News für Heimwerker

Heimwerken | Bauen | Garten | Do it yourself

Energiesparlampen, Halogen- und LED-Lampen

Stromsparende Beleuchtung



Paar auf der Terrasse mit elektrischen Windlichtern

Nostalgiker mögen sich grämen, aber zur guten alten Glühlampe führt kein Weg zurück. Dafür hat unter anderem die EU gesorgt. Zu übertriebener Trauer besteht allerdings auch kein Anlass: Moderne Lichtquellen mit geringerem Stromverbrauch wie Energiesparlampen, sparsame Halogenlampen und nicht zuletzt die LED-Lampen treten an die Stelle der ausgemusterten Verschwender.



Nach und nach verschwinden Standard-Glühlampen aus den Regalen. Was vorerst bleiben wird, sind Spezialtypen mit Bauformen, für die es bislang keinen sparsamen Ersatz gibt. Von Verfechtern der Glühlampen wird meist ins Feld geführt, dass diese traditionsreichen Leuchtmittel zahlreiche Vorteile mitbringen: Sie strahlen gleich nach dem Einschalten die volle Lichtstärke aus, spenden ein natürlich warmes Licht und sind preisgünstig in der Anschaffung. Das ist alles richtig, kann aber letztlich zwei große Nachteile nicht aufwiegen: Glühlampen haben eine geringe Lebensdauer und vor allem ist ihr Wirkungsgrad unterirdisch schlecht. Die meiste zugeführte Energie wird von ihnen nicht in Licht, sondern in Wärme umgewandelt. Das kann man sofort nachvollziehen, wenn man eine eingeschaltete Glühlampe anfasst.

Formenvielfalt von ESL und Halogenlampen


Stromsparende Alternative: Energiesparlampe


Am längsten auf dem Markt und am stärksten verbreitet ist derzeit noch die Kompakt-Leuchtstofflampe, besser als Energiesparlampe (ESL) bekannt. Energiesparlampen sind eng verwandt mit den bekannten Leuchtstoffröhren (im Volksmund: Neonröhren), besitzen jedoch Standardgewinde vom Typ E14 oder E27 und lassen sich damit statt einer Glühlampe in viele Leuchten einschrauben. Energiesparlampen sind mittlerweile in zahlreichen Größen und Formen verfügbar und werden immer preiswerter. Die verschiedenen Ausführungen erfordern allerdings beim Einkauf ein wenig Aufmerksamkeit.

Frau schraubt Energiesparlampe ein
Neben Farbtemperatur und Helligkeit (dazu weiter unten mehr) bestimmen drei Eigenschaften ihre Eignung für den jeweiligen Zweck:
Nicht alle Energiesparlampen lassen sich dimmen, und wenn, dann benötigen sie teilweise spezielle Dimmer.
Energiesparlampen unterscheiden sich in der Startzeit. Das ist die Zeit, die sie zum Erreichen der vollen Helligkeit brauchen. Wenn sie längere Zeit brennen sollen, ist das gleichgültig, aber zum Beispiel Lampen in einem Treppenhaus oder Keller sollten möglichst schnell einsatzbereit sein.
An solchen Orten ebenfalls ein wichtiger Aspekt: Die Lampe muss kurze Schaltphasen vertragen, sie darf es also nicht übelnehmen, wenn sie in schneller Folge ein- und ausgeschaltet wird. Am meisten Stress bereitet es einer Leuchtstofflampe, wenn sie ausgeschaltet und in noch warmem Zustand wieder eingeschaltet wird.

Angaben zu Dimmbarkeit, Startzeit und Schaltfestigkeit finden Sie auf der jeweiligen Produkt-Verpackung. Sehen Sie hier genau hin, dann bekommen Sie die zu Ihren Bedürfnisse passende Lampe.

Ein Pferdefuß bei den Energiesparlampen ist ihr Quecksilbergehalt. Sie brauchen davon nicht viel, aber es sorgt dafür, dass ausgediente Kompakt-Leuchtstofflampen Sondermüll sind und fachgerecht entsorgt werden müssen. Von verschiedenen Seiten wird dazu geraten, vorzugsweise Energiesparlampen einzusetzen, die Quecksilber in fester, sogenannter amalgamierter Form enthalten. Aus ihnen kann zumindest im kalten Zustand Quecksilber nicht so einfach entweichen. In jedem Fall sinnvoll ist ein Splitterschutz – meist in Form einer Beschichtung oder Folie, die am Glas angebracht ist –, der bei einem Sturz das Zerbrechen in kleine Splitter verhindert.

Halogen-Kerzenlampe mit E14-Sockel

Halogen-Lampen


Ebenfalls als Nachfolger der Glühlampen treten verbrauchsreduzierte Halogenlampen an, die von der Lichtqualität und Reaktionsschnelligkeit mit Glühlampen mithalten können. Ihr Nachteil: Die Energieersparnis hält sich in Grenzen. Das hat vor einiger Zeit auch die Stiftung Warentest in einem Vergleich festgestellt. Dennoch können Halogenlampen mit reduziertem Verbrauch in manchen Situationen durchaus eine erwägenswerte Übergangstechnik darstellen.


Zukunfts-Leuchtmittel LED


LED-Lampen mit Schraubsockeln
Zahlreiche Fachleute sehen in der LED-Technik die Beleuchtung der Zukunft. Der Grund: LED-Lampen sind noch einmal sparsamer als herkömmliche Energiesparlampen und bringen Lichtfarben ganz nach Wunsch. Der Haken an der Sache: Derzeit sind LED-Lampen noch recht teuer. Das allerdings waren Energiesparlampen bei ihrer Markteinführung auch – über die Jahre zeigte die Preiskurve dann rasant nach unten, und inzwischen zählen Energiesparlampen sogar zum Standard-Repertoire von Discounter-Aktionen.
Blick in LED-Lampe mit einzelnen LED
Bei den LED-Lampen ist eine vergleichbare Entwicklung zu erwarten, so dass sich über kurz oder lang das Preisargument erledigt haben wird.

LED bringen eine weitere Eigenschaft mit, die vor allem Gestalter interessiert: Die eigentlichen leuchtenden Halbleiter sind sehr klein. LED-Leuchtmittel lassen sich deshalb in sehr vielen Bauformen fertigen – die Lampen mit Standard-Schraubsockeln sind nur ein kleiner Teil davon. LED erlauben damit ein innovatives Leuchten-Design.

Ein anderer Aspekt zeigt ebenfalls bereits Wirkung: Da LED im Prinzip eine außerordentlich hohe Lebenserwartung mitbringen, werden sie zunehmend fest in Leuchten eingebaut, sind also nicht mehr wechselbar. Bei Taschenlampen etwa oder bei der Fahrradbeleuchtung ist das schon Alltag, in der Wohnraumbeleuchtung wird sich die Entwicklung fortsetzen.


Helligkeit: Maßeinheit Watt hat ausgedient


Bei Glühlampen war die Sache klar: An der Watt-Angabe, eigentlich einem Maß des Stromverbrauchs, konnte man die von der Lampe produzierte Helligkeit einigermaßen sicher ablesen. Mit ihrem Verschwinden ist die Situation unübersichtlicher geworden, deshalb muss man sich an eine neue Einheit gewöhnen: das Lumen. Es bezeichnet die Helligkeit einer Lampe (exakter: den Lichtstrom) und ist unabhängig von ihrem Stromverbrauch. Hier eine Übersicht, welche Leistung Glühlampen und Energiesparlampen bei gleicher Helligkeit verbrauchen:

Tabelle mit Watt und Lumen bei Glühlampe und ESL

Mit der Angabe des Lichtstroms in Lumen werden Lampen über die verschiedenen Techniken der Lichterzeugung hinweg vergleichbar. Die Einheit ist auf der jeweiligen Verpackung zu finden. Derzeit ist das noch ungewohnt, mit der Zeit wird die Maßeinheit aber wie früher die Leistungsaufnahme in Watt vertraut werden und in Fleisch und Blut übergehen.


Lichtstimmungen: die Farbtemperatur


Grafik Farbtemperatur und Lichtstimmung
Licht kann warm oder kalt sein, dem natürlichen Spektrum des Tageslichts ähneln oder stark davon abweichen. Über diese unterschiedliche Wirkung von Licht entscheidet seine Farbtemperatur, die in Kelvin gemessen wird (Abkürzung: K). Die Faustregel dabei lautet: Je höher die Farbtemperatur, desto kühler und blauer das Licht. Neutrales Tageslicht bewegt sich etwa bei 4000-6500 K, gemütliches, warmweißes Licht liegt bei 2500-2700 K. Die Werte stehen auf den Verpackungen der Energiespar­lampen – achten Sie beim Einkauf in jedem Fall darauf, denn die Lichtfarbe beeinflusst ganz erheblich die Stimmung, wenn Sie einen Wohnraum damit beleuchten.

Übrigens bedeutet etwa bei Energiesparlampen die Tageslichtfarbe nicht, dass die Beleuchtung die Umgebung immer auch in allen Nuancen neutral gefärbt erscheinen lässt. Schuld daran sind Lücken im Spektrum, die bei einzelnen Farben zu einer unnatürlichen Wirkung führen können. Wer also darauf angewiesen ist, über das volle Lichtspektrum eine authentische Farbwiedergabe zu erhalten, muss sich nach entsprechend hochwertigen Lampen umsehen, wie man sie beispielsweise im Fotobedarf kaufen kann. [ha]


Wo liegen die Sparpotenziale?


Symbolfoto Hände mit Glühlampe und Energiesparlampe
Energiesparlampen brauchen nur 20-30% des Stroms einer gleich hellen Glühlampe und besitzen außerdem eine höhere Lebensdauer. So kann man im Idealfall bis zu 168 Euro Stromkosten sparen, wenn man eine 100-W-Glühlampe durch eine gleich helle Energiesparlampe ersetzt. Noch eindrucksvoller ist das Sparpotenzial bei LED-Lampen. Hier macht allerdings der (noch) recht hohe Anschaffungspreis einen Strich durch die Rechnung. Das wird sich aber ändern. Je tiefer die Preise für LED-Lampen sinken, desto stärker wiegen die technischen Gründe für ihre Anschaffung: Bei gleichem Preisniveau hätte die Energiesparlampe gegenüber der LED-Lampe keine Chance. [ha]



Fotos: Philips (2), Osram (2), Paulmann, Megaman; Grafiken: Megaman (2)
Social Icons

Google Facebook Twitter


Energie sparen im Überblick: