Heizkörper selbst lackieren

Bei einer echten Rundum-Renovierung gehört das Anstreichen der Heizkörper einfach dazu. Manchmal möchte man aber auch nur einen neuen Look ins Zimmer bringen – und da spielt es schon eine Rolle, ob der Heizkörper als relativ großes Objekt weiterhin im Einheits-Weiß an der Wand hängt oder farblich zur übrigen Gestaltung passt. In beiden Fällen heißt es zu Lack und Pinsel greifen und selbst Hand anlegen. Was Sie dabei beachten müssen und wie Sie dauerhaft Freude am frisch gestrichenen Heizkörper haben, zeigt unsere ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Übersicht

Heizkörper lackieren Schritt für Schritt
Das brauchen Sie

- Anlauger, Heizkörper-Lack, ggf. Rostschutzfarbe
- Folie oder Malervlies zum Abdecken
- Eimer und Schwamm
- Flachpinsel mit Chinaborste zum Lackieren, ggf. abgewinkelter Heizkörperpinsel
- Superfeiner Schaumroller für ebene Flächen
Heizkörper für den Anstrich vorbereiten
Bevor Sie sich dem Heizkörper widmen, sollten Sie erst die Umgebung vor Feuchtigkeit und Farbspritzern schützen. Dafür können Sie Folie oder Abdeckvlies auf dem Boden unter dem Heizkörper auslegen und am besten mit einigen Streifen Malerkrepp an der Fußleiste und/oder am Bodenbelag fixieren – dann kann die Folie nicht so leicht wegrutschen. Vor allem beim Streichen von Rippen-Heizkörpern braucht auch die Wand hinter dem Radiator einen Schutz.

Gibt es lose Lackstellen, rostige oder unebene Stellen, müssen sie vor dem Lackieren geschliffen werden. Anschließend das Entstauben nicht vergessen, sonst wird die Lack-Oberfläche später rau.
Besitzt der Heizkörper noch gar keine Beschichtung oder musste er großflächig von Rost befreit werden, streichen Sie vor der Endlackierung eine Grundierung für Metall-Untergründe. Dafür eignet sich beispielsweise Rostschutzgrund.
Anstrich und Rostschutz

Der saubere, trockene Heizkörper kann nun selbst lackiert werden. Während des Lackierens muss er kalt sein. Später jedoch führt er – je nachdem, wie modern die Heizungsanlage ist – Temperaturen zwischen 40 und 60 Grad. Und deshalb sollten Sie nur geeignete Lacke verwenden. Was bedeutet das? Gewöhnliche helle Lacke, bei Heizkörpern werden oft die Farben Weiß, Hellgrau oder Creme verwendet, vergilben unter dem Einfluss von Hitze und werden dadurch schnell unansehnlich. Um das zu vermeiden, verwenden Sie einen temperaturbeständigen Lack – er wird im Baumarkt praktischerweise gleich als Heizkörper-Lack angeboten.

Jetzt aber zur eigentlichen Arbeit. Füllen Sie etwas Lack in eine Farbwanne und tragen ihn dann deckend, aber dünn auf den Heizkörper auf. Bei den modernen Flachheizkörpern geht das am besten mit einer Lackierrolle aus Schaumstoff. Für strukturierte Partien eignet sich ein Flachpinsel, mit dem Sie längs zur Struktur arbeiten. Möchten Sie einen klassischen Rippen-Heizkörper neu lackieren, besorgen Sie sich am besten einen speziellen Heizkörperpinsel mit abgewinkeltem Kopf. Damit kommen Sie besser in die Zwischenräume der Rippen.

Nach dem Anstreichen lassen Sie den Heizkörper durchtrocknen. Ein (nicht zu kräftiges) Anheizen hilft dabei. Vor allem bei lösemittelhaltigen Lacken, aber auch bei wasserbasiertem Acryllack werden Sie einen deutlichen Lackgeruch wahrnehmen. Lüften Sie deshalb in der Anfangsphase nach dem Neulackieren besonders häufig und intensiv. [ha]
Fotos: Max Bahr

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