengestellten Grassorten besteht. Wichtig ist eine zielgerichtete Auswahl vor allem bei intensiv genutzten Flächen, für die sich ein Strapazierrasen anbietet. Aber auch Problemlagen erfordern etwas mehr Aufmerksamkeit. So werden etwa für Flächen mit geringerem Lichteinfall spezielle Schattenrasen-Mischungen angeboten, die auch hier noch gut gedeihen. [ha]
Fotos: Hans Altmeyer (Aufmacher), Compo
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