Zaun selbst aufbauen
Ein Zaun kann Grundstücksgrenzen markieren, Diebe fernhalten oder auch Kinder vor Gefahrenstellen wie einem Gartenteich bewahren. Immer dann, wenn der Zaun dabei die freie Sicht nicht versperren soll, bietet sich als Baumaterial Drahtgeflecht an – das ist stabil, recht preiswert, lässt Blicke durch und bildet trotzdem eine wirksame Barriere. Wie man solch einen Zaun selbst aufbaut, ohne Punktfundamente gießen zu müssen oder komplizierte, zeitraubende Befestigungsaufgaben zu bewältigen, zeigt unsere Anleitung Schritt für Schritt.
Übersicht
- Benötigtes Material und Werkzeug
- Zaunverlauf festlegen, Bodenhülsen setzen
- Pfosten und Stützstreben aufstellen
- Drahtgeflecht anbringen und spannen
Zaun errichten Schritt für Schritt
Das brauchen Sie
Materialien und Werkzeuge:
- Zaunpfosten und Streben
- Befestigungsclips
- Bodenhülsen zum Einschlagen
- Strebenplatten
- Zaungeflecht von der Rolle
- Werkzeug: Vorschlaghammer, Fäustel, Einschlaghilfe, Akkuschrauber, Erdanker, Schraubendreher, Wasserwaage, Gabelschlüsse SW 13, Seitenschneider, Spannkamm, Bandmaß, Gliedermaßstab (Zollstock), Richtschnur.
Zaunverlauf festlegen und Bodenhülsen setzen
Bestimmen Sie zunächst den Verlauf Ihres neuen Zauns. Dazu setzen Sie an Anfangs- und Endpunkten sowie an den Ecken jeweils Erdanker, Zeltheringe eignen sich auch dafür. Spannen Sie dann eine Richtschnur von Erdanker zu Erdanker – das gewährleistet später einen geraden Verlauf des Zauns. Messen Sie schließlich die geplante Zaunlänge mit dem Bandmaß ab, dann können Sie den Materialbedarf genau bestimmen.
Tipp: Wenn Sie sich vorab einen Überblick über die Möglichkeiten einer Zaunanlage und die optische Wirkung auf Ihrem eigenen Grundstück verschaffen möchten, können Sie auf der Seite www.zaunrechner.de einen Zaun online planen und visualisieren.
Entlang der Schlagschnur legt man nun die Bodenhülsen zunächst einfach nur auf dem Untergrund aus. Achten Sie auf eine gleichmäßige Verteilung der Hülsen (und damit der Pfosten), dann wirkt der Zaun später ansehnlicher und ordentlicher. Der Abstand zwischen den Pfosten sollte höchstens 2,50 m messen.
Sind alle Positionen für die Hülsen bestimmt, schlagen Sie sie mit einem Vorschlaghammer erst einmal leicht ein. Benutzen Sie dabei eine Einschlaghilfe, um die Hülsen nicht zu beschädigen. Bei besonders hartem Boden kann man sich die Arbeit erleichtern, indem man zunächst mit einer Stahlstange vorbohrt. Nun prüft man mit der Wasserwaage, ob die Bodenhülsen exakt senkrecht stehen. Ist das der Fall, schlägt man sie vollständig ins Erdreich.
Pfosten und Stützstreben setzen
In die eingeschlagenen Bodenhülsen kommen nun die Zaunpfosten. Damit die Schutzkappen der Pfosten nicht beim Einschlagen beschädigt werden, zieht man sie vor diesem Schritt ab. Falls die Kunststoff-Kappen zu fest sitzen, kann man von der anderen Seite her einen Besenstiel ins Pfostenrohr schieben und die Kappen damit losdrücken. Setzen Sie nun die Pfosten in die Bodenhülsen und schlagen sie mit einem Fäustel fest ein. Das Pfostenrohr bleibt unbeschädigt, wenn Sie beim Einschlagen eine Zulage aus Weichholz verwenden.
An den Endpfosten ebenso wie an den Eckpfosten sorgen Stützstreben für zusätzliche Stabilität. Diese Streben besitzen an einem Ende eine Rohrschelle, die man über den Eck- oder Endpfosten schiebt. In einem Abstand von etwa 6 cm vom oberen Pfostenende schraubt man die Schelle fest. Übrigens: Möchten Sie einen besonders langen Zaun bauen, stabilisieren Sie auch auf geraden Strecken etwa alle 25 m einen Pfosten mit je zwei Streben.
Auf das untere Ende der Stützstreben steckt man je eine Strebenplatte. Die Platte wird (im Verlauf der Richtschnur) auf den Boden gesenkt, die Position des mittleren Befestigungspunkts dort markiert. An den markierten Positionen schlagen Sie jeweils eine zusätzliche Bodenhülse ein, wie oben beschrieben. Versenken Sie sie aber noch nicht ganz, sondern lassen sie etwa 2 cm herausstehen. So können Sie die Verbindungsschraube zwischen der Bodenhülse und der Strebenplatte von unten durchschieben und die Strebe an der Hülse festschrauben. Ist das erledigt, wird die Hülse mit Fäustel und Zulage vollständig eingeschlagen.
Drahtgeflecht anbringen
Der Flechtzaun muss nun an allen Pfosten fixiert werden. Beginnen Sie damit an einem Endpfosten. Rollen Sie den Zaun aus und fixieren Sie ihn an jedem Pfosten mit drei Clips – je einem oben, unten und in der Mitte. Dabei zeigen sich zwei Vorteile der Clips: Sie können zum einen frei positioniert werden, was beispielsweise recht nützlich ist, wenn der Zaun über Bodenwellen verläuft. Zum anderen müssen die Pfosten nicht durchbohrt werden und sind damit weniger rostgefährdet.
Die Clips schiebt man auf den Pfosten und fasst damit zugleich einen der senkrechten Drähte des Geflechts. Anschließend wird der Clip mit der zugehörigen Spange verschlossen – Werkzeug braucht es dafür nicht. Beachten Sie, dass der Flechtzaun auch an den Stützstreben mit Clips befestigt wird.
Damit das Drahtgeflecht in Form bleibt und der Zaun ordentlich aussieht, muss er sorgfältig und gleichmäßig gespannt werden. Dabei hilft das Spannwerkzeug. Mit dem Spannkamm auf der einen Seite des Werkzeugs lässt sich der Flechtzaun an den Pfosten spannen, indem man den Kamm senkrecht einsetzt und mit dem Pfosten als Hebelpunkt Zug auf das Geflecht ausübt. Nachspannen lassen sich einzelne Zaunabschnitte, in dem man die zwei Metallbolzen auf der gegenüberliegenden Seite des Spannwerkzeugs an den horizontalen Drähten ansetzt und das Spannwerkzeug leicht verdreht. [ha]
Fotos: GAH-Alberts
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