Husqvarna: Akku auf den Rücken!
21. Juni 2013 - 14:21 Garten
Bei etlichen Anwendungen sind Akku-Gartengeräte heute so leistungsfähig wie kabelgebundene oder gar benzinbetriebene Maschinen. Der begrenzende Faktor für länger dauernde Einsätze bleibt jedoch immer noch die Akku-Kapazität. Zwar gibt es auch hier stetig Fortschritte, aber die Gesetze der Physik verhindern, dass sich die Kapazität eines Akkus bei gleichbleibender Größe wesentlich steigern lässt.* Also muss bei deutlich höherer Kapazität der Akku auch deutlich größer werden. Mit den rückentragbaren Akkus BLi 520 X und BLi 940 X setzt Husqvarna diese Strategie konsequent um.
Konkreter Auslöser dafür war die Einführung mehrere Akku-Gartengeräte im vergangenen Jahr. Die seinerzeit vorgestellten Rasentrimmer wurden beispielsweise mit 3,0-Ah-Akkus ausgeliefert. Für den Einsatz unter normalen Verhältnissen reicht das häufig aus, bei ausgedehnten Touren durch große Gärten und erst recht beim gewerblichen Einsatz ist damit jedoch immer wieder ein Akkuwechsel fällig. Mit den neuen Akkus, die wie ein Rucksack auf dem Rücken getragen werden, kann sich die Einsatzzeit nun bis zum Neunfachen steigern. Das gilt nicht nur für Trimmer, sondern für alle handgeführten Akkumaschinen von Husqvarna – ihre Akkus lassen sich untereinander austauschen.
Die Rucksack-Akkus werden durch einen Adapter mit der Maschine verbunden, der in den Schacht für Wechselakkus passt. Vom Gewicht her wurde dieser Adapter so ausgelegt, dass die Balance des Geräts nach wie vor stimmt und durch die wegfallende Masse nicht etwa kopflastig wird. Die Verbindung zwischen Akku und Adapter ist gesteckt. Zum einen lässt sich dadurch der Stromspeicher erst ohne Behinderungen auf den Rücken nehmen und dann anschließen. Zum anderen löst sich die Steckverbindung ab einer bestimmten Zugkraft, wenn man mit dem Kabel irgendwo hängenbleibt.
Der Ladezustand lässt sich direkt am Adapter ablesen, ist also auch während des Einsatzes ständig unter Kontrolle. Auch ans Ladegerät wird der Adapter angesteckt – das liegt nahe, da der Anschluss den gleichen Formfaktor wie der eines entsprechenden Wechselakkus besitzt. Für die Lagerung und den Transport lässt sich der eigentliche Akku vom Tragegestell trennen.
Die technische Daten klingen überzeugend: Beide Akkus liefern eine Spannung von 36 V. Der BLi 520 X bringt es dabei auf eine Kapazität von 14,4 Ah, sein größerer Bruder BLi 940 X kommt auf üppige 26,1 Ah. Die Ladezeit liegt mit dem Schnelllader QC330 bei recht erträglichen 130 bzw. 235 Minuten. Die Zellen werden übrigens automatisch gekühlt, so dass sie sich ohne Abkühlphase direkt nach dem Einsatz laden lassen. Nicht unwichtig ist in der Praxis auch das Gewicht der Ausrüstung. Hier schlägt das kleine Modell mit 5,9, das große mit 6,7 kg zu Buche.
Aussagen zu den erreichbaren Laufzeiten lassen sich nur für den Leerlauf treffen, da die Umstände des praktischen Betriebs sehr unterschiedlich sind und die Reichweite mit einer Akkuladung stark schwanken lassen. Die gemessenen Laufzeiten reichen von 140 Minuten (BLi 520 X an der Motorsäge 536 TLiXP/LiXP) bis zu beeindruckenden 790 Minuten (großer Akku an der Heckenschere 136LiHD50).
Nicht zuletzt am empfohlenen Preis wird deutlich, dass sich die neuen Energiespeicher in erster Linie an Profi-Anwender richten: Ab Herbst 2013 soll der BLi 520 X für knapp 900 Euro in den Handel kommen, für den BLi 940 X wird man mit knapp 1700 Euro zur Kasse gebeten. Wenn ein entsprechender Bedarf vorhanden ist, dürfte die Anschaffung am Preis-/Leistungs-Verhältnis also nicht scheitern. [ha]
Um abschätzen zu können, wo bei einem gegebenen Akku-Gewicht und einer benötigten Spannung die Kapazitätsgrenzen liegen, ist die spezifische Energiedichte eines Stromspeichers wichtig. Sie wird in Wattstunden pro Kilogramm (Wh/kg) angegeben. Bei der heute für Werkzeuge üblicherweise verwendeten Lithium-Ionen-Technik liegt sie bei ungefähr 150 Wh/kg. Daraus lässt sich bei einer gegebenen Spannung die Kapazität in Ah errechnen. Grundlage ist die Formel Leistung = Spannung • Stromstärke (P = U • I), erweitert um die Zeitdauer in Stunden (h). Bei einem 36-V-Li-Ion-Akku kommt man damit auf eine Kapazität von knapp 4,2 Ah/kg (150/36 = 4,17). Zu berücksichtigen sind dann noch Gehäuse und eingebaute Elektronik, die ebenfalls Gewicht bringen.
Ein Tipp: Diese Zusammenhänge können übrigens auch recht nützlich sein, wenn man sich auf den gängigen Versteigerungsplattformen die zuweilen recht phantastischen Angaben zur Kapazität kompatibler Billigakkus für Handys oder Laptops ansieht. Wenn da z. B. jemand einen 200 g schweren Li-Ion-Akku anbietet, der 1200 mAh speichern können soll, dann stimmt dort etwas nicht, da man rechnerisch bestenfalls auf etwa 833 mAh käme. [ha]
Fotos: Husqvarna
Konkreter Auslöser dafür war die Einführung mehrere Akku-Gartengeräte im vergangenen Jahr. Die seinerzeit vorgestellten Rasentrimmer wurden beispielsweise mit 3,0-Ah-Akkus ausgeliefert. Für den Einsatz unter normalen Verhältnissen reicht das häufig aus, bei ausgedehnten Touren durch große Gärten und erst recht beim gewerblichen Einsatz ist damit jedoch immer wieder ein Akkuwechsel fällig. Mit den neuen Akkus, die wie ein Rucksack auf dem Rücken getragen werden, kann sich die Einsatzzeit nun bis zum Neunfachen steigern. Das gilt nicht nur für Trimmer, sondern für alle handgeführten Akkumaschinen von Husqvarna – ihre Akkus lassen sich untereinander austauschen.
Die Rucksack-Akkus werden durch einen Adapter mit der Maschine verbunden, der in den Schacht für Wechselakkus passt. Vom Gewicht her wurde dieser Adapter so ausgelegt, dass die Balance des Geräts nach wie vor stimmt und durch die wegfallende Masse nicht etwa kopflastig wird. Die Verbindung zwischen Akku und Adapter ist gesteckt. Zum einen lässt sich dadurch der Stromspeicher erst ohne Behinderungen auf den Rücken nehmen und dann anschließen. Zum anderen löst sich die Steckverbindung ab einer bestimmten Zugkraft, wenn man mit dem Kabel irgendwo hängenbleibt.
Der Ladezustand lässt sich direkt am Adapter ablesen, ist also auch während des Einsatzes ständig unter Kontrolle. Auch ans Ladegerät wird der Adapter angesteckt – das liegt nahe, da der Anschluss den gleichen Formfaktor wie der eines entsprechenden Wechselakkus besitzt. Für die Lagerung und den Transport lässt sich der eigentliche Akku vom Tragegestell trennen.
Hohe Kapazität bei erträglichem Gewicht
Die technische Daten klingen überzeugend: Beide Akkus liefern eine Spannung von 36 V. Der BLi 520 X bringt es dabei auf eine Kapazität von 14,4 Ah, sein größerer Bruder BLi 940 X kommt auf üppige 26,1 Ah. Die Ladezeit liegt mit dem Schnelllader QC330 bei recht erträglichen 130 bzw. 235 Minuten. Die Zellen werden übrigens automatisch gekühlt, so dass sie sich ohne Abkühlphase direkt nach dem Einsatz laden lassen. Nicht unwichtig ist in der Praxis auch das Gewicht der Ausrüstung. Hier schlägt das kleine Modell mit 5,9, das große mit 6,7 kg zu Buche.
Aussagen zu den erreichbaren Laufzeiten lassen sich nur für den Leerlauf treffen, da die Umstände des praktischen Betriebs sehr unterschiedlich sind und die Reichweite mit einer Akkuladung stark schwanken lassen. Die gemessenen Laufzeiten reichen von 140 Minuten (BLi 520 X an der Motorsäge 536 TLiXP/LiXP) bis zu beeindruckenden 790 Minuten (großer Akku an der Heckenschere 136LiHD50).
Nicht zuletzt am empfohlenen Preis wird deutlich, dass sich die neuen Energiespeicher in erster Linie an Profi-Anwender richten: Ab Herbst 2013 soll der BLi 520 X für knapp 900 Euro in den Handel kommen, für den BLi 940 X wird man mit knapp 1700 Euro zur Kasse gebeten. Wenn ein entsprechender Bedarf vorhanden ist, dürfte die Anschaffung am Preis-/Leistungs-Verhältnis also nicht scheitern. [ha]
*Akku-Kapazität und Gewicht
Um abschätzen zu können, wo bei einem gegebenen Akku-Gewicht und einer benötigten Spannung die Kapazitätsgrenzen liegen, ist die spezifische Energiedichte eines Stromspeichers wichtig. Sie wird in Wattstunden pro Kilogramm (Wh/kg) angegeben. Bei der heute für Werkzeuge üblicherweise verwendeten Lithium-Ionen-Technik liegt sie bei ungefähr 150 Wh/kg. Daraus lässt sich bei einer gegebenen Spannung die Kapazität in Ah errechnen. Grundlage ist die Formel Leistung = Spannung • Stromstärke (P = U • I), erweitert um die Zeitdauer in Stunden (h). Bei einem 36-V-Li-Ion-Akku kommt man damit auf eine Kapazität von knapp 4,2 Ah/kg (150/36 = 4,17). Zu berücksichtigen sind dann noch Gehäuse und eingebaute Elektronik, die ebenfalls Gewicht bringen.
Ein Tipp: Diese Zusammenhänge können übrigens auch recht nützlich sein, wenn man sich auf den gängigen Versteigerungsplattformen die zuweilen recht phantastischen Angaben zur Kapazität kompatibler Billigakkus für Handys oder Laptops ansieht. Wenn da z. B. jemand einen 200 g schweren Li-Ion-Akku anbietet, der 1200 mAh speichern können soll, dann stimmt dort etwas nicht, da man rechnerisch bestenfalls auf etwa 833 mAh käme. [ha]
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