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Mehr Solarstrom selbst verbrauchen

Foto: Nahaufnahme eines polykristallinen Solarmoduls)

Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach lohnt sich für die Umwelt in jedem Fall. Ob sie für den Betreiber auch zum wirtschaftlichen Erfolg wird, hängt von zahlreichen Faktoren ab, nicht zuletzt von der öffentlichen Förderung über garantierte Einspeise-Entgelte. Hier ist die Lage in den letzten Jahren etwas kompliziert geworden – Diskussionen in Politik und Gesellschaft über Höhe und Dauer dieser Vergütung haben die Planungssicherheit nicht gerade verbessert. Umso wichtiger wird zunehmend der Eigenverbrauch des selbst erzeugten Stroms. Mit Solarstrom-Speichern lässt er sich steigern, doch das lohnt nicht in jedem Fall.



Selbst wenn bei der Photovoltaik alles bleibt, wie es bisher geplant war, bleibt die Tatsache, dass die garantierten Vergütungen für den ins öffentliche Netz eingespeisten Strom nach und nach fallen: Je später eine Anlage errichtet wird, desto niedriger liegt der Preis, den die Stromversorger für die Energie vom Dach zahlen müssen. An dieser Stelle tritt eine andere Verdienstquelle in den Fokus: Liegt der Preis für die selbst erzeugte Energie unter dem Strompreis des jeweiligen Versorgers, dann spart man mit jeder selbst erzeugten und auch selbst verbrauchten Kilowattstunde bares Geld.

Der Pferdefuß an der Sache: Die Sonne scheint nicht immer dann, wenn man gerade Strom verbraucht. Im Gegenteil – wenn Berufstätige von der Arbeit nach Hause kommen, Haushaltsgeräte oder Unterhaltungselektronik einschalten, dann ist die beste Zeit für die Sonnenernte meist schon vorbei. Der Verbrauch lässt sich zwar teilweise über ein Energiemanagement zeitlich steuern, aber auch das hat seine Grenzen. Die Lösung stellen hier Stromspeicher dar, große Akkupakete also, die den Strom bunkern, bis er verbraucht wird.

Dafür ist zum einen ausreichend Platz erforderlich, zum anderen sind effiziente, langlebige Speicher nicht billig. Nach Auskunft des Portals Energie-Fachberater.de können für eine Speicheranlage bis zu 15 000 Euro fällig werden. Solch eine Investition will gut überlegt sein. Für einen Fall hebt Matthias Dörr, Energieberater des Fachportals, gleich die rote Karte: Bei Altanlagen, für die noch eine hohe Einspeisevergütung gezahlt wird, rechnet sich die Anschaffung vorerst nicht. Anders sieht es erst aus, wenn die garantierte Vergütung ausläuft.

Steckdose mit Euromünze
Bei einer Neuinstallation sollte man die Variante mit Stromspeicherung dagegen in jedem Fall durchrechnen, in vielen Fällen ist das eine sinnvolle Investition. Erleichtert wird die Entscheidung auch dadurch, dass solche Speicheranlagen von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert werden. Einschlägig ist hier das Kreditprogramm 275 „Erneuerbare Energien – Speicher“. Daraus werden unter bestimmten Bedingungen zum einen zinsgünstige Darlehen gezahlt, zum anderen leistet das Bundesumweltministerium einen Tilgungszuschuss zum Kredit.

Da die Förderung unter anderem voraussetzt, dass das geförderte Batteriesystem mindestens fünf Jahre lang betrieben wird, sollte man auf Technik setzen, die entsprechend dauerhaft ist und auch die in diesem Zeitraum voraussichtlich anfallenden Ladezyklen überlebt. Am bestens lässt man sich das vom Lieferanten garantieren. Einzelne Speicherzellen lassen sich zwar häufig auch austauschen, doch das kostet wieder Geld und ist deshalb der Wirtschaftlichkeit der Anlage nicht gerade zuträglich. [ha]


Fotos (v.o.n.u.): Agentur für Erneuerbare Energien, Gerd Altmann/pixelio.de (Hintergrund: Hans Braxmeier)
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