Tapezieren mit Vlies-Raufaser
Die grundlegenden Arbeitsschritte haben wir bereits in der Anleitung zum Tapezieren von Raufaser gezeigt. Die Vlies-Raufaser bietet an der Wand die gleichen Vorteile und die gleiche zeitlose Optik wie der klassische Wandbelag – auf dem Weg dorthin spart sie jedoch im Vergleich eine Menge Zeit und Arbeit. Hier finden Sie die wesentlichen Unterschiede in der Verarbeitung.
Ein kleiner Unterschied spart Arbeitszeit und Mühe
Vliesfasertapeten unterscheiden sich von klassischen Papiertapeten darin, dass sie dimensionsstabil sind: Hier gibt es keine Änderung von Länge oder Breite, wenn die Tapete unter Einfluss von Feuchtigkeit quillt. Dieser Vorteil gilt auch für Vlies-Raufaser. Und weil Vlies-Raufaser sich nicht dehnt, muss sie vor dem Verkleben auch nicht eingeweicht werden. Ganz praktisch bedeutet das: Der Tapeziertisch kann im Keller bleiben, gearbeitet wird von vornherein an der Wand. Wie beim Verarbeiten herkömmlicher Tapeten sollte die Position der ersten Bahn ausgelotet werden, das war’s dann aber auch schon mit den Vorbereitungen.
Kleister an die Wand
Den Kleister (passende Produkte finden Sie im Baumarkt, im Fachhandel und in Einrichtungsmärkten) setzt man nach Vorschrift an und trägt ihn dann mit einer Maler-Rolle direkt auf die Wand auf. Sie können jeweils Kleister für eine Bahn auftragen, dabei aber immer ein bis zwei Handbreit über die Fläche hinaus arbeiten, damit die Ränder der Bahn in jedem Fall im Kleisterbett liegen. Unterschiedlich saugende Untergründe oder frische Feinputze kann man auch beim Wandklebeverfahren zuvor mit lösemittelfreier Grundierung oder vergleichbaren Mitteln behandeln. Das schafft einen einheitlich, aber nicht zu stark saugenden Untergrund. Zu viel des Guten sollten Sie jedoch dabei auch nicht tun: Verarbeiten Sie den Tapeziergrund nach Herstellervorschrift und nicht nach dem Motto „Viel hilft viel“.
Tapete in den Kleister
Die Vlies-Raufaser bringt man nun direkt von der Rolle an die Wand. Das geht deutlich einfacher als mit einer eingeweichten Tapetenbahn. Rollen Sie die Tapete von oben nach unten ab, richten sie dabei aus und drücken sie mit einer Moosgummirolle an – von oben nach unten, von innen zu den Seiten hin. Anschließend können Sie mit der flachen Hand die Nähte noch ein wenig andrücken. Danach wird die Tapetenbahn passend abgeschnitten, auf die nächste Fläche Kleister aufgetragen – und so fort. Sie werden staunen, wie schnell und einfach das geht. Aus eigener Erfahrung können wir sagen: Wer einmal mit einer Vliestapete gearbeitet hat, wird sie im Zweifel später immer bevorzugen. [ha]
Info: Vorteile beim Tapetenwechsel
Einen weiterer Trumpf spielen Vliestapeten aus, wenn sie später einmal entfernt werden sollen. Sie lassen sich deutlich einfacher trocken abziehen als traditionelle Papiertapeten. Deshalb müssen Sie sich jedoch keine Sorgen machen, dass die Tapete sich leichter von selbst löst. Solange sie an der Wand bleiben soll, solange bleibt sie auch dort.
Fotos: Erfurt
Lesen Sie auch diese Beiträge: