Tisch abbeizen und neu lackieren

Tische aus Holz – vor allem dann, wenn sie als Esstische täglich in Gebrauch sind – werden mit der Zeit unansehnlich. Der Lack nutzt sich ab, beim Benutzen entstehen Schrammen oder Dellen, Holzverbindungen können sich lösen. Zum Wegwerfen ist der Tisch dann aber immer noch zu schade. Und wenn an einem alten Erbstück das Herz hängt, ist die Sperrmüllsammlung ohnehin das letzte, was man in Betracht ziehen würde. Das muss man auch nicht, denn mit den richtigen Zutaten und nur wenig Werkzeug kann man einen Tisch problemlos wieder auf Vordermann bringen. Hier zeigen wir Ihnen, wie das geht.
Übersicht

Esstisch überarbeiten Schritt für Schritt
Das brauchen Sie
Materialien und Werkzeuge:
- Abbeizer, ggf. Wachskitt, ggf. Holzpaste
- Lack oder Lacklasur
- Pinsel für Abbeizer und Anstrich, Metallspachtel und/oder Drahtbürste und/oder rostfreie Stahlwolle, Kunststoffspatel für Kitt und/oder Holzpaste, Arbeitshandschuhe, Schleifpapier (Körnung 220)
In unserem Beispiel kamen Produkte von Bondex zum Einsatz.
Alte Farbe abtragen
Als erstes muss die alte Oberflächenbeschichtung abgetragen werden. Hier kommen verschiedene Techniken in Frage. Abschleifen ist ebenso möglich wie das Erwärmen mit der Heißluftpistole und das anschließende Abstoßen mit einem Spachtel. Ohne Staub, Lärm, Geruchsbelästigung und den Einsatz von Elektrowerkzeugen geht das allerdings nicht vonstatten. Deshalb wurde hier mit einem Abbeizer gearbeitet.


Das Abbeizen von Lack ist eine bewährte Methode, und sie ist einfach anzuwenden. Dazu tragen Sie zunächst den flüssigen Abbeizer mit einem Pinsel satt auf die alte Lackfläche auf. Da hier sehr wirksame Substanzen im Spiel sind, sollten Sie dabei Handschuhe tragen, um Ihre Haut zu schonen. Die Wirkung des Abbeizers auf dem Möbelstück erkennen Sie daran, dass sich der Lack stark kräuselt und Runzeln bildet. Je nach der Zahl der vorhandenen Lackschichten und ihrer Dicke kann bis dahin eine Wartezeit von 5 bis 20 Minuten nötig sein.



Fehlstellen ausbessern
Unter einer deckenden Farbschicht kommen zuweilen Überraschungen ans Tageslicht. Mancher Schreiner hat früher recht unterschiedliche Hölzer verarbeitet, da das Möbelstück ohnehin anschließend lackiert wurde. Auch können sich im Laufe der Zeit durch das Schwinden des Holzes feine Spalten bilden, gekittete Stellen können sich lockern, und schließlich treten Beschädigungen klarer zutage, wenn die Oberfläche erst einmal freigelegt ist.



Sowohl den Kitt also auch die Paste arbeitet man mit einem Kunststoffspatel in die Fehlstellen ein. Achten Sie darauf, dass die Lücken oder Löcher vollständig ausgefüllt werden. Die Oberfläche ziehen Sie mit dem Spatel glatt über die angrenzenden Flächen ab. Sollten Sie ein Produkt verwenden, das beim Trocknen ein wenig schwindet, spachteln Sie später noch einmal dünn nach, um die in diesem Fall entstandene leichte Delle zu füllen.
Lacklasur auftragen




Die Lacklasur wird vor dem Verarbeiten gründlich aufgerührt. Dadurch verteilen sich die Pigmente und sonstigen Inhaltsstoffe gleichmäßig. Nun streichen Sie die Lasur auf. Sie können sie dabei direkt aus der Dose entnehmen oder jeweils eine kleinere Menge in ein handliches Gefäß gießen. Arbeiten Sie beim Lasieren in Richtung der Holzmaserung. Tragen Sie jeweils nur dünne Schichten auf, das ergibt eine gleichmäßigere und schönere Oberfläche. Bei rohem oder wie hier abgebeiztem Holz sollte der Anstrich zwei- bis dreimal wiederholt werden. Die aufgetragenen Schichten können nach ungefähr vier Stunden überstrichen werden. Ganz durchgetrocknet sind sie nach 24 Stunden. [ha]