Luftdicht und gedämmt

Wenn ein Dachraum oder ein sogenannter Spitzboden über dem bewohnten Teil des Hauses als Lagerraum genutc560ed096e3c43d6a42da6099aeb4a51zt wird, ist eine klappbare Bodentreppe der geeignete Zugang. Allerdings kann diese Bodentreppe einen erheblichen Schwachpunkt in der Dämmung der obersten Geschossdecke darstellen. Wie man hier eine gedämmte Treppe luftdicht einbaut, zeigt unsere Anleitung.
Übersicht
- Benötigtes Material
- Passende Bodentreppe auswählen
- Alte Treppe ausbauen, Öffnung vorbereiten
- Futterkasten in die Decke einbauen
- Treppe und Sicherheitsvorrichtungen einbauen
Bodentreppe selbst einbauen Schritt für Schritt
Das brauchen Sie

- Bodentreppe samt Montage- und Anschlussmaterial
- Akkuschrauber mit Torx-Bit T30
- 2 stabile Dachlatten, 2 m stabile Schnur
- Stehleiter, Wasserwaage, Zollstock
- Beim Einbau in einer Betondecke: 8er Dübel
- Beim Selbstanfertigen einer Fugenabdeckung: Winkelleisten (Schenkellänge richtet sich nach Fugenbreite), Feinsäge mit Gehrungslade bzw. Gehrungssäge, Lack/Lasur nach Wunsch, doppelseitiges Klebeband
In unserem Beispiel kam eine Bodentreppe aus dem Sortiment des Würzburger Herstellers Wellhöfer zum Einsatz. Das gesamte Angebot des Anbieters finden Sie im Internet unter der Adresse www.bodentreppen.de.
Treppe auswählen
Vor allem dann, wenn die Dachschräge im unbewohnten Bereich nicht gedämmt ist, kommt einer funktionierenden Dämmung der obersten Geschossdecke eine besondere Bedeutung zu. Seit Ende 2011 ist sie deshalb in einer ganzen Reihe von Fällen auch vorgeschrieben. Eine falsch eingebaute, womöglich noch ungedämmte Bodentreppe kann diese Dämmschicht jedoch teilweise wirkungslos machen. Und das geschieht nicht gerade selten, selbst wenn Profis am Werk sind: Der Verein zur Qualitäts-Controlle am Bau (VQC) führt den falschen Einbau von Bodentreppen auf Platz 4 seiner Top-10-Liste von Baumängeln. Die Folge: Durch ungedämmte Lukendeckel geht teure Heizwärme verloren, außerdem zieht durch die undicht ausgeführten Anschlussfugen Warmluft in den unbeheizten Raum, wo sie keinerlei Nutzen bringt, aber bares Geld kostet.
Ein zweiter wichtiger Punkt beim Einbau einer Bodentreppe ist der Brandschutz. Wenn für eine Geschossdecke eine bestimmte Feuerwiderstandsklasse verlangt wird, lässt sich diese Anforderung nur dann erfüllen, wenn auch die Treppe entsprechend fachgerecht eingebaut ist. Auch hier ist der Anschluss an die Decke eine entscheidende Stelle.

Im Handel haben Sie meist die Wahl zwischen der klassischen dreiteiligen Falttreppe aus Holz oder Stahl und einer ausziehbaren Scherentreppe. Die Falttreppe ist einfach zu handhaben, braucht aber eine ausreichend große Öffnung. Die Scherentreppe kommt mit einer kleineren Deckenöffnung aus, kostet wegen der aufwendigeren Mechanik aber auch mehr.

Weiterhin sollten Sie wissen, ob für die Decke eine bestimmte Feuerwiderstandsklasse vorgeschrieben ist. Ist dies der Fall, muss die Bodentreppe diese Klasse ebenfalls gewährleisten, sonst kann kein entsprechendes Prüfzeugnis ausgestellt werden, ein vorhandenes würde ungültig.
Schließlich sollten Sie an die Sicherheit denken. Wer auf dem Dachboden räumt und hantiert, vergisst zuweilen, dass sich im Boden eine Öffnung befindet. Um hier nicht unversehens abzustürzen, sollten Sie ein Schutzgeländer an der Deckenöffnung anbringen. Solch ein Geländer kostet nicht viel und ist auch unabhängig von den geltenden Vorschriften immer sinnvoll.
Alte Treppe ausbauen und Öffnung vorbereiten

Ist der Dachraum ungedämmt und besitzt die Geschossdecke ebenfalls keine Dämmschicht, dann ist jetzt der ideale Zeitpunkt, eine Dämmung einzubauen. Das lässt sich zum Beispiel sehr schnell und einfach mit Verbundelementen erledigen, die auf der Decke verlegt werden und anschließend begehbar sind. Wenn Sie in einer gedämmten Deckenkonstruktion eine Öffnung neu herstellen,

Packen Sie nun die neue Bodentreppe aus, nehmen die Einbauanleitung zur Hand und sortieren die Bestandteile, das Montage- und Anschlussmaterial so, dass Sie es in der benötigten Reihenfolge griffbereit haben.
Futterkasten der Bodentreppe einbauen







Nun geht es wieder um die Luftdichtheit. Schieben Sie den (bei dieser Treppe mitgelieferten) Dämmzopf in die Fuge zwischen dem Futterkasten und der Decke. Ist die Fuge sehr eng, hilft dabei ein Keil. Auch die Ecken müssen sauber abgedichtet werden. Das erreicht man, indem man den Dämmzopf dort staucht und dann abschneidet. Das Ende legt sich dann dicht an das Ende der Fuge. Den Zopf für die folgende Fuge stößt man stumpf dagegen. Im nächsten Schritt zeigt sich, warum das Dichtband mit Überstand nach unten angebracht wurde: Es wird umgelegt und dicht mit dem Futtersteg verklebt.


Die fertig abgedichtete Einbaufuge wird mit Deckleisten versehen. Bei der Wellhöfer-Treppe sind sie bereits in passender Größe auf Gehrung geschnitten und werden per Stecksystem verbunden. Die Leisten sind selbstklebend – Schutzband abziehen, Leisten unten innen im Futterkasten andrücken und zusätzlich mit Fixierstiften befestigen. Befindet sich an der Decke rund um die Öffnung eine Holzverkleidung, können Sie natürlich eine passende Abdeckung auch selbst anfertigen. Winkelleisten in der entsprechenden Holzart erhalten Sie im Baumarkt oder beim Holzhändler. Sie benötigen dann noch eine Gehrungssäge oder eine Feinsäge mit Gehrungslade und sollten das Holz passend zur Verkleidung lackieren.
Klapptreppe und Geländer einbauen




Ehe Sie die Treppe benutzen können, müssen Sie noch die Absturzsicherung befestigen, also das Schutzgeländer im Dachraum. Die Pfosten der Sicherung werden dazu in den Ecken des Futterkastens verschraubt. Für zusätzliche Stabilität sorgen in diesem Fall zwei Dreieckstützen, die Pfosten werden mittig und oben mit Leisten verbunden. Der Sicherheit beim Begehen der Treppe dient außerdem ein Handlauf, der außen an einer Treppenwange befestigt wird.


Fotos: Wellhöfer Treppen GmbH & Co. KG

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