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Quecksilber aus Energiesparlampen

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Vor Quecksilber aus zerbrochenen Energiesparlampen warnt heute das Umweltbundesamt (UBA). Bei einer Stichprobe habe sich unmittelbar nach dem Zerbrechen zweier Energiesparlampen eine Innenraumbelastung mit Quecksilber messen lassen, die um das Zwanzigfache über dem Richtwert des UBA liegt. Vor allem Kinder und Schwangere sollen sich nach der Empfehlung der Fachleute von zerbrochenen Energiesparlampen fernhalten, Kinderzimmer und andere Räume mit erhöhtem Risiko sollten nur mit bruchgesicherten Exemplaren ausgerüstet werden. Die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert angesichts der UBA-Versuche die Aussetzung des Glühlampenverbots.



In dem Test hatte das UBA zwei Energiesparlampen europäischer Markenhersteller betriebswarm zerbrochen – eine enthielt 2, die andere 5 mg Quecksilber. Messungen wurden dann nach 5 Minuten und nach 5 Stunden jeweils einen Meter über dem Fußboden vorgenommen. Dabei stellte man Quecksilber-Konzentrationen fest, die – wenn die Bruchstücke länger liegen bleiben – Kleinkinder, Schwangere und andere empfindliche Personen gesundheitlich beeinträchtigen können. Die Konzentration werde nach Erkenntnissen anderer Tests nach dem Beseitigen der zerbrochenen Lampe vermutlich aber bald wieder deutlich abnehmen, so das UBA.

Als Konsequenz ihrer Versuche empfehlen die Umweltexperten, Energiesparlampen mit Bruchsicherung zu verwenden, beispielsweise einer Ummantelung. Solche Exemplare gibt es bereits im Handel, wenn auch nach Ansicht des UBA technisch noch verbesserungswürdig. Außerdem sollten Verhaltenshinweise für den Fall eines Bruchs der Verpackung von Energiesparlampen beigefügt werden. Tipps für die Entsorgung und Beseitigung sowie weitere Informationen rund um Energiesparlampen hält das UBA bereits online bereit.

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Einen Schritt weiter geht die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv): Sie fordert angesichts der UBA-Tests eine Aussetzung des Glühlampen-Verbots. Ihr Vorstand Gerd Billen wirft dem Staat vor, bei der Frage der Produktsicherheit offenbar geschlafen zu haben. Nun solle die Bundesregierung sich bei der EU für eine Aussetzung der nächsten Stufe des Verbots einsetzen, bis sichere Alternativen für die Glühlampen auf dem Markt sind. Die im September 2011 wirksam werdende dritte Stufe des Glühlampen-Verbots sei besonders gravierend, da dann die sehr häufig eingesetzten 60-Watt-Lampen vom Markt verschwänden. Weiterhin fordert die vzbv, dass Hersteller und Händler Energiesparlampen zurücknehmen sollten, die beim Zerbrechen überhöhte Quecksilber-Konzentrationen verursachten. [ha]

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